Drei Monate alt

Die Einteilung nach Monaten ist als grobe Orientierung gedacht, nicht als starres Raster, das jedes Kind genau so zu durchlaufen hat. Sie richtet sich nach dem, was viele Kinder in einem ähnlichen Alter typischerweise schon können. Ihr Kind muss aber nicht immer unter den Ersten sein. Es darf sich, in einem gewissen Rahmen, auch Zeit lassen. Manchmal ist es später dran, manchmal vielleicht auch früher. Sie können die Artikel auch im Dreimonatssprung lesen. Mehr Infos finden Sie hier.

Stellen Sie sich vor, Sie sind zum ersten Mal in Indien und wollen in Neu-Delhi einfach nur die Straße überqueren. Kaum haben Sie den ersten Schritt gemacht, lenken die Hupen mehrerer Rikschafahrer Sie ab. Von einem Essensstand am Straßenrand verbreitet sich ein intensiver, unbekannter Duft. Tausende Eindrücke prasseln gleichzeitig auf Sie ein, es riecht, es tönt, es flirrt, es brummt. Und Sie versuchen, in Ihrem Kopf alles zu sortieren. Dafür sind Sie unglaublich aufmerksam, ganz da – und am Abend von den vielen Eindrücken voll und erschöpft.

Wie fühlt es sich an, ein Baby zu sein? Die Entwicklungspsychologin Alison Gopnik von der University of California in Berkeley ist überzeugt: Ein Erwachsener, der an fremde Orte reist, ähnelt auf vielerlei Art und Weise einem Baby. Er weiß noch nicht, welche Informationen an diesem Ort wichtig sind. Seine Aufmerksamkeit wird von Äußerem mehr gelenkt als von seinen Entschlüssen, Unerwartetes fasziniert und fesselt. Interessierte Reisende geben dem Zufälligen Raum, den verblüffenden, ungeplanten Erlebnissen, denn durch sie lernen wir oft mehr, schreibt Gopnik in ihrem Buch »The Philosophical Baby«. Aber sie sind auch kräftezehrend: »Der Reisende zeigt womöglich – wie das Baby – die Tendenz, um drei Uhr nachts heulend aufzuwachen.«

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