Medien: Merkel will bundesweit harten Lockdown ab Mittwoch – 27.599 Neuinfektionen in Deutschland

Die Corona-Pandemie hält Deutschland fest im Griff. Das RKI meldet fast 30.000 Neuinfektionen in Deutschland. Wegen der gestiegenen Fallzahlen geht Baden-Württemberg nach Weihnachten in den Lockdown. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Topmeldungen zur Corona-Pandemie am 12. Dezember

  • Biontech-Impfstoff erhält US-Notfallzulassung – Trump: Erste Impfungen noch am Wochenende (07.04 Uhr)
  • Medien: Merkel will bundesweiten harten Lockdown ab Mittwoch – auch Enddatum wackelt (22.20 Uhr)
  • 27.599 Neuinfektionen in Deutschland – 524 neue Todesfälle (21.19 Uhr)

Corona im Überblick:

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Gerichte verbieten "Querdenker"-Demos

09.37 Uhr: Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat das Verbot der "Querdenker"-Demonstration an diesem Samstag in Frankfurt bestätigt. Das Gericht in Kassel habe die Beschwerde der Antragsteller zurückgewiesen, teilte ein Gerichtssprecher am Samstagmorgen mit.

Auch die in Dresden geplante "Querdenken"-Kundgebung gegen die Corona-Politik bleibt weiter verboten. Nach dem Verwaltungsgericht Dresden entschied auch das Oberverwaltungsgericht Sachsen in Bautzen in der Nacht zum Samstag entsprechend.

Kärcher zahlt 7000 Mitarbeitern Corona-Prämie

09.06 Uhr: Der Reinigungs- und Gartengerätehersteller Kärcher zahlt rund 7000 Mitarbeitern weltweit zu Weihnachten eine Corona-Dankesprämie. In Deutschland erhalten die gut 4000 Beschäftigten jeweils bis zu 875 Euro, wie das Unternehmen aus Winnenden mitteilte. Solche Prämien sind aufgrund einer Sonderregelung für die Beschäftigten steuer- und sozialversicherungsfrei. Kärcher-Mitarbeiter in Produktion und Logistik, die anders als ihre Kollegen etwa in der Verwaltung keine Möglichkeit hatten, von zu Hause aus zu arbeiten, hatten zusätzlich bereits sogenannte Antrittsprämien bekommen.

In anderen Ländern zahlt Kärcher je nach Kaufkraft andere Beträge. Insgesamt sollen weltweit rund fünf Millionen Euro als Anerkennung des Engagements an die Mitarbeiter ausgezahlt werden, wie Vorstandschef Hartmut Jenner sagte.

"Das zurückliegende Jahr war sicherlich eines der schwierigsten in unserer Firmengeschichte", sagte Jenner. Kärcher habe in der üblicherweise umsatzstärksten Zeit im Frühjahr einen starken Einbruch verkraften müssen, in der Folge aber wieder zumindest bis auf Vorjahresniveau aufgeholt. Der Umsatz lag im ersten Halbjahr bei rund 1,4 Milliarden Euro. "Ungeachtet der erneuten Lockdowns in vielen Ländern ist das für uns ebenfalls sehr wichtige Weihnachtsgeschäft im November gut angelaufen, und wir sind zuversichtlich, dass sich diese Entwicklung auch im Dezember fortsetzt", sagte Jenner. So könne man letztlich versöhnlich auf 2020 zurückblicken.

"Querdenken"-Organisator nach Demo auf der Intensivstation

07.30 Uhr: Nach einer „Querdenken“-Demo in Leipzig vom 7. November musste einer der Organisatoren der Demo auf der Intensivstation beamtet werden. Das berichtet die „Leipziger Volkszeitung“. Einen Namen nennt die Zeitung nicht. Wie lange der Mann auf der Intensivstation lag, ist nicht bekannt.

„Einer der bekannten Querdenker, der in Leipzig demonstriert hat, wurde acht Tage später intubiert“, sagte Christoph Josten, Direkter der Leipziger Uniklinik. Auf der Demo hatten mit 16.000 Personen deutlich mehr teilgenommen, als eigentlich erlaubt gewesen waren.

Eine ähnliche Demo am heutigen Samstag in Dresden hatte das Oberverwaltungsgericht verboten.

Biontech-Impfstoff erhält US-Notfallzulassung – Trump: Erste Impfungen noch am Wochenende

Samstag, 12. Dezember, 07.04 Uhr: Als erster Corona-Impfstoff hat das Mittel des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung in den USA bekommen. Der Impfstoff könne nun bei Menschen ab 16 Jahren eingesetzt werden, teilte die US-Arzneimittelbehörde FDA am Freitagabend (Ortszeit) mit. FDA-Chef Stephen Hahn sprach von einem "bedeutenden Meilenstein im Kampf gegen diese verheerende Pandemie". Medienberichten zufolge soll das Weiße Haus die FDA zuvor mit Drohungen zur umgehenden Notfallzulassung gedrängt haben.

Der abgewählte US-Präsident Donald Trump versprach seinen Landsleuten nach der Zulassung erste Impfungen noch an diesem Wochenende. "Der erste Impfstoff wird in weniger als 24 Stunden verabreicht werden", kündigte Trump in einem auf Twitter veröffentlichten Video an. Seine Regierung habe bereits mit der Verschickung des Impfstoffes begonnen. Trump betonte, Impfungen seien für alle Amerikaner kostenfrei. dpa/Victoria Jones/PA Wire/dpa Ampulle mit dem Pfizer/Biontech Corona-Impfstoff.

Mit Blick auf die Entwicklung des Impfstoffs in Rekordzeit sagte er: "Das ist eine der größten wissenschaftlichen Errungenschaften der Geschichte." Der Impfstoff werde Millionen Menschenleben retten "und die Pandemie bald ein für allemal beenden".

Trump präsentierte die Entwicklung als einen Erfolg seiner Regierung: Die USA seien "das erste Land der Welt", das einen nachweisbar sicheren und wirksamen Impfstoff produziere. Das ist allerdings nicht zutreffend, da das US-Unternehmen Pfizer als Partner an der Entwicklung des Impfstoffs durch das deutsche Unternehmen Biontech beteiligt war. Das Mittel wird auch außerhalb der USA bereits hergestellt und in einigen Ländern sogar bereits eingesetzt.

Medien: Merkel will bundesweiten harten Corona-Lockdown ab Mittwoch – auch Enddatum wackelt

22.20 Uhr: Nach Informationen der „Bild“ könnte schon bald in ganz Deutschland ein harter Lockdown gelten. Und das früher als bisher gedacht. Ab kommenden Mittwoch wolle das Kanzleramt die Schließung von Schulen, Kitas und Läden anordnen. Nur Lebensmittelläden und Drogeriemärkte sollten dann geöffnet bleiben. dpa/Markus Schreiber/AP POOL/dpa Kanzlerin Merkel hält es für möglich, dass die Corona-Maßnahmen vor Weihnachten nochmals verschärft werden können.

Das wolle Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den 16 Länderchefs am Sonntag (13. Dezember) bei einer Videoschalte vorschlagen. Die Entscheidung liegt am Ende bei den Ministerpräsidenten, nicht bei Merkel. Nach dem Willen der Kanzlerin solle der Lockdown außerdem länger dauern als ursprünglich geplant. Zunächst sei ein harter Lockdown bis zum 10. Januar – beginnend nach Weihnachten – angedacht worden. Doch die Maßnahmen sollen darüber hinausgehen.

Angesichts des alarmierenden Infektionsgeschehen forderten Minister wie Armin Laschet (CDU) und Markus Söder (CSU) bereits schärfere Corona-Maßnahmen. Bund und Länder wollen am Sonntagvormittag ab 10.00 Uhr über weitere Maßnahmen beraten.

Saarland setzt geplante Lockerungen für Weihnachten aus

22.15 Uhr: Im Saarland werden die coronabedingten Kontaktbeschränkungen nun doch nicht für die Weihnachtszeit gelockert. Das teilten Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) und seine Stellvertreterin Anke Rehlinger (SPD) am Freitag nach einer Sondersitzung des Kabinetts in Saarbrücken mit. Sie begründeten diese Entscheidung mit den stark steigenden Infektionszahlen. "Klar ist jetzt schon, dass Corona unseren Hoffnungen auf ein möglichst unbeschwertes Weihnachtsfest einen Strich durch die Rechnung gemacht hat und an einem harten Lockdown kein Weg vorbeiführt", sagte Hans.

Nach der bisherigen Planung sollten sich im Saarland zwischen dem 23. und dem 27. Dezember Angehörige eines Haushaltes mit höchstens zehn weiteren Menschen aus drei weiteren Haushalten oder "dem familiären Bezugskreis" treffen dürfen, Kinder bis 14 Jahre nicht eingerechnet. Diese angekündigte Regelung wird nun aber nicht umgesetzt. Derzeit dürfen sich im Saarland Angehörige eines Haushaltes lediglich mit maximal fünf Personen aus einem weiteren Haushalt oder dem "familiären Bezugskreis" treffen, ausgenommen Kinder bis 14 Jahre.

21.19 Uhr: Bundesweit haben sich seit Beginn der Pandemie 1.287.141 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Daten der Gesundheitsämter der Bundesländer hervor. Am Donnerstag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 27.599 – der Rekord vom Vortag wurde damit noch einmal übertroffen. Am Morgen hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) in ihrer von den Gesundheitsämtern abweichenden Erhebung sogar 29.875 neue Infektionen gemeldet.

Besonders stark war der Anstieg erneut in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (+5.555), Bayern (+4.944) und Baden-Württemberg (+3.798).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg binnen 24 Stunden um 524 auf 21.227. Laut Robert Koch-Institut sind 942.100 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten, inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 323.814  – Tendenz weiter steigend.

Der R-Wert stieg am Freitag stark – von 0,90 auf 1,02. Das heißt, 100 Infizierte stecken im Durchschnitt 102 weitere mit dem Virus an.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 182.951 (+3798), 3352 Todesfälle (+60)
  • Bayern: 249.077 (+4944), 4731 Todesfälle (+87)
  • Berlin: 77.212 (+1002), 790 Todesfälle (+22)
  • Brandenburg: 27.283 (+972), 542 Todesfälle (+16)
  • Bremen: 11.498 (+125), 150 Todesfälle (+0)
  • Hamburg: 28.624 (+418), 382 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 102.817 (+1917), 1659 Todesfälle (+58)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 7873 (+275), 96 Todesfälle (+2)
  • Niedersachsen: 82.984 (+1537), 1386 Todesfälle (+29)
  • Nordrhein-Westfalen: 305.466 (+5555), 4346 Todesfälle (+99)
  • Rheinland-Pfalz: 54.946 (+1504), 837 Todesfälle (+32)
  • Saarland: 15.731 (+297), 332 Todesfälle (+6)
  • Sachsen: 81.655 (+3396), 1574 Todesfälle (+75)
  • Sachsen-Anhalt: 17.728  (+621), 263 Todesfälle (+13)
  • Schleswig-Holstein: 17.478 (+384), 290 Todesfälle (+7)
  • Thüringen: 23.818 (+961), 497 Todesfälle (+18)

Gesamt (Stand 11.12., 21.00 Uhr): 1.287.141 (+27.599), 21.227 Todesfälle (+524)

Vortag (Stand 10.12., 21.33 Uhr): 1.259.442 (+26.775), 20.703 Todesfälle (+609)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund ca. 942.100 (+20.000)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 323.814 (Vortag: 310.567)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 10.12.): 1,02 (Vortag: 0,90)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4446 (+109)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2549 (+33)

Bund und Länder wollen am Sonntag über Lockdown beraten

21.01 Uhr: Bund und Länder wollen am Sonntagvormittag über weitere Maßnahmen in der Corona-Pandemie beraten. Ab 10.00 Uhr soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Schaltkonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten geben. Über den genauen Zeitpunkt gab es lange Unklarheit. Erwartet wird eine Entscheidung über einen bundesweiten Lockdown. Einige Bundesländer haben bereits verschärfte Einschnitte in das private und öffentliche Leben beschlossen.

Die von den Gesundheitsämtern übermittelten Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden waren von Donnerstag auf Freitag um über 6000 auf insgesamt 29 875 hochgeschnellt. 598 Todesfälle wurden übermittelt. Beides war jeweils ein neuer Höchstwert.

Berlin verlängert Weihnachtsferien nicht – und setzt stattdessen auf Homeschooling

19.45 Uhr: Berlin wird die Weihnachtsferien nun offiziell doch nicht verlängern. Das gab die Senatsverwaltung für Bildung am Freitagabend bekannt, wie „rbb24“ berichtet. Stattdessen solle ein Großteil der Schüler Anfang Januar eine weitere Woche zu Hause bleiben. Notbetreuung gebe es ausschließlich für Grundschüler von Eltern in systemrelevanten Berufen.

Vor den Ferien solle es dazu eine Abfrage geben. Alle anderen Schüler sämtlicher Schulformen sollen vom 4. bis 8. Januar zu Hause vorbereiteten Distanzunterricht machen. Innerhalb dieser fünf Tage sei angedacht, dass sie mindestens zweimal direkt von einer Lehrkraft oder schulischem pädagogischen Personal kontaktiert und individuell begleitet werden – analog oder digital. Bild: picture alliance/Annette Riedl/dpa-Zentralbild/ZB In Niedersachsen wird überlegt, vor Weihnachten Homeschooling anzuordnen.

Die in dieser Woche geplanten Klassenarbeiten sollen bis ins 2. Halbjahr hinein verschoben werden. Wie „rbb24“ weiter berichtet, solle es „Kindern, die in schwierigen Verhältnissen leben und nicht zu Hause lernen können“ ermöglicht werden, zu bestimmten Zeiten Arbeitsplätze in gesonderten Räumen erhalten.

19.01 Uhr: Sachsen verhängt zur Eindämmung der Corona-Pandemie von Montag an einen vierwöchigen Lockdown und fährt das öffentliche Leben herunter. Die Maßnahmen beschloss das Kabinett am Freitagabend in Dresden mit seiner neuen Corona-Schutzverordnung. Schulen, Kitas und Horte bleiben demnach zu, ebenso zahlreiche Geschäfte im Einzelhandel. Die Verordnung gilt bis zum 10. Januar.

Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) verwies auf die drastisch gestiegenen Infektionszahlen in Sachsen. Das mache sie sehr besorgt. 2754 Patienten befänden sich im Krankenhaus, davon 494 auf Intensivstationen. „Ich will damit sagen, dass die Lage in Sachsen nach wie vor ernst ist.“ Deshalb habe man die neue Schutzverordnung beschlossen. „Das Land muss zur Ruhe kommen“, betonte die Ministerin.

Zu den Verschärfungen gehört auch eine nächtliche Ausgangsbeschränkung. Die Maskenpflicht wird ausgeweitet, in der Öffentlichkeit gilt ein Alkoholverbot. Köpping kündigte verstärkte Kontrollen an. Über Sitzungen der Landtagsausschüsse wurde auch das Parlament in die Entscheidungen einbezogen. Am Sonntag wollen sich die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie abstimmen. Dann könne man auch nachschärfen, betonte Köpping.

18.50 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die Entscheidung verteidigt, es vor einigen Wochen zunächst mit einem Teil-Lockdown versucht zu haben statt gleich härtere Maßnahmen zu ergreifen. „Natürlich haben viele Wissenschaftler immer mal wieder etwas gesagt“, erklärte Laschet gegenüber den Fernsehsendern RTL und n-tv. „Aber ich kenne keinen, der uns vor acht Wochen gesagt hätte, macht jetzt einen totalen Lockdown. Wir haben ja alle Maßnahmen gemacht, es war ja immer das Argument der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten, damit eben Weihnachten es anders sein könnte.“

Vor einem erneuten Treffen zwischen Bundeskanzlerin Merkel und den 16 Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder sprach sich Laschet für ein gemeinschaftliches Vorgehen und für einen bundesweiten Lockdown noch vor Weihnachten aus- „Die Einschätzung, dass der Teil-Lockdown ausreicht, die hat sich leider nicht bewahrheitet und deshalb ist jetzt diese Entscheidung aus meiner Sicht erforderlich“, sagte der CDU-Politiker. „Klar, schnell, am besten schon morgen. Ich wünsche mir, dass wir in der Lage sind bundeseinheitlich zu entscheiden, schnell zu entscheiden, konsequent zu entscheiden und damit auch die Botschaft herausgeben: Egal wie die Inzidenzen in Deutschland sind, ob hoch oder tief, wir alle stehen zusammen und machen jetzt diesen Lockdown.“

"Gibt dieses Silvester nichts zu feiern": Lauterbach fordert Ausgangssperre für 31. Dezember

18.14 Uhr: SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat für den Jahreswechsel eine bundesweite Ausgangssperre wie in Frankreich gefordert. Der "Bild"-Zeitung sagte er: "Ich finde eine Ausgangssperre, zum Beispiel ab 20.00 Uhr wie in Frankreich, richtig und sinnvoll, um die Infektionszahlen zu senken". dpa/Kay Nietfeld/dpabild Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (SPD) fordert schnelles Handeln.

Der SPD-Politiker sprach sich auch für ein striktes Böllerverbot aus. "Es gibt dieses Silvester nichts zu feiern. Tausende Menschen kämpfen in Krankenhäusern darum, Luft zu atmen". Es würde die Krankenhäuser und auch die Ordnungsbehörden entlasten, wenn sie in Pandemie-Zeiten nicht zusätzlich mit Böller-Unfällen und anderem "Party-Chaos" zu tun hätten.

Medienbericht: Brandenburg verständigt sich auf harten Lockdown und Ausgangssperre – noch vor Weihnachten

17.56 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident Woidke (SPD) soll sich laut "rbb24" mit den Verwaltungsspitzen des Landes auf einen harten Lockdown geeinigt haben. Der neuen Verordnung nach soll es dann eine Ausgangssperre geben. Die detaillierten Regeln seien allerdings weiter in der Abstimmung, hieße es in einer Mitteilung der Staatskanzlei.

Weiter hieße es seitens der Staatskanzlei, der Brandenburger Landtag wolle am Dienstag (15. Dezember) über weitere Maßnahmen beraten. Am Sonntag (13. Dezember) stehe dann ein Gespräch zwischen den Länderchefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an.

Ministerpräsident Woidke sagte im privaten "BB Radio", das Ziel, die Kontakte zu beschränken, sei offensichtlich mit den bisherigen Maßnahmen "nicht gelungen". Deswegen müsse es einen harten Lockdown geben, der sehr weitgehend sein werde. dpa/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpabild Eine Frau geht mit ihrem Hund eine Einkaufsstraße in Potsdam entlang.

Zuvor hatte die "B.Z" berichtet, die Maßnahmen sollen dann ab kommenden Mittwoch (16. Dezember) gelten. Das gehe aus einem „Eckpunkte-Papier“ von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) zur neuen Corona-Verordnung vor. Tagsüber dürfe die Wohnung dann nur noch aus „triftigem“ Grund verlassen werden. Von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr morgens solle jeder Zuhause bleiben – auch einkaufen oder joggen sind dann tabu.

Zu den Maßnahmen gehören soll auch ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit. Für Heiligabend und Silvester werde die Ausgangssperre aufgehoben. Zu Weihnachtsfeiern dürften sich vom 24. bis 26. Dezember bis zu zehn Personen treffen – vorher und nachher sind Treffen von bis zu fünf Personen möglich. Wie "rbb24" weiter berichtet, solle Distanzunterricht zudem nur noch für Schüler ab Klasse 7 stattfinden. Zudem soll es mehr Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen geben.

„Querdenker“-Demo in Dresden bleibt verboten

17.14 Uhr: Die für Samstag in Dresden geplante „Querdenken“-Kundgebung gegen die Corona-Politik bleibt verboten. Das entschied das Verwaltungsgericht Dresden am Freitag. Für diesen Fall hatte der Veranstalter schon im Vorfeld den Gang zum Oberverwaltungsgericht Bautzen angekündigt.

16.55 Uhr: Angesichts der hohen Infektionszahlen hat die Schweiz die Corona-Maßnahmen verschärft. Wie die Regierung am Freitag mitteilte, müssen ab Samstag Geschäfte, Bars und Restaurants um 19.00 Uhr schließen. Die Einschränkung gilt demnach bis zum 22. Januar – mit einer Ausnahmeregelung an Heiligabend und Silvester. Die Schweiz hat eine der höchsten Infektionsraten in Europa.

Es sei ein exponentieller Anstieg der Corona-Fallzahlen zu beobachten, sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga bei einer Pressekonferenz in Bern. Die Schweiz befinde sich in einer äußerst kritischen Phase. Die Krankenhäuser und das Gesundheitspersonal seien bis an die Grenzen ausgelastet. "Wir konnten nicht länger warten", sagte Sommaruga.

Allerdings dürfen Geschäfte, Bars und Restaurants am 24. und 31. Dezember sechs Stunden länger aufhaben, sie müssen dann erst um 01.00 Uhr schließen. Die Behörden hoffen, dass durch die Maßnahme es zu weniger Kontakten zwischen den Menschen kommt.

Die Schweiz hat 8,6 Millionen Einwohner. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag zuletzt bei rund 5000, etwa 100 Infizierte starben pro Tag. Seit Beginn der Pandemie sind in der Schweiz 372.329 Menschen positiv auf Covid-19 getestet worden, 5378 von ihnen starben.

Nehmen "von Woche zu Woche zu": Corona-Sterbefallzahlen in Sachsen alarmierend

15.04 Uhr: Nach dem Anstieg der Corona-Infektionen steigt nun auch die Zahl der Todesfälle: Nach vorläufigen Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind Anfang November etwa acht Prozent mehr Menschen gestorben als im Schnitt der Vorjahre. Vor allem für Sachsen meldete Destatis am Freitag eine hohe Übersterblichkeit.  

Bundesweit starben zwischen 9. und 15. November in Deutschland mindestens 19.161 Menschen, wie das Amt in Wiesbaden mitteilte. Basis ist eine Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen, die aktuell bis zur 46. Kalenderwoche zur Verfügung steht. Das Mittel der Jahre 2016 bis 2019 lag bei 17.817 Toten.

"Besonders auffällig ist die Entwicklung der Sterbefallzahlen derzeit in Sachsen", erläuterte das Demografie-Team von Destatis. "Im Unterschied zu anderen Bundesländern nimmt die Differenz zum Durchschnitt der Vorjahre dort derzeit deutlich von Woche zu Woche zu. "In der 41. Kalenderwoche habe die Zahl der Sterbefälle noch unter dem Durchschnitt gelegen. "In der 46. Kalenderwoche lag sie 27 Prozent darüber."

Die Zahl der Todesfälle von Personen, die laborbestätigt an Covid-19 erkrankt waren, steigt ebenfalls von Woche zu Woche. In der 46. Kalenderwoche gab es bundesweit insgesamt 1455 beim Robert Koch-Institut gemeldete Covid-19-Todesfälle. Das waren 350 Tote mehr als in der Vorwoche und 1377 Tote mehr als in der 40. Kalenderwoche.

Das Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen meldet für die 46. Kalenderwoche eine extrem hohe Übersterblichkeit für Belgien, Italien, die Schweiz und Slowenien. Eine sehr hohe oder hohe Übersterblichkeit wird für Frankreich, Österreich, Portugal und Spanien gemeldet. In anderen europäischen Ländern stellt das Netzwerk für diese Kalenderwoche maximal eine mäßige Übersterblichkeit fest.

Ausgangssperren in Baden-Württemberg schon ab morgen

12.21 Uhr: Wegen steigender Corona-Zahlen gilt in ganz Baden-Württemberg ab diesem Samstag eine Ausgangsbeschränkung. Ausnahmen könnten etwa die Arbeit oder ein Arztbesuch sein, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Freitag in Stuttgart. Tagsüber sind mehr Kontakte erlaubt als nachts. Nur über Weihnachten – vom 23. bis 27. Dezember – sei der Besuch von privaten und religiösen Veranstaltungen auch nachts erlaubt, sagte Kretschmann. Die Maßnahmen sollen vorerst für vier Wochen gelten.

Schleswig-Holstein verschärft Kontaktbeschränkungen

11.04 Uhr: Angesichts der hohen Corona-Zahlen verschärft Schleswig-Holstein seine Kontaktbeschränkungen. Statt maximal zehn Personen aus zwei Hausständen sollen sich nur maximal fünf Personen aus zwei Hausständen öffentlich und privat treffen können, kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Freitag in Kiel im Landtag an. Das gelte auch für Weihnachten, ausgenommen sei nur die engste Familie.

In Schleswig-Holsteins Schulen wird es außerdem von Montag an ab der 8. Klasse keinen Präsenzunterricht mehr geben. Den Schülern der unteren Klassen werde empfohlen, zuhause zu bleiben, sagte Günther. Dies solle dazu beitragen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Außerdem erlaubt das Bundesland nun doch keine Hotelübernachtungen für Verwandtenbesuche über Weihnachten. Erlaubt seien nur noch berufliche Übernachtungen oder für Trauerfeiern, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Freitag in Kiel im Landtag. Damit wird eine frühere Entscheidung der Landesregierung geändert.

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Sachsens Wirtschaftsminister verteidigt harten Corona-Lockdown: "Es geht um Leben und Tod"

10.48 Uhr: Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hat in eindringlichen Worten die Notwendigkeit eines harten Lockdowns im Freistaat ab Montag verteidigt. "Die Lage in Sachsen ist dramatisch", sagte Dulig am Freitag unter Verweis auf die aktuellen Infektionszahlen und 75 weitere Todesfälle in dem Bundesland in der Corona-Pandemie. "Es geht um Leben und um Tod, um es mal ganz deutlich zu sagen."

Dabei gehe es auch um eine "ethische Verantwortung, die wir in den Regierungen haben", fügte Dulig hinzu. "Wir können nicht zusehen, dass sich trotz aller Appelle an Vernunft das Geschehen nicht adäquat verändert, um wirklich hier diese Welle zu brechen." Deshalb müsse Sachsen einen "harten Schritt" gehen. dpa/Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpabild Martin Dulig (SPD), Wirtschaftsminister von Sachsen.

"Wir wissen, dass wir von den Menschen viel verlangen", sagte Dulig bei einer Pressekonferenz mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und richtete seinen Dank an diejenigen, die sich "an die Spielregeln" hielten. "Aber wir wissen alle, es reichen Wenige aus, die sich nicht daran halten, um ein Infektionsgeschehen weiter voranzutreiben, das wir nicht akzeptieren können."

Sachsens Regierung hatte am Dienstag als erstes Bundesland angekündigt, ab Montag zu einem harten Lockdown zurückzukehren. Schulen, Kindergärten, Horte und große Teile des Handels werden geschlossen.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 174.946 (+4042), 3228 Todesfälle (+59)
  • Bayern: 239.150 (+3982), 4431 Todesfälle (+108)
  • Berlin: 74.554 (+1123), 749 Todesfälle (+17)
  • Brandenburg: 25.361 (+663), 501 Todesfälle (+20)
  • Bremen: 11.188 (+147), 147 Todesfälle (+4)
  • Hamburg: 27.700 (+333), 382 Todesfälle (+25)
  • Hessen: 99.560 (+1658), 1578 Todesfälle (+49)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 7360 (+298), 88 Todesfälle (+2)
  • Niedersachsen: 79.982 (+1011), 1338 Todesfälle (+42)
  • Nordrhein-Westfalen: 294.733 (+4071), 4167 Todesfälle (+103)
  • Rheinland-Pfalz: 52.125 (+962), 759 Todesfälle (+23)
  • Saarland: 15.068 (+454), 318 Todesfälle (+9) 
  • Sachsen: 75.893 (+2694), 1424 Todesfälle (+66)
  • Sachsen-Anhalt: 16.462 (+609), 241 Todesfälle (+14)
  • Schleswig-Holstein: 16.565 (+297), 276 Todesfälle (+5)
  • Thüringen: 22.020 (+583), 467 Todesfälle (+15)

Gesamt (Stand 09.12., 21.06 Uhr): 1.232.667 (+22.927), 20.094 Todesfälle (+561)

Vortag (Stand 08.12., 20.45 Uhr): 1.209.612 (+17.890), 19.533 Todesfälle (+566)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund ca. 902.100 (+20.300)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 310.473 (Vortag: 308.185)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 09.12.): 0,91 (Vortag: 1,03)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4286 (+29)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2523 (-12)

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