Depression: Schutz durch weniger Bildschirmzeit und mehr Schlaf – Heilpraxis

Schutz vor Depressionen durch Lebensstilanpassung?

Weniger Bildschirmzeit, ausreichender Schlaf, gesunde Ernährung und körperliche Aktivität spielen eine große Rolle bei der Prävention von Depressionen. Dies deutet an, wie wichtig es ist, Faktoren des Lebensstils zu optimieren, um sich vor dem Risiko für Depressionen zu schützen.

Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Schlaf und wenig Bildschirmzeit scheint das Risiko für die Entstehung von Depressionen erheblich zu reduzieren, so das Ergebnis einer neuen Untersuchung unter der Leitung von Forschenden der Western Sydney University. Die Analyse wurde in der englischsprachigen Fachzeitschrift „BMC Medicine“ veröffentlicht.

Woher stammten die ausgewerteten Daten?

Die Querschnitts- und Längsschnittanalyse von Daten aus der UK Biobank, an der fast 85.000 Personen teilgenommen haben, ergab, dass Faktoren des Lebensstils einen erheblichen Einfluss auf die Entstehung von Depressionen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass beispielsweise weniger Bildschirmzeit, ausreichender Schlaf, bessere Ernährung und körperliche Aktivität vor Depressionen schützen können.

Aktivität, Ernährung und Schlaf schützen vor Depression

Die Forschenden fanden heraus, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität, gesunder Ernährung, optimalem Schlaf (sieben bis neun Stunden) und einer geringeren Häufigkeit depressiver Verstimmungen gibt. Zusätzlich spielten auch die vor dem Bildschirm verbrachte Zeit und Rauchen eine wichtige Rolle und waren mit depressiver Stimmung assoziiert.

Die Lebensstilfaktoren, die sowohl Personen mit klinischer Depression als auch Personen ohne depressive Störung vor depressiver Stimmung schützten, waren optimaler Schlaf (sieben bis neun Stunden) und eine geringere Bildschirmzeit, während eine qualitativ bessere Ernährung bei Personen ohne Depression vor depressiver Stimmung schützte, erläutern die Forschenden.

Mehr Alkohol weniger Depressionen?

Eine höhere Häufigkeit des Alkoholkonsums war überraschenderweise mit einer geringeren Häufigkeit von depressiver Stimmung bei Menschen mit Depressionen verbunden. Dies könnte möglicherweise auf selbstmedikamentösen Alkoholkonsum von Menschen mit Depressionen zur Bewältigung ihrer negativen Stimmung zurückzuführen sein, vermuten die Forschenden.

„Die Untersuchung ist die erste Bewertung eines so breiten Spektrums von Lebensstilfaktoren und deren Auswirkung auf die Depressionssymptome unter Verwendung des großen Lifestyle- und Stimmungsdatensatzes der britischen Biobank“, betont Studienautor Professor Jerome Sarris von der Western Sydney University in einer Pressemitteilung.

Die öffentliche Gesundheitspolitik sollte Menschen ermutigen und unterstützen, sich an einer Reihe von gesundheitsfördernden Aktivitäten zu beteiligen, um sich so vor dem Risiko der Entstehung von Depressionen zu schützen, raten die Fachleute.

„Insbesondere die Aufrechterhaltung eines optimalen Schlafs und die Verkürzung der Bildschirmzeit (was gerade für Jugendliche oft ein Problem darstellt) bei gleichzeitig ausreichender körperlicher Aktivität und guter Ernährungsqualität können die Symptome einer Depression verringern”, fasst Professor Sarris zusammen. (as)

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