Virus in NRW: Was geschlossen ist, welche Einschränkungen es gibt

Um die Ausbreitung des Coronavirus in NRW zu verlangsamen, trifft das Bundesland Vorkehrungen, die das öffentliche Leben einschränken. Welche Einschränkungen es in Nordrhein-Westfalen gibt, lesen Sie hier.

Schulen und Kitas ab Montag geschlossen

In Nordrhein-Westfalen schließen ab Montag, 16. März, alle Schulen. Das teilte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag in Düsseldorf mit. Auch die Kitas in Nordrhein-Westfalen werden ab Montag geschlossen.

Am Montag und Dienstag werden Schulen und Kindertagesstätten in Köln öffnen, um übergangsweise die Betreuung sicherzustellen.  In Kindertagesstätten soll für Kinder von Menschen in „systemrelevanten Berufen“ anschließend eine Notbetreuung sichergestellt werden.

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Universitäten und Fachhochschulen in NRW

Der Start des Sommersemesters an nordrhein-westfälischen Hochschulen wird vorerst bis zum 19. April, dem Ende der Osterferien, verschoben. Das teilte die Landesregierung am Freitag mit. Eigentlich sollte das Sommersemester an Fachhochschulen am 23. März und an Universitäten am 6. April beginnen.

Prüfungen

Die TU Dortmund will auch Prüfungen mit mehr als 100 Studierenden weiter stattfinden lassen. Dabei wird vorausgesetzt, dass „erforderlichen Maßnahmen zum Infektionsschutz getroffen werden können. Das umfasst u.a. einen ausreichend großen Abstand von 1-2 Metern zwischen den teilnehmenden Personen“, so die TU auf ihrer Homepage.

Neue Rufnummer für das Bürgertelefon zum Coronavirus: 0211 / 9119 1001

Das Bürgertelefon zum Coronavirus der Landesregierung hat eine neue Rufnummer: 0211 / 9119 1001 (Montag bis Freitag von 8.00 bis 18.00 Uhr). Auch ist der Service per E-Mail an [email protected] zu erreichen.

Hier sind Ansprechpartner zu erreichen, die allgemeine Fragen zum Coronavirus und zur Vorbeugung beantworten. Bei medizinischen Fragen sollten sich Bürger an den Hausarzt wenden.

NRW stellt außerdem unter https://www.land.nrw/corona eine Internetseite zur Verfügung, auf der alle Entscheidungen der NRW-Landesregierung, die Erlasse und ihre Hintergründe abrufbar sind. Die Informationen sind auch in türkischer sowie arabischer Sprache abrufbar.

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Kultur- und Sportstätten in NRW geschlossen

Das Land NRW hat die Einstellung fast aller Freizeit-, Sport-, Unterhaltungs- und Bildungsangebote beschlossen. Ab Montag, 16. März, müssen alle so genannten „Amüsierbetriebe“ schließen. Dazu gehören beispielsweise Bars, Clubs, Diskotheken, Spielhallen, Theater, Kinos und Museen. Prostitutionsbetriebe müssen zu machen.

Ab Dienstag, 17. März, müssen Fitnessstudios, Schwimm- und Spaßbädern sowie Saunen den Betrieb einstellen. Zusammenkünfte in Sportvereinen und sonstigen Sport- und Freizeiteinrichtungen sind ab Dienstag untersagt.Volkshochschulen, Musikschulen und sonstige öffentliche und private Bildungseinrichtungen im außerschulischen Bereich müssen ebenfalls schließen.

Um größere Menschenansammlungen zu vermeiden, ist der Zutritt zu Einrichtungshäusern und Einkaufszentren nur noch zur Deckung des dringenden Bedarfs unter strengen Auflagen erlaubt. Banken, Einzelhandelsbetriebe, insbesondere für Lebensmittel, Apotheken und Drogerien sollen geöffnet bleiben, um den Bedarf an Lebensmitteln, Medikamenten, Bargeld und Bekleidung zu decken.

Bibliotheken, Restaurants, Gaststätten und Hotels können nur bei Einhaltung strenger Auflagen weiter betrieben werden.

Diese Regelung soll vorerst bis zum 19. April 2020 gelten.

Tipp: Auch Gottesdienste im Kölner Dom sind nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie werden aber über https://www.domradio.de/ als Livestream übertragen.

Abgesagte oder verschobene Veranstaltungen in NRW

Am Dienstag, 10. März, verkündete Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, dass Großveranstaltungen mit über 1000 zu erwartenden Teilnehmern in Nordrhein-Westfalen abgesagt werden müssen. Folgende Großveranstaltungen in NRW sind abgesagt oder verschoben worden.

  • Billard-WM in Viersen abgesagt (Nachholtermin wohl noch 2020)
  • Internationale Eisenwarenmesse (1. bis 4. März) in Köln abgesagt
  • „Yonex German Open“ (3. bis 8. März) in Mülheim an der Ruhr
  • METAV 2020 (Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung, 10. bis 12. März) verschoben
  • Literaturfestival Lit.Cologne (10.-21. März) in Köln
  • Cyber Security Tech Summit (11. März) in Bonn abgesagt
  • WDR 5-Literaturmarathon (13. März) in Köln abgesagt
  • Historischer Jahrmarkt in Bonn (13. März bis zum 4. April) entfällt, soll nachgeholt werden
  • Trödel- und Antikmarkt Aachener Platz vom 14. März bis zum 22. April 2020 geschlossen
  • Pro Wein-Messe (15. bis 17. März) in Düsseldorf verschoben
  • Cyclingworld Düsseldorf (21. Bis 22. März) abgesagt
  • Zurheide Gourmet Festival in Düsseldorf (22. März) auf 4. Oktober 2020 verschoben
  • Internationale Fitnessmesse Fibo (2. bis 5. April) in Köln auf 1. bis 4. Oktober verschoben
  • "Nacht der Museen" in Düsseldorf (4. April) abgesagt
  • Radschlägermarkt in Düsseldorf (5. April) verschoben
  • FDP verschiebt NRW-Landesparteitag (25. April) in Bielefeld
  • Messe für Printmedien Drupa in Düsseldorf (16. bis 26. Juni 2020) verschoben auf 20. bis 30. April 2021

Hinweis: Ein vollständiger Überblick kann aufgrund der Vielzahl der Veranstaltungen nicht geleistet werden.

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Öffentliche Verkehrsmittel

  • Köln

Ab Mittwoch, 18. März, werden die Busse und Bahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe nach einem angepassten Samstagsfahrplan fahren. Grund dafür ist, dass die KVB durch die Schließung der Schulen und Kitas mit dem Ausfall zahlreicher Mitarbeiter rechnet.

Nach dem neuen Fahrplan werden werktags die Fahrten vor 4 Uhr und nach 1 Uhr entfallen. Auf den Stadtbahnlinien 1, 7, und 18 soll es morgens „Verstärkerfahrten“ geben. Je nach Bedarf soll der Busfahrplan angepasst werden, um auch über den Samstagsfahrplan hinaus, wichtige Anbindungen, beispielsweise an Gewerbegebiete, sicherzustellen. Die Buslinien 124, 134, 171, 172, 173 und 179 entfallen, da es alternative Angebote gibt.

Alle wichtigen Informationen zu dem geänderten Fahrplan stellt die KVB ab Dienstag, 17. März, unter www.kvb.koeln/auskunft zur Verfügung.

Außerdem Ist das Einsteigen in Busse der KVB nur noch über die hinteren Türen möglich.  Fahrkarten müssen vor dem Einsteigen bei einem Automaten oder Online erworben werden. Fahrer der KVB sollen an den Haltestellen Türen automatisch öffnen, damit Fahrgäste den Halte-Knopf nicht drücken müssen.

  • Dortmund

In Bussen wird nur noch hinten eingestiegen. Flatterbänder sorgen im Innenraum für einen Mindestabstand zum Fahrersitz. Fahrkarten müssen vor dem Einsteigen am Automaten oder Online erworben werden.

  • Essen

Auch in Essener Bussen ist der Vordereinstieg gesperrt. Die Türen öffnen nun automatisch, um Berührungspunkte zu vermeiden.

  • Aachen

Auch in Bussen der ASEAG werden ab sofort keine Fahrkarten mehr verkauft Die vordere Tür bleibt geschlossen. Fahrgäste müssen ihre Tickets im Voraus per App oder in den Vorverkaufsstellen erwerben.

  • Bonn

Die Bonner Stadtwerke haben ebenfalls beschlossen keine Fahrkarten mehr in den Bussen zu verkaufen. Fahrgäste müssen hinten einsteigen und die Fahrkarte im Voraus kaufen.

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Weitere Maßnahmen in NRW

  • Der Dortmunder Zoo schließt ab sofort das Regenwaldhaus, um Orang-Utans vor dem Coronavirus zu schützen. Ob eine Übertragung auf den Menschenaffen möglich ist, ist derzeit unklar. Ansonsten ist der Zoo regulär geöffnet.

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