Vitamintabletten, Kaffee, Obst: 5 Dinge, die eure Leber zerstören – und 5, die sie schützen

Die Leber ist das wichtigste Organ für Stoffwechsel und Entgiftung. Leidet die Leber, leidet der gesamte Körper. Doch ein Leberschaden bleibt oft unbemerkt, weil er zunächst keine Beschwerden verursacht. FOCUS Online erklärt, worauf Sie verzichten sollten und was hilft, damit es gar nicht erst so weit kommt.

5 Dinge, die der Leber schaden

1. Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin A oder B3

Wer zu Vitaminpräparaten greift, will seinem Körper etwas Gutes tun. Doch die Mittel sind nicht immer eine gute Nahrungsergänzung – und sollten niemals als Ersatz für eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit frischen Lebensmitteln dienen.

Stiftung Warentest hat bereits 2017 verschiedene Präparate unter die Lupe genommen und warnt unter anderem vor jenen, die Vitamin A in einer besonders hohen Dosis enthalten. Sie könnten zu Leberproblemen, Kopfschmerzen und Hautirritationen führen.

Auch Vitamin B3 (Niacin) könnte der Leber schaden. Darauf deutet zumindest eine große Studie hin. Probanden, die über einen langen Zeitraum regelmäßig Vitamin B3 eingenommen hatten, litten häufiger unter Problemen mit der Leber als Probanden der Vergleichsgruppe.

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2. Hohe Dosen Paracetamol

Die Leber baut Giftstoffe aus dem Körper ab. Das gilt nicht nur für Alkohol, sondern auch für Medikamente. Wer besonders häufig oder starke Medikamente nimmt, kann seiner Leber schaden. Meist wägen Ärzte Nutzen und Schaden ab, bevor sie ein Medikament verschreiben. Trotzdem sollten Sie Medikamente nicht leichtfertig einnehmen und nie länger oder häufiger als empfohlen.

Treten Beschwerden wie Schmerzen im Oberbauch auf, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Ein Medikament, das in sehr hoher Dosierung der Leber schadet, ist beispielsweise Paracetamol.

3. Zu viel Obst

Diverse Studien legen nahe, dass Fruchtzucker, auch Fruktose genannt, das Risiko einer Fettleber erhöht. Zwar handelt es sich meist um sehr kleine Studien oder Untersuchungen an Mäusen, trotzdem warnen Experten davor, den Einfluss von Fruktose auf die Gesundheit zu unterschätzen. Während viele Menschen ihrer Gesundheit zuliebe auf Fett und Kohlenhydrate verzichten, achten die wenigsten auf den Fruktosegehalt von Lebensmitteln. Dabei steckt in 100 Gramm Äpfeln mehr Fruktose als Zucker in 100 Millilitern Cola.

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4. Übergewicht

Überschüssiges Fett kann sich in der Leber ansammeln. Aus einer sogenannten Fettleber kann sich mit der Zeit eine Leberzirrhose entwickeln, wenn das Organ anschwillt und verhärtet. Das bedeutet: Nicht hinter jeder Leberzirrhose steckt ein starker Alkoholkonsum. Ärzte sprechen in diesem Fall von einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung. Achten Sie daher auf ein gesundes Körpergewicht.

5. Alkohol

Wie viel Alkohol ist zu viel? Hier scheiden sich die Wissenschaftsgeister. Während die einen besonders vor einem übermäßigen Konsum warnen, raten andere dazu, besser gar keinen Alkohol zu trinken. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen rät Männern, nicht mehr als zwei Gläser Wein oder Bier pro Tag zu trinken (24 Gramm Alkohol). Für Frauen, deren Leber empfindlicher zu sein scheint, gilt die Hälfte als Grenzwert (zwölf Gramm Alkohol).  

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Wie erkenne ich einen Leberschaden?

Eine Erkrankung der Leber nehmen Betroffene anfangs kaum wahr. Denn eine Leberzirrhose, eine Hepatitis-Erkrankung oder Leberkrebs bereiten zunächst keine eindeutigen Schmerzen. Umso wichtiger ist es, Angewohnheiten und Lebensmittel, die der Leber schaden, von vornherein zu meiden.

Stutzig werden sollten Sie bei folgenden Anzeichen. Sie können auf einen Leberschaden hindeuten:

  • dunkelbrauner Urin
  • Druckgefühl im rechten Oberbauch
  • gelblicher Augapfel
  • grünlich bis bräunlicher Ring um die Iris
  • Mehr zu den Symptomen eines Leberschadens erfahren Sie hier.

5 Dinge, die der Leber guttun

1. Kaffee

Forscher vermuten, dass Kaffee einen schützenden Effekt auf die Leber hat. Studien bringen das Getränk mit einem geringeren Risiko für eine Fettleber, chronische Lebererkrankungen und sogar Leberkrebs in Verbindung. Grund dafür könnten entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften des Kaffees sein sowie darin enthaltene bioaktive Verbindungen wie Koffein und Chlorogensäure.

2. Ausreichend Wasser trinken

Flüssigkeit unterstützt die Leber bei ihrer Arbeit. Denn sie hilft, im Körper enthaltene Giftstoffe in das Organ zu transportieren, wo sie abgebaut werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 1,5 Liter pro Tag. Trinken Sie am besten Wasser oder ungesüßte Tees. Sie enthalten anders als die meisten Säfte oder Soft Drinks keinen Zucker.

  • Wie viel Sie täglich trinken sollten, können Sie hier berechnen.

3. Artischocken

Bestimmte Inhaltsstoffe von Artischocken können sich positiv auf die Leber auswirken. Das legen zumindest kleinere Studien und Untersuchungen an Mäusen nahe, bei denen Probanden beziehungsweise Versuchstiere Artischocken-Extrakt verabreicht bekamen. Die in Artischocken enthaltenen Bitterstoffe sowie Cynarin, Kaffeesäure und Chlorogensäure haben möglicherweise eine antioxidative Wirkung. Bei Patienten mit einer Fettleber konnte das Extrakt die Leberwerte verbessern.

4. Bewegung

Übergewicht schadet der Leber, weil sich überschüssiges Fett am Organ anlagert. Fettgewebe sondert Stoffe ab, die Entzündungen fördern. Mit einer gesunden Ernährung und regelmäßigem Sport können Sie einer Fettleber vorbeugen.

5. Regionale Bio-Produkte

Je weniger Schadstoffe ein Lebensmittel enthält, desto besser für die Leber. Bio-Bauern dürfen ihre Erzeugnisse nicht mit Pestiziden behandeln. Wer seine Leber schützen will, sollte daher vor allem zu Bio-Ware greifen. Auch regionale Produkte enthalten tendenziell weniger Gift- und Fremdstoffe, weil sie keine langen Transportwege aushalten müssen.

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