Deutschland durchbricht Corona-Marke – Gouverneur von Georgia klagt gegen Maskenpflicht

Die Corona-Pandemie hält die Welt weiterhin in Atem: Mehr als 13 Millionen Menschen haben sich bisher mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 200.938 davon in Deutschland. Die USA melden nahezu täglich neue Rekordzahlen. Aktuelle Nachrichten zur Corona-Krise aus Deutschland, Europa und der Welt lesen Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

Corona-News aus Deutschland und der Welt – die Topmeldungen: USA verzeichnen neuen Höchststand bei Corona-Neuinfektionen (8.08 Uhr) +++ Corona-Neuinfekionen in Deutschland steigen wieder an (20.58 Uhr) +++ Corona-Ausbruch in Wohnanlage in Niedersachsen (19.51 Uhr) +++ In Spanien steigen Fallzahlen wieder bedrohlich (15.36 Uhr)

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TOP-NEWS: USA verzeichnen neuen Höchststand bei Corona-Neuinfektionen

08:03 Uhr: Die USA haben am dritten Tag in Folge einen Rekordanstieg bei den Coronavirus-Infektionen verzeichnet. Binnen 24 Stunden wurden 77.638 Neuinfektionen registriert, wie aus einer Zählung der in Baltimore ansässigen Johns-Hopkins-Universität vom Freitagabend (Ortszeit) hervorgeht.

Erst am Donnerstag hatten die USA mit mehr als 68.400 Corona-Fällen einen Höchststand bei den täglich festgestellten Neuinfektionen gemeldet. Die Behörden in den US-Bundesstaaten Texas und Arizona bestellten angesichts steigender Todeszahlen Kühlwagen. 

Landesweit starben bis Freitag 927 weitere Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Insgesamt liegt die Zahl der Todesfälle damit bei 139.128. Die Zahl der erfassten Infektionsfälle im Land liegt den Angaben der Johns-Hopkins-Universität zufolge inzwischen bei 3,64 Millionen.

In Kalifornien meldete der Bezirk Los Angeles am Donnerstag mit 4592 Neuinfektionen einen neuen Höchststand. "Ohne das energische Handeln jedes Einzelnen werden wir die Ausbreitung nicht verlangsamen können", warnte die Leiterin der Bezirksgesundheitsbehörde, Barbara Ferrer.

Anfang der Woche war auch in Texas mit 129 Todesfällen binnen 24 Stunden ein trauriger Rekord erreicht worden. Bisher haben mehr als 3700 Menschen in dem Bundesstaat ihr Leben durch eine Coronavirus-Infektion verloren.

Menschen bräuchten "gewissen Freiheiten": US-Präsident Trump spricht sich gegen nationale Maskenpflicht aus

11:05 Uhr: Im Kampf gegen die Coronapandemie erwägt US-Präsident Donald Trump keine nationale Maskenpflicht. Das erklärte er im Interview mit dem amerikanischen Nachrichten-Sender "Fox News": "Nein, Ich möchte, dass die Menschen gewisse Freiheiten haben", beantwortete der US-Präsident die Frage des Reporters.

Zudem halte er nichts von der Behauptung, dass das Virus nach und nach "verschwinde", solange jeder eine Maske trage. "Ich glaube nicht an Masken", so der US-Präsident. Derzeit gilt in etwa der Hälfte der Bundesstaten eine Maskenpflicht.

 

Ärztepräsident: "Ausreisesperren dürfen nur die Ultima ratio sein"

08:44 Uhr: Zur weiteren Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt die Einführung einer schnellen, fallbezogenen Isolierung. "Cluster-Isolierung ist meines Erachtens die pragmatischste Art, mit der Pandemie umzugehen", sagte Reinhardt. Dabei werden beim Auftreten von Infektionen an einem Ort schnell alle Kontaktpersonen in Quarantäne untergebracht. Urlauber mahnte Reinhardt zur Einhaltung der derzeit überall üblichen Vorsichtsmaßnahmen gegen das Coronavirus auch auf ihren Reisen. dpa/Gregor Fischer/dpa Ärztepräsident Klaus Reinhardt

"Ausreisesperren dürfen nur die Ultima ratio sein", forderte Reinhardt. "Es ist gut, dass Bund und Länder das Infektionsgeschehen nun lokal begrenzen wollen." Bund und Länder hatten die Möglichkeit lokaler Ausreisesperren vereinbart, wenn die Zahl von Infektionen in einem betroffenen Gebiet weiter steigt oder es keine Gewissheit gibt, dass die Infektionsketten unterbrochen sind.

"Noch klüger wäre es, das zu tun, was etwa in Japan praktiziert wird, die sogenannte Cluster-Isolierung", sagte der Präsident der Bundesärztekammer. "Wenn dort mehr als fünf Infektionsfälle bei einem Ereignis oder an einem Veranstaltungsort gemeldet werden, dann werden alle Kontaktpersonen möglichst schnell lückenlos identifiziert und in häuslicher Quarantäne untergebracht."

Noch bevor es also zu einer großen Testung komme, würden dort die Infektionsketten unterbrochen. "Allerdings nicht für 14 Tage, nach aktuellen wissenschaftlich-medizinischen Erkenntnissen ist eine Woche völlig ausreichend." Länger sei die Infektiosität von Covid-19 nicht anzusetzen. Bei so einem Vorgehen brauche man auch keine großen Reihentestungen von Menschen ohne Symptomen.

634 neue Fälle: Corona-Neuinfektionen in Deutschland steigen wieder an – R-Wert im kritischen Bereich

20.58 Uhr: Die Zahl der registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland liegt mit Stand von Freitagabend bei 200.304 Menschen. Im Vergleich zum Vortag gibt es 634 neue Fälle, zwei weitere Menschen starben an dem Virus. Alle 16 Bundesländer meldeten neue Infektionen.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen bei 1,25 (Vortag: 1,10) – Tendenz steigend. Das bedeutet, dass 100 Infizierte im Mittel 125 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Die Zahl der aktiven Fälle liegt derzeit bei 4.983 –  das sind 132 mehr als am Vortag.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 36.352 (1838 Todesfälle)
  • Bayern: 49.616 (2613 Todesfälle)
  • Berlin: 8747 (221 Todesfälle)
  • Brandenburg: 3498 (173 Todesfälle)
  • Bremen: 1710 (55 Todesfälle)
  • Hamburg: 5236 (231 Todesfälle)
  • Hessen: 11.324 (514 Todesfälle)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 806 (20 Todesfälle)
  • Niedersachsen: 13.883 (645 Todesfälle)
  • Nordrhein-Westfalen: 45.710 (1711 Todesfälle)
  • Rheinland-Pfalz: 7278 (238 Todesfälle)
  • Saarland: 2797 (174 Todesfälle)
  • Sachsen: 5484 (224 Todesfälle)
  • Sachsen-Anhalt: 1941 (62 Todesfälle)
  • Schleswig-Holstein: 3238 (154 Todesfälle)
  • Thüringen: 3318 (182 Todesfälle)

Gesamt (Stand 17.07.2020, 19.15 Uhr): 200.938 (9055 Todesfälle)

Vortag (Stand 16.07.2020, 21.07 Uhr): 200.304 (9053 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 186.900.

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,25 (Stand 17.07.20)

Surftipp: Coronavirus – Reproduktionszahl und geglätteter R-Wert erklärt

Corona-Ausbruch in Wohnanlage in Niedersachsen

19.51 Uhr: Nach acht Corona-Infektionen in einem Gebäudekomplex in der Stadt Verden werden rund 100 weitere Menschen auf das Virus getestet. Die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner stehen bis zur Vorlage der Testergebnisse unter Quarantäne, wie der Sprecher des Landkreises am Freitag mitteilte. Demnach gibt es Anhaltspunkte, dass sich das Coronavirus im direkten Wohnumfeld der positiv getesteten Personen ausgebreitet hat. Die acht Infizierten wohnen demnach in einem Gebäudekomplex aus drei Häusern. Einer von ihnen musste im Krankenhaus behandelt werden.

"Anhand der durchgeführten Abstriche verschaffen wir uns einen Überblick über das mögliche Ausmaß der Virusstreuung in dem Häuserkomplex", sagte Landrat Peter Bohlmann (SPD). "Sollten die jetzigen Testungen eine hohe Zahl weiterer infizierter Personen ergeben, müssen die Tests auch auf die anderen Hauseingänge ausgeweitet werden." Bislang werden Bewohnerinnen und Bewohner aus drei Hauseingängen getestet.

Bei Bedarf müsse der gesamte Gebäudekomplex unter Quarantäne gestellt werden, so der Landrat. Schnelles Handeln und Eingrenzen der sogenannten Hotspots sei eine wesentliche Voraussetzung, um die Virusausbreitung zu verhindern.

Bewährungsstrafe für Berliner wegen Betrugs mit Corona-Hilfen

17.18 Uhr: In Berlin ist ein 31-Jähriger wegen Betrugs bei Corona-Soforthilfen zu einem Jahr und sieben Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten sah es nach Angaben vom Freitag als erwiesen an, dass der Mann im April sechs Mal Anträge auf Zuschüsse von insgesamt 77.500 Euro gestellt hatte – ohne dass er dafür berechtigt war. Ausgezahlt wurden ihm schließlich 21.500 Euro aus dem Corona-Soforthilfe-Programm des Bundes.

In den Anträgen hatte der Mann nach Überzeugung des Gerichts jeweils falsche Angaben gemacht. Unter anderem trug er nicht existierende Gesellschaften ein sowie eine falsche Anzahl von Beschäftigten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

TOP-NEWS: In Spanien steigen Fallzahlen wieder bedrohlich

15.36 Uhr: Wegen einer besorgniserregenden Zunahme der Neuinfektionen sind die Corona-Schutzregeln in der spanischen Metropole Barcelona und der Umgebung wieder verschärft worden. Die Maßnahmen gelten zunächst für die nächsten 15 Tage, wie die Regionalregierung Kataloniens am Freitag mitteilte. Versammlungen von mehr als zehn Personen im öffentlichen und auch im privaten Bereich sowie Besuche in Altenheimen seien ab sofort untersagt, hieß es. Zudem werde in der betroffenen Region die zulässige Besucherzahl in Bars und Restaurants wieder reduziert. Betroffen sind Barcelona und zwölf Vororte der katalanischen Hauptstadt.

Eine Ausgehsperre gibt es vorerst nicht. Die regionale Gesundheitsministerin Alba Vergés sagte aber: "Wir empfehlen den Menschen, das Haus nicht zu verlassen, wenn es nicht unbedingt nötig ist." Man bitte darum, dass die Zweitwohnsitze am Meer oder in den Bergen an diesem Wochenende nicht aufgesucht werden. Regierungssprecherin Meritxell Budó forderte von den Menschen in Katalonien ein "Ende der allzu laschen Haltung". imago images/ZUMA Wire

Katalonien im Nordosten des Landes ist die Region, die derzeit in Spanien im Zusammenhang mit Corona die größten Sorgen bereitet. Binnen 24 Stunden waren in der gesamten sogenannten Autonomen Gemeinschaft am Donnerstag 1293 neue Infektionsfälle gemeldet worden – davon allein mehr als die Hälfte in der Stadt Barcelona (372) und im Vorort L'Hospitalet de Llobregat (304).

Mit mehr als 28 400 Toten sowie knapp 260 000 nachgewiesenen Infektionen ist Spaniens in Europa eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder. In den meisten Regionen Spaniens ist die Lage aber seit Wochen weitgehend unter Kontrolle.

Wer setzt Maskenpflicht in der Bahn durch? Bundespolizei und Bahn fühlen sich nicht zuständig

15.29 Uhr: Im Fernreiseverkehr der Deutschen Bahn gilt die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes – allerdings sehen sich weder die Bahn selbst noch die Bundespolizei für die Durchsetzung der Anordnung verantwortlich. Die Bundespolizei sei "nicht für die Einhaltung von Gesundheitsvorschriften der Länder zuständig", stellte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Freitag in Berlin klar. Sie könne erst dann eingreifen, wenn es im Streit um das Maskentragen zu einem "Konflikt kommt, der eine Gefahr für den Bahnverkehr darstellt".

Die Deutsche Bahn ihrerseits hatte vor wenigen Tagen erklärt, dass sie für die "Ahndung von Verstößen" die zuständigen Behörden in der Pflicht sehe. Die Bahn selbst sei "als Unternehmen nicht befugt, Verstöße gegen staatliche Vorschriften zu sanktionieren". imago images/Future Image In Bussen, Bahnen und Zügen in NRW sowie auf Gleisen wie am Kölner Hauptbahnhof herrscht wegen der Coronakrise derzeit Maskenpflicht und Reisende erscheinen nur noch maskiert.

Das Bundesverkehrsministerium bestätigte diese Position am Freitag: Die Bahn informiere die Passagiere "ausführlich" über die Maskenpflicht und die "jeweiligen Bahnbegleiter machen die Leute aufmerksam", sagte ein Ministeriumssprecher. Für die "Durchsetzung der Rechtsverordnung" seien die Bahnbegleiter aber nicht zuständig. Da die Maskenpflicht auf eine Vereinbarung der Länder zurückgehe, liege die Verantwortung bei den Landesbehörden.

An Bahnanlagen und in Zügen im Einsatz ist allerdings die Bundespolizei. Sie nimmt nach Angaben von ihrer Webseite "polizeiliche Aufgaben auf dem Gebiet der Bahnanlagen der Eisenbahnen des Bundes wahr" und ist dafür zuständig, "dort Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung abzuwehren".

TOP-NEWS: Hotspot Hochzeitsfeier: Kreis Mettmann vorn bei Corona-Neuinfektionen

14.39 Uhr: Eine Hochzeitsfeier in einem größeren Familienverband hat die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus im Kreis Mettmann steigen lassen. In Langenfeld und Monheim sei die Zahl der Infizierten zum Freitag auf zusammengenommen 46 gestiegen, erklärte der Kreis. Insgesamt gab es 136 aktuell Infizierte in dem zwischen Düsseldorf und Wuppertal gelegenen Kreis mit rund 485 000 Einwohnern. Bei der wichtigen Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen lag der Kreis am Freitag auf Platz eins in NRW: Die Sieben-Tages-Inzidenz betrug 21,2.

Nach der Feier hätten sich durch die familiäre Verflechtung weitere Infektionen ergeben, erklärte der Kreis. Das Kreisgesundheitsamt verfolge die Kontakte. In Langenfeld seien derzeit 56 Menschen in Quarantäne, in Monheim seien es 77.

Weniger Touristen, weniger Corona-Neuinfektionen: Norderney kippt Maskenpflicht in der Fußgängerzone

13.06 Uhr: Auf der Nordseeinsel Norderney ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in der stark frequentierten Fußgängerzone ab Montag keine Pflicht mehr. Die Zahl von Corona-Neuinfektionen im Kreis Aurich sei auf einem stabilen niedrigen Niveau, auf Norderney selbst gebe es keinen einzigen Fall, teilte der Landkreis am Freitag mit. Außerdem sei die Zahl der Tagesgäste auf der Insel in den vergangenen Wochen deutlich hinter den Erwartungen geblieben. Deswegen ende die Maskenpflicht mit Ablauf des Sonntags. Seit Ende Juni mussten Menschen in der Fußgängerzone auf der Insel wegen des starken Urlauberandrangs auch draußen eine Maske tragen. Für die Strandstraße werde dies weiterhin empfohlen, hieß es.

TOP-NEWS: Streeck: "Brauchen Szenarien für den Fall, dass es keinen Impfstoff geben wird"

12.03 Uhr: Der Bonner Virologe Hendrick Streeck bleibt zurückhaltend, was die Hoffnung auf einen bald verfügbaren Corona-Impfstoff angeht.

„Es ist wichtig, auch Szenarien zu entwerfen für den Fall, dass es vielleicht keinen Impfstoff geben wird“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Diese Annahme basiert auf der Tatsache, dass man bisher für keines der verschiedenen Coronaviren einen Impfstoff gefunden hat. Das gleiche gilt auch für die größten infektiologischen Killer der Welt: Malaria, Dengue, Tuberkulose, HIV.“ Auch für die Influenza müsste jedes Jahr ein neuer Impfstoff entwickelt werden. Streeck mahnt im Interview mit der Zeitung. „Wir werden es in der Bevölkerung nicht schaffen, alle Sars-CoV-2 Infektionen zu unterbinden, und es stellt sich die Frage, ob das überhaupt sinnvoll und notwendig ist.“

dpa/Federico Gambarini/dpa Professor Hendrik Streeck, Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn.  

Der Mann hinter der Heinsberg-Studie glaubt, dass sich der Blick darauf richten müsste, jene zu schützen, denen ein schwerer Verlauf der Krankheit droht. Man müsse einen Weg finden, mit dem Virus zu leben. „Weltweit werden wir die Pandemie nicht durch die Unterbrechung der Infektionsketten, Testungen und Quarantäne beenden können, wir können sie damit nur kontrollieren“, so Streeck.

Zugleich nimmt Streeck Sorgen, dass eine Infektion womöglich keine lang anhaltende Immunität nach sich ziehe. „Nur weil die Antikörper verloren gehen, muss nicht die Immunität komplett verloren gehen“, sagte der Virologe der „FAZ“. Bei anderen Coronaviren seien die Erfahrungen so, dass die Immunität vielleicht über ein oder zwei Jahre anhalte, dann könne man sich neu infizieren. „Es gibt aber auch eine T-Zellen-Immunität. Die schützt uns nicht vor einer Infektion, mildert aber den Krankheitsverlauf. Und genau da müssen wir hin: Sars-CoV-2 könnte am Ende mit einer leichten Erkältung vergleichbar sein, die wir nicht einmal bemerken.“

11.34 Uhr: Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat während eines Facebook-Live-Interviews mit dem amerikanischen Top-Immunologen Anthony Fauci Trumps Krisenmanagement in der Corona-Pandemie aufs Schärfste kritisiert. Zuckerberg sagte, er glaube, man müsse das Virus wesentlich ernster nehmen und bedankte sich bei Fauci für seine wissenschaftliche Expertise in der Krise.

Zuckerberg sagte, dass es „vermeidbar“ gewesen sei, dass es in den USA noch immer nicht ausreichenden Corona-Tests gebe. Er zeigte sich sehr enttäuscht darüber, dass „die Glaubwürdigkeit von Spitzenwissenschaftlern wie Ihnen und des ‚Centers for Disease Control and Prevention‘ untergraben werde. Zuletzt nahmen die Versuche der US-Regierung, Fauci zu diskreditieren, enorm zu. Auch davon, dass „bis vor kurzem Teile der Regierung in Frage stellten, ob die Menschen überhaupt grundlegende Maßnahmen wie das Tragen von Masken befolgen sollten“ nannte der Facebook-Chef „sehr enttäuschend.“

Fauci selbst kritisierte Trump zwar nicht direkt, warnte aber, dass die Eindämmung der Pandemie und die Wiederöffnung der Wirtschaft ein „Entweder-Oder-Dilemma“ seien. Er sagte auch: „Wir sollten die Maßnahmen als Tor zur Öffnung des Landes betrachten, nicht als Hindernis im Weg.“

Damit deutete der Immunologe an, dass einige US-Bundesstaaten zu früh die Maßnahmen ausgesetzt hatten. „Es gibt wirklich keinen Grund, dass wir 40, 50, 60.000 Neuinfektionen pro Tag haben, als, dass wir etwas nicht richtig machen.“

TOP-NEWS: Großteil der Corona-Fälle in Wuhan blieb offenbar unentdeckt

10.48 Uhr: Während des Corona-Ausbruchs in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ist laut einer neuen Studie ein Großteil der Fälle unentdeckt geblieben. Die Untersuchung chinesischer Wissenschaftler, die in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass in der ersten akuten Phase zwischen dem 1. Januar und dem 8. März bis zu 87 Prozent der Infektionen unter dem Radar geblieben sein könnten.

Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher, indem sie mit statistischen und epidemiologischen Modellen den Ausbruch in Wuhan rekonstruierten. Zuvor waren bereits andere internationale Studien zu dem Ergebnis gekommen, dass viele Sars-CoV-2-Infektionen nicht erkannt werden, etwa, weil Infizierte nur schwache oder keine Symptome haben. dpa/Fei Maohua/XinHua/dpa Medizinisches Personal mit einem Covid-19-Patienten im chinesischen Wuhan.

In Wuhan, wo die Pandemie weltweit zuerst ausgebrochen war, wurden rund 50.000 Infektionen und knapp 4000 Tote gemeldet. Seit Monaten werden aus der zentralchinesischen Stadt keine aktiven Infektionsträger mehr gemeldet. Im Juni wurden bei zweiwöchigen Massentests von fast zehn Millionen Bürgern nur noch 300 asymptomatische Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Erreger entdeckt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Ingesamt hat China die Pandemie weitgehend unter Kontrolle gebracht. Es gibt kaum noch neue Infektionen.

Mehr als eine Million Covid-19-Infektionen in Indien registriert

08.24 Uhr: In Indien sind inzwischen mehr als eine Million Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Über 25 000 mit dem Virus infizierte Menschen seien gestorben, teilte das indische Gesundheitsministerium am Freitag mit. Innerhalb von 24 Stunden seien zuletzt mehr als 30 000 Neuinfektionen hinzugekommen. Mehr Fälle gibt es nur in Brasilien mit offiziell mehr als 2 Millionen und in den USA mit 3,5 Millionen Infizierten.

Indien hatte zunächst gehofft, die Pandemie mit einer strikten Ausgangssperre in den Griff zu kriegen. Doch als Dutzende Millionen Menschen deshalb ihren Job verloren hatten und fürchteten zu verhungern – und zudem noch die Fallzahlen im oft dicht besiedelten Land trotzdem weiter deutlich stiegen, änderte die Regierung ihre Strategie. dpa/Manish Swarup/AP/dpa Corona-Test bei einer Frau in Neu Delhi. Indien ist weltweit das Land mit den drittmeisten Corona-Fällen.

Nun versucht die Regierung die Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen, die bereits vor Corona angeschlagen war. Aber angesichts der schnell zunehmenden Zahl der Neuinfektionen haben einige Regionen wieder Lockdowns verordnet. Darunter sind etwa das indische Sillicon Valley, Bengaluru (früher: Bangalore) und das bei Touristen beliebte Goa.

TOP-NEWS: Mehr als 200.000 registrierte Corona-Infektionen in Deutschland

21.30 Uhr: Die Zahl der registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat die Marke von 200.000 überschritten. Seit Beginn der Corona-Krise waren mindestens 200.304 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Im Vergleich zum Vortag gibt es 519 neue Fälle, acht weitere Menschen starben an dem Virus. Zwei Bundesländer blieben innerhalb der vergangenen 24 Stunden ohne neue Infektionen: Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen bei 1,10 (Vortag: 1,02). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Die Zahl der aktiven Fälle liegt derzeit bei 4.851.


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