Umweltbundesamt warnt: Vorsicht, Blaualgen! Erste Badeseen bereits gesperrt

Bei der Hitze im Sommer hilft vor allem eins: ein Sprung ins kühle Nass. Doch sind die Temperaturen über einen längeren Zeitraum sehr hoch, begünstigt dies die Vermehrung von Bakterien im Wasser, die gesundheitliche Probleme auslösen können.

Eine Gefahr, die auch diesen Sommer wieder im Wasser lauert: Blaualgen. Landesweit warnen Gesundheitsämter bereits vor den sogenannten Cyanobakterien.

So beispielsweise an mehreren Badeseen in Niedersachsen, am Laascher See (Badestelle II) besteht bereits ein Badeverbot. Am Greifswalder Bodden in Mecklenburg-Vorpommern verendeten drei Hunde durch eine Blaualgenvergiftung, nachdem sie größere Mengen des belasteten Meerwassers tranken.

Was sind Blaualgen?

Wie das Umweltbundesamt auf Anfrage mitteilt, werden Cyanobakterien umgangsprachlich als Blaualgen bezeichnet, da sie in hohen Konzentrationen das Wasser blau-grün färben.

Die Cyanobakterien können nicht nur auf dem Wasser schwebend als Plankton vorkommen, sondern auch als Schicht auf Oberflächen wachsen, zum Beispiel auf Stegen oder Steinen.

Sie sind ein natürlicher Teil unserer Gewässer. Langanhaltende hohe Temperaturen, wenig Wind, viel Sonne und hohe Nährstoffkonzentrationen fördern die Vermehrung von Cyanobakterien allerdings extrem.

Warum sind Blaualgen gefährlich?

Cyanobakterien sind häufig giftig. Unter günstigen Bedingungen bilden die toxischen Cyanobakterien Massenentwicklungen, sogenannte „Algenblüten“. Diese können bei Menschen und Tieren zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Einige reizen die Haut, andere produzieren Gifte und werden besonders dann gefährlich, wenn viel von mit Blaualgen belasteten Wasser verschluckt wurde.

Häufig enthalten Cyanobakterien Lebergifte, die über eine längeren Zeitraum und in hohen Konzentrationen aufgenommen zu Leberschäden führen können.

Welche Symptome lösen Blaualgen aus?

Die Bakterien lösen verschiedene Symptome aus. Nach dem direkten Hautkontakt können Symptome wie Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen und Ohrenschmerzen auftreten.

Schwerere gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Übelkeit, Durchfall und Erbrechen, Atemwegserkrankungen und allergische Reaktionen können dann auftreten, wenn viel Wasser verschluckt wurde.

Wie kann man sich vor Blaualgen schützen?

Wenn ein Gewässer blau-grünlich gefärbt ist, Schlieren an der Oberfläche, Algenteppiche oder eine wolkenartige Verteilung im Wasser zu sehen ist, sollte man vom Baden absehen. Auf einer interaktiven Deutschlandkarte des Umweltbundesamtes kann die Wasserqualität von ausgewiesenen Badestellen nachgelesen werden.

Als Faustregel rät Dr. Regine Szewzyk, Expertin für Bakterien beim Umweltbundesamt: „Wenn man bis zu den Knien im Wasser steht und seine Zehen nicht mehr sieht, dann sind zu viele Cyanobakterien im Wasser und man sollte nicht mehr baden gehen.“

Quellen

  • Umweltbundesamt (2015): Cyanobakterien, abgerufen am 11.08.2020 https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/wasserforschung-im-uba/cyanocenter/cyanobakterien#zur-einordung-der-gesundheitsrelevanz-von-cyanotoxinen
  • Umweltbundesamt (2020): Baden in der Natur, abgerufen am 11.08.2020 https://www.umweltbundesamt.de/themen/baden-in-der-natur
  • CyanoCenter UBA: Toxische Cyanobakterien, abgerufen am 11.08.2020 https://toxische-cyanobakterien.de/hintergrundinformation/toxische-cyanobakterien/
  • Badegewässer-Atlas Niedersachsen (2020): Baden in Niedersachsen. Aktuelle Meldungen, abgerufen am 11.08.2020 http://www.badegewaesser.niedersachsen.de/index.php?p=ha

Annalena Lüthje

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