Unfruchtbar nach COVID-19-Impfung? Ein Fakten-Check klärt auf – Heilpraxis

Unfruchtbarkeit durch Corona-Impfung?

Seit einigen Wochen wird in Deutschland gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft. Wie bei jeder Impfung, können auch nach der COVID-19-Impfung Nebenwirkungen auftreten. Gerade in den sogenannten sozialen Medien wird oft geschrieben, dass die Impfung zu Unfruchtbarkeit führen könnte. Stimmt das aber wirklich? Fachleute klären auf.

In zahlreichen Ländern weltweit wird mittlerweile gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 beziehungsweise die durch den Erreger ausgelöste Erkrankung COVID-19 geimpft. Um die Impfstoffe sind jedoch verschiedene Mythen im Umlauf, die dazu führen, dass manche Menschen gesundheitliche Beeinträchtigungen befürchten. So ist etwa in sozialen Medien häufig zu lesen, dass die Impfstoffe unfruchtbar machen können. Ein Blick auf seriöse Daten und Fakten gibt jedoch Entwarnung.

Keine medizinische Grundlage für die Behauptung

Immer wieder finden sich gerade in den sogenannten sozialen Medien Gerüchte rund um das Thema „Corona-Impfung“, die viele Menschen verunsichern. So kursiert beispielsweise in einschlägigen Foren und WhatsApp-Gruppen aktuell vermehrt der Verdacht, dass die Impfung Frauen unfruchtbar machen könnte.

Dafür gibt es allerdings keine medizinische Grundlage und keine Hinweise, schreibt das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) in einer aktuellen Mitteilung.

Virus dockt an menschliche Zellen an

Wie in der Mitteilung erklärt wird, dockt das Coronavirus SARS-CoV-2 über sogenannte Spike-Proteine (in bildlichen Darstellungen des Virus immer als Noppen an der Virusoberfläche dargestellt) an menschliche Zellen an.

An diesem Prozess setzen die eingesetzten Impfstoffe an und sorgen dafür, dass über die Infektion von einzelnen ungefährlichen Virusproteinen im Körper schon vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 eine Immunreaktion und Antikörper hervorgerufen werden.

Dadurch hat das Virus keine Möglichkeit mehr anzudocken.

Keine Auswirkungen auf die Fertilität

Der Vorwurf: Auch andere Reaktionen im Körper beruhen auf dem Andocken von Proteinen in Zellen und werden laut den Ausführungen der Kritikerinnen und Kritiker durch die Impfung geschwächt. Im Fokus dieser Gerüchte ist beispielsweise auch immer wieder das Protein Syncytin-1, das wesentlich für die Ausbildung der Plazenta in der Schwangerschaft ist.

Für den Vorwurf, dass die zugelassenen Impfstoffe (mRNA-Impfstoffe) die weibliche Fruchtbarkeit beeinflussen, gibt es derzeit aber weder wissenschaftliche Beweise noch einen begründeten Verdacht in den klinischen Studien zu den bekannten Impfstoffen.

„Ein Sequenzvergleich zwischen den beiden Proteinen zeigt, dass die wenigen übereinstimmenden Abschnitte (insgesamt 6) zwischen den beiden Proteinen viel zu kurz sind, als dass der Impfstoff eine Reaktion gegen das Syncytin-1 auslösen kann“, erklärt Prof. Dr. Ingo Drexler, Stellvertretender Institutsleiter der UKD-Virologie und Leiter der AG „Molekulare Virologie“.

Zudem gebe der Hersteller (Biontech/Pfizer) in seinem Informationsblatt an, dass Auswirkungen der Impfung auf die Fertilität nicht bekannt sind. Das wird mit den diesbezüglich noch laufenden präklinischen Toxizitätsuntersuchungen im Tiermodell begründet.

DNA kann nicht verändert werden

Auch der Verdacht, dass mRNA-Impfstoffe unser Erbgut verändern können, ist wissenschaftlich nicht haltbar. Die Bundesregierung schreibt dazu auf ihrer Webseite:

„Es gibt keine wissenschaftlichen Hinweise darauf, dass Bestandteile der RNA-Impfstoffe unsere Gene manipulieren können. RNA-Impfstoffe enthalten ausgewählte Teile des Virus-Erbguts in Form von RNA, genauer gesagt der messenger-RNA (kurz mRNA) oder „Boten“-RNA.“

Und weiter: „Die mRNA aus einem Impfstoff kann dabei nicht in die DNA des Menschen „eindringen“ oder „eingebaut“ werden. Das Erbgut befindet sich in Form von DNA im Zellkern. Die chemische Struktur ist anders und ein „Einbau“ auch deswegen nicht möglich.“ (ad)

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