Rauchen, Alkohol und Drogen – Frühe Herzkrankheiten durch Rauschmittelmix – Heilpraxis

Herzkrankheiten durch gleichzeitigen Konsum mehrerer Drogen

Das Rauchen von Tabak und das Trinken von Alkohol sind weit verbreitet in der deutschen Bevölkerung. Aber auch andere Drogen wie Cannabis, Amphetamine und Kokain werden häufig konsumiert. Laut neusten Studienergebnissen ist der gleichzeitige Konsum verschiedener Rauschmittel besonders belastend für das Herz und kann schon früh zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Ein amerikanisches Forschungsteam zeigte, dass mit dem regelmäßigen Konsum verschiedener gängiger Rauschmittel ein bis zu neunfach erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten einhergeht. Die Ergebnisse wurden in dem medizinischen Fachjournal „Heart“ präsentiert.

Neunfach erhöhtes Herzkrankheitsrisiko durch Drogenmix

Das Mischen verschiedener gängiger Partydrogen ist bei jungen Menschen mit einer frühen Entstehung von Herzkrankheiten verbunden. Vor allem der regelmäßige Konsum von Tabak, Cannabis, Alkohol, Amphetamin und Kokain sei mit einer extrem vorzeitigen Verengung der Arterien verbunden. Diejenigen, die regelmäßig vier oder mehr dieser Substanzen konsumieren, entwickeln neunfach wahrscheinlicher eine Herzkrankheit.

Was wurde untersucht?

Das Team analysierte Daten der Jahre 2014 und 2015 aus einer USA-weiten Healthcare-Datendank. Dabei fokussierten die Forschenden diejenigen Personen, die vor einem Alter von 40 Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlebten sowie die Männer, die vor dem Alter von 55 Jahren unter einer chronischen Herzkrankheit litten und die Frauen, die vor dem Alter von 65 Jahren eine Herzkrankheit entwickelten.

Insgesamt entstand so eine Gruppe von 135.703 Menschen mit ungewöhnlich frühen Herzproblemen. In 7.716 Fällen lag eine extrem vorzeitige Herzerkrankung vor. Das Forschungsteam verglich diese Gruppe mit Patientinnen und Patienten, die keine vorzeitigen Herzerkrankungen aufwiesen.

Regelmäßiger Rauschmittelkonsum mit frühen Herzkrankheiten verbunden

Durch den Vergleich fiel auf, das Menschen mit regelmäßigen Rauschmittelkonsum jeglicher Art häufiger von vorzeitigen Herzkrankheiten betroffen sind. Patientinnen und Patienten mit vorzeitiger Herzerkrankung rauchten häufiger (63 Prozent versus 41 Prozenz), tranken mehr (32 Prozent versus 15 Prozent) und konsumierten mehr Kokain (13 Prozent versus 2,5 Prozent), Amphetamine (3 Prozent versus 0,5 Prozent) sowie Cannabis (12,5 Prozent versus 3 Prozent) als Personen ohne vorzeitige Herzerkrankungen.

Volksdrogen Tabak und Alkohol

Nach Bereinigung potenzieller Einflussfaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und hohe Cholesterinwerte war die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer vorzeitigen Herzerkrankung bei Raucherinnen und Rauchern fast doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern. Regelmäßiger Alkoholkonsum war mit einem um 50 Prozent erhöhten Risiko für frühe Herzkrankheiten verbunden.

Kokain, Cannabis und Amphetamine

Diejenigen, die regelmäßig Kokain konsumierten litten rund drei mal häufiger an einer frühen Herzkrankheit als diejenigen, die kein Kokain zu sich nahmen. Bei der Gruppe, die regelmäßig Amphetamine (Speed, Pep) zu sich nahmen, war die Wahrscheinlichkeit für eine vorzeitige Herzerkrankung rund zweieinhalb mal so hoch wie bei Nichtkonsumenten. Auch der regelmäßige Konsum von Cannabis ist mit einem 2,5-fach erhöhten Risiko für frühe Herzerkrankungen verbunden.

Das Mischen der Drogen potenzierte das Risiko

Besonders das gleichzeitige konsumieren mehrerer Substanzen führte zu einem extrem erhöhten Risiko für vorzeitige Herzerkrankungen. Wer regelmäßig vier oder mehr unterschiedliche Arten von Rauschmitteln zu sich nahm, hatte ein neunfach erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer vorzeitigen Herzerkrankung. Umgekehrt war das Vorhandensein einer frühen Herzerkrankung auch der Hinweise für eine Vorgeschichte mit regelmäßigen Rauschmittelkonsum.

Einschränkung der Studie

Es handelt sich um eine Beobachtungsstudie, die keine Kausalität untersucht hat. Es wurde nicht analysiert, wie die Drogen diesen Effekt hervorgerufen haben oder ab welcher regelmäßigen Dosis die Effekte eintreten. Dennoch liefern die Ergebnisse Hinweise darauf, dass der Dauerkonsum von gängigen Drogen ein wichtiger Einflussfaktor bei der Entstehung von frühzeitigen Herzerkrankungen ist. (vb)

Autoren- und Quelleninformationen

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