Ernährung: Dieser Apfel stärkt das Immunsystem auf besondere Weise – Heilpraxis

Spezieller Apfel mit hohem Selengehalt jetzt erhältlich

Starke Abwehrkräfte sind nicht nur in Pandemiezeiten wichtig. Ein an der Hochschule Osnabrück neu entwickelter Apfel könnte hier helfen. Die Apfel-Innovation Selstar® hat einen zehnmal so hohen Selengehalt wie andere Äpfel und soll so das Immunsystem stärken, berichtet die Hochschule Osnabrück in einer aktuellen Mitteilung. Die Äpfel sind ab sofort in verschiedenen Supermärkten von Osnabrück bis Berlin zu erhalten.

Eine „gute Selen-Versorgung ist in Pandemiezeiten besonders wichtig“, betont die Hochschule Osnabrück. Denn das Spurenelement ist für eine normale Funktion des Immunsystems und der Schilddrüse unentbehrlich. Die neue Apfelsorte wurde so entwickelt, dass sie einen besonders hohen Selengehalt hat. Jetzt feiert Selstar® seine breite Markteinführung. In mehr als 80 Märkten von Osnabrück bis Berlin werden die Äpfel künftig angeboten.

Viele Menschen nehmen zu wenig Selen auf

„Der Selenbedarf des Menschen wird über die Nahrung oft nicht ausreichend gedeckt. Wenn wir aber zu wenig Selen aufnehmen, treten Mangelerscheinungen auf und es steigt das Risiko für bestimmte Erkrankungen wie Darm- und Leberkrebs sowie Erkrankungen der Schilddrüse“, erläutert Professor Dr. Lutz Schomburg vom Institut für Experimentelle Endokrinologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Insbesondere vegetarisch und vegan lebende Menschen, aber auch schwangere und stillende Frauen seien häufig mit Selen unterversorgt.

Selenmangel erhöht COVID-19-Risiko

Auch bei einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 könne Selenmangel negative Auswirkungen haben. Denn „zwei aktuelle Studien weisen darauf hin, dass an COVID-19 erkrankte, schlecht mit Selen versorgte Personen ein höheres Risiko haben, hieran zu versterben, als ausreichend mit Selen versorgte Patienten“, so Professor Dr. Schomburg. Möglichkeiten, um die tägliche Selen-Aufnahme zu erhöhen, sind daher dringend gesucht.

Anreicherung von Selen in den Früchten

Die meisten Obst- und Gemüsearten sind allerdings von Natur aus eher selenarm. Denn „normalerweise wachsen Pflanzen auf Böden, die einen geringen Selengehalt haben“, erklärt Professor Dr. Diemo Daum, Fachgebiet Pflanzenernährung der Hochschule Osnabrück. Der neue Apfel erreiche jedoch mit einem speziellen Anbauverfahren, durch das die Apfelbäume Selen besser aufnehmen und in den Früchten einlagern, einen besonders hohen Selengehalt. „Damit bietet der Apfel eine natürliche Alternative zu Nahrungsergänzungsmitteln“, so Professor Diem.

Ergebnis eines vierjährigen Forschungsprojekts

Für den Anbau werden laut Mitteilung der Hochschule Osnabrück rotschalige Selektionen der Apfelsorte Elstar verwendet und der Name Selstar® bilde eine Kombination aus Selen und Elstar. Die Äpfel seien fein-säuerlich im Geschmack, voller Vitamine und zusätzlich auch noch reich an Selen. Entwickelt wurde Selstar® im Rahmen eines vierjährigen, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts. Der Selstar® ist in einer Kartonschale ohne Plastik verpackt, da sich in den Umfragen vor der Markteinführung auch gezeigt habe, dass Nachhaltigkeit aus Verbrauchersicht einen wichtigen Faktor bei der Bewertung des Apfels bildet.

Geringeres Allergie-Risiko?

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Osnabrück verweisen zudem auf einen interessanten Nebeneffekt, der aktuell noch untersucht werde. So sei der selenreiche Apfel offenbar allergenärmer als ein normaler Apfel. „Woran dies genau liegt und wie man dies noch weiter verbessern kann, wird nun in einem Folgeprojekt in Kooperation mit der Universität Hamburg erforscht“, so die Mitteilung der Hochschule Osnabrück. (fp)

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