Wie kommt Deutschland aus dem Lockdown? Nun konkretisiert Merkel ihre Pläne
Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die ganze Welt weiterhin fest im Griff. Die Mutationen aus Südafrika und Großbritannien breiten sich weiter aus, laut SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sei eine dritte Welle „nicht mehr aufzuhalten“. Alle wichtigen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
Top-News zur Corona-Pandemie vom 25. Februar
- Einzelhändler wollen mit Klagewelle raus aus dem Lockdown (13.25 Uhr)
- Frankreich verschärft Einreiseregeln nach Deutschland (09.39 Uhr)
- Tourismusbeauftragter erwartet problemlose Auslandsurlaube im Sommer (25. Februar, 06.12 Uhr)
- Schulen, Friseure, Geschäfte: Hier sehen Sie, welche Regeln nun in Ihrem Bundesland gelten
- Der Covid-Rechner: Mit diesem Tool berechnen Sie schnell und einfach Ihr Corona-Ansteckungsrisiko
Corona-News im Überblick:
- Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten
- News, Service und Ideen zur Pandemie finden Sie in unserem Überblick
RKI registriert 9997 Corona-Neuinfektionen und 394 neue Todesfälle
06.18 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9997 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 394 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Freitag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9113 Neuinfektionen und 508 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 03.10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 62,6 – und damit höher als am Vortag (61,7). Vor vier Wochen, am 29. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 94,4 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. dpa/Julian Stratenschulte/dpabild Ein Schild „Ladenlokal zu vermieten“ steht in einem leerstehenden Geschäft in der Innenstadt von Hannover.
Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.424.684 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 26.02., 03.10 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.235. 700 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 69.519.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 1,05 (Vortag 0,98). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 105 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Hinweis: Die vom RKI am Morgen vermeldeten Zahlen können abweichen von den Zahlen, die FOCUS Online jeden Abend errechnet (siehe Eintrag von 20.45 Uhr). Grund sind teils unterschiedliche Quellen und Berechnungszeiträume.
Hessen: Mehr als die Hälfte der Corona-Todesopfer leben in Altenheimen
Freitag, 26. Februar, 06.02 Uhr: In Hessen sind weit mehr als die Hälfte aller Todesopfer im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. „Seit Beginn der Pandemie wurden 2600 Todesfälle von mit Sars-CoV-2 infizierten Bewohnerinnen und Bewohnern gemeldet“, heißt es mit Stand 21. Januar in einer Antwort von Sozialminister Kai Klose (Grüne) auf eine Kleine Anfrage der FDP. Im Corona-Bulletin des Ministeriums für diesen Tag wird die Zahl der insgesamt seit Beginn der Pandemie gemeldeten Todesfälle für den 21. Januar mit 4257 angegeben. Hessenweit würden in 833 Einrichtungen 56 263 Menschen versorgt (Stand 20. Januar). 565 Pflegeeinrichtungen seien von einem Infektionsgeschehen betroffen gewesen.
Der Minister weist in seiner Antwort Kritik zurück, wonach es kaum Unterstützung für das Aufrechterhalten der Besuchsrechte, eine flächendeckende Verteilung von FFP2-Masken und keine rasche Verfügbarkeit und Sicherstellung von Schnelltests für Bewohner, Besucher und Personal gegeben habe. Seit Beginn der Pandemie seien zahlreiche Maßnahmen getroffen worden. Testungen würden in vielen Alten- und Pflegeheimen gemacht. dpa/Federico Gambarini/dpa Ein Altenheim (Symbolbild)
„Sogar noch vor Inkrafttreten der Coronavirus-Testverordnung des Bundes, die erst die Schnelltests in den Einrichtungen ermöglichte, hat die Landesregierung die finanziellen Mittel bereitgestellt, damit Mitarbeitende der Einrichtung anlasslos mit PCR-Testungen getestet werden konnten.“ Das Land habe zur schnellen und ausreichenden Verfügbarkeit von Tests hierfür ein Kontingent von 500 000 Stück pro Woche gesichert. Für das Personal bestehe die Pflicht für einen Test mindestens zweimal in der Woche. Zudem habe die Regierung beschlossen, dass Besucher hochwertige Schutzmasken tragen müssen, und die Einrichtungen würden seit Beginn der Pandemie regelmäßig mit Schutzausrüstung beliefert.
R-Wert springt über 1, Zahl der aktiven Fälle steigt – doch es gibt täglich weniger Todesfälle
20.45 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer melden am Donnerstagabend 11.189 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das sind über 1000 mehr als am Vortag und auch mehr im Vergleich zur Vorwoche, als 9833 neue Fälle vermeldet worden waren. Insgesamt gibt es damit 2.419.129 bestätigte Fälle in Deutschland.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg 314.605 (+1109), 8038 Todesfälle (+38)
- Bayern 432.368 (+1567), 12.278 Todesfälle (+39)
- Berlin 128.446 (+510), 2805 Todesfälle (+24)
- Brandenburg 75.632 (+328), 2947 Todesfälle (+15)
- Bremen 17.789 (+84), 335 Todesfälle (+4)
- Hamburg 51.274 (+343), 1251 Todesfälle (+16)
- Hessen 186.288 (+854), 5775 Todesfälle (+24)
- Mecklenburg-Vorpommern 24.129 (+199), 727 Todesfälle (+8)
- Niedersachsen 161.968 (+1080), 4230 Todesfälle (+20)
- Nordrhein-Westfalen 526.684 (+2672), 12.875 Todesfälle (+75)
- Rheinland-Pfalz 101.428 (+427), 3070 Todesfälle (+8)
- Saarland 28.638 (+139), 880 Todesfälle (+10)
- Sachsen 193.008 (+661), 7601 Todesfälle (+39)
- Sachsen-Anhalt 60.018 (+383), 2410 Todesfälle (+23)
- Schleswig-Holstein 41.975 (+242), 1273 Todesfälle (+25)
- Thüringen 74.879 (+582), 2810 Todesfälle (+31)
Gesamtstand (25.02.2021, 20.30 Uhr): 2.419.129 (+11.189), 69.305 Todesfälle (+399)
Stand Vortag (24.02.2021, 20.43 Uhr): 2.407.940 (+10.027), 68.906 Todesfälle (+434)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.226.500 (+8900). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 123.324.
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 1,05 (Vortag: 0,89)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 2886 (Vergleich zum Vortag: -69)
399 weitere Menschen in Deutschland sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die Gesamtzahl der Todesfälle steigt damit auf 69.305.
Während die Zahl der aktiven Fälle um ca. 7000 auf 123.324 und der Sieben-Tage-R-Wert von 0,89 auf 1,05 steigen, sinkt die Zahl der Covid-19-Patienten, die Intensivbetten belegen um 69 auf 2886.
Bouffier stellt Lockerungsplan für Hessen vor
18.34 Uhr: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat der Bevölkerung seines Bundeslandes weitere Corona-Lockerungen im März in Aussicht gestellt. Wenn sich die pandemische Entwicklung nicht verschlechtere, sollten sich wieder fünf Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen, sagte Bouffier bei der Präsentation eines Stufenplans am Donnerstag in Wiesbaden. Kinder bis 14 Jahren werden dabei nicht mitgerechnet.
Auf allen Sportanlagen in Hessen soll nach dem Plan dann wieder mit diesen Kontaktregeln Sport betrieben werden können. Amateursport für Kinder und Erwachsene sei jedoch wegen der noch immer unübersichtlichen Situation mit den ansteckenderen Varianten des Coronavirus noch nicht wieder möglich. Die erste Stufe des Plans sieht den Angaben zufolge zudem die Öffnung von Freizeit- und Kultureinrichtungen unter freiem Himmel vor. Das Einkaufen soll in allen Geschäften im Land mit einer vorherigen Terminvereinbarung unter strengen Hygieneregeln möglich gemacht werden.
Der Ministerpräsident betonte, dass es sich bei diesen Öffnungsschritten vorerst um einen Plan, aber noch nicht um einen Beschluss handele. Konkrete Maßnahmen würden erst nach dem Bund-Länder-Treffen am kommenden Mittwoch gefasst. Das hessische Corona-Kabinett tagt am Donnerstag. Das Pandemiegeschehen sei die Richtschnur des Handelns, erklärte Bouffier.
Die zweite Stufe des Perspektivplans sieht weitere Lockerungen vor Ostern vor, die dritte Stufe Lockerungen nach den Osterferien. Für Mai ist nach Angaben der Landesregierung Stufe vier vorgesehen. Ab Juni wird die schrittweise Rücknahme der verbliebenen Einschränkungen in Aussicht gestellt.
Alle Moscheen in NRW-Stadt nach Mutations-Ausbruch dicht
18.31 Uhr: Nach dem Auftreten der britischen Mutation des Coronavirus sind in Düren (Nordrhein-Westfalen) alle fünf Moscheen geschlossen worden. In einer Moschee seien acht Fälle registriert worden, berichtete ein Sprecher der Stadt am Donnerstag auf Anfrage. Daraufhin sei zunächst die betroffene Moschee geschlossen worden.
Weil die Behörden befürchteten, dass Gläubige auf die übrigen vier Moscheen ausweichen und das Virus so weiterverbreiten könnten, seien die anderen Moscheegemeinden ebenfalls gebeten worden, ihre Gotteshäuser zu schließen. Dem seien sie auch nachgekommen. Der WDR hatte zuerst berichtet.
Corona-Fälle an Dutzenden Thüringer Schulen und Kitas
15.11 Uhr: An mindestens 56 Schulen und Kindergärten in Thüringen gibt es aktuelle Corona-Infektionen. Das geht aus einer Aufstellung des Thüringer Bildungsministeriums mit Stand vom Donnerstag hervor. Darin enthalten sind zwei Einrichtungen aus den Landkreisen Kyffhäuser und Schmalkalden-Meiningen, wo derzeit wegen hoher Sieben-Tage-Inzidenz-Werte ohnehin alle Kitas und Schulen geschlossen sind. Auch im Unstrut-Hainich-Kreis öffnen Kitas und Schulen derzeit nicht für den eingeschränkten Regelbetrieb.
Der Aufstellung zufolge gibt es mit Stand vom Donnerstag an 26 Schulen eine oder mehr bestätigte Corona-Infektionen. Betroffen sind demnach Grundschulen, Gemeinschaftsschulen, Gymnasien, Regelschulen und berufsbildende Schulen. Bei den Kitas gibt es an 30 Einrichtungen Infektionen – inklusive der zwei Einrichtungen in den Landkreisen mit zu hoher Inzidenz für eine Öffnung.
Grundschulen und Kindergärten dürfen seit Montag in Thüringen nach der aktuell geltenden Verordnung wieder im eingeschränkten Regelbetrieb öffnen. In Landkreisen mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen müssen die Einrichtungen aber geschlossen bleiben. Bei einer Inzidenz zwischen 150 und 200 können die Kreise selbst entscheiden, wie sie verfahren.
- Surftipp: "In zwei Wochen sperren wir wieder zu" – Kaum ist Präsenzunterricht wieder möglich, schließen die ersten Gemeinden ihre Schulen
Einzelhandel will sich aus Lockdown klagen
13.25 Uhr: Mehr als ein Viertel der Bekleidungshändler plant derzeit, gegen den Lockdown vor Gericht zu ziehen. Dies geht aus einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) hervor. Auch Deutschlands größte Buchhandelskette Thalia und der Textilhändler Ernsting's Family wollen klagen. Das Bekleidungshaus Breuninger hat bereits in mehreren Bundesländern Klagen eingereicht.
"Wir brauchen jetzt den Einstieg aus dem Ausstieg aus dem Lockdown", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Donnerstag in Berlin. Öffnungen dürften nicht an einer Inzidenz von 35 festgemacht werden. Genth schlägt eine "Wiedereröffnung in Stufen" vor. Beispielsweise könnten bei höheren Inzidenzen strengere Hygienevorgaben gelten und eine geringere Kundenanzahl im Laden.
250 000 Jobs seien derzeit im Einzelhandel akut gefährdet. 50 000 Unternehmen seien in Insolvenzgefahr. "Der Handel stirbt häufig leise. Kleine Unternehmen verschwinden, große verkleinern ihr Filialnetz. Das findet jetzt schon statt", sagte Genth.
Spahn spricht sich für lokale Lockerungen aus
11.20 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will den Ausstieg aus dem Lockdown nicht nur am Inzidenzwert 35, sondern an regionalen Bedingungen ausrichten. Es sei “falsch, diese Pandemie oder die Infektionsdynamik pauschal auf eine Zahl zu reduzieren”, sagte Spahn im Interview mit "Zeit Online": “Bei der Inzidenz etwa sollten wir genauer und auch regionaler schauen: Sinken die Zahlen gerade oder steigen sie? Sind die Zahlen auf einen konkret definierbaren Infektionsausbruch zurückzuführen, den wir klar abgrenzen und bekämpfen können, oder handelt es sich um ein diffuses Infektionsgeschehen, bei dem Menschen nicht mehr wissen, wo sie sich infiziert haben? Sind vor allem Ältere oder eher Jüngere infiziert?”
Im Herbst sei es wichtig gewesen, wegen der hohen Infektionszahlen bundeseinheitlich zu handeln, sagte Spahn. Er sei bei den nun anstehenden Lockerungsplänen “immer noch dafür, die 35 bundesweit als Richtwert zu nehmen – aber zusätzliche Variablen zu betrachten”. Er wünsche sich ein “dynamischeres Vorgehen”, fügte der Minister hinzu: “Das kann bedeuten, lokal zu öffnen, aber eben auch wieder zu verschärfen, wenn es sein muss.“
Spahn verteidigte den CDU-Chef Armin Laschet gegen Kritik, dieser wolle sich als “Corona-Lockerer” profilieren: “Ich habe Armin Laschet seit Beginn der Pandemie als jemanden wahrgenommen, dem es wichtig ist, das ganze Bild zu sehen. Da sind wir uns unbedingt einig”, sagte Spahn. “Gesundheits- und Infektionsschutz ist prioritär, aber nicht absolut.” Isolation habe Folgen für Kinder oder Senioren, der Lockdown treffe die Wirtschaft. Angesprochen auf den strikteren Kurs von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte Spahn: ”Es geht in dieser Pandemie nicht um absolute Wahrheiten oder Automatismen, sondern um schwierige Abwägungen.”
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Finnland verschärft Corona-Maßnahmen
11.03 Uhr: Trotz verhältnismäßig niedriger Infektionszahlen verschärft Finnland seine Corona-Beschränkungen. Schüler im Alter von über 13 Jahren müssen im Großteil des Landes ab dem 8. März in den Fernunterricht übergehen, Freizeitaktivitäten für ältere Kinder werden dort ebenfalls ausgesetzt, wie Regierungschefin Sanna Marin am Donnerstagmorgen auf einer Pressekonferenz in Helsinki bekanntgab.
Zusammenkünfte werden auf maximal sechs Personen beschränkt. Auch Restaurants sollen geschlossen werden: In der kommenden Woche werde dem Parlament dazu ein entsprechender Entwurf vorgelegt, sagte Marin. Die Maßnahmen werden zunächst bis zum 28. März gelten.
"Ich weiß, dass ihr müde seid. Das bin ich auch", sagte Marin unter Verweis auf die um sich greifende Corona-Müdigkeit. Die britische Virus-Variante verschärfe die Lage jedoch, weshalb die alten Werkzeuge im Kampf gegen das Coronavirus sowie geschlossene Grenzen nicht ausreichten.
Foto: Vesa Moilanen/dpa/picture alliance Finnlands Regierungschefin Sanna Marin.
Seit nunmehr drei Monaten lebt Deutschland im Lockdown. Nur langsam wagt sich die Politik an das heikle Thema Öffnungen. Ab 1. März dürfen Friseure den Betrieb wieder aufnehmen, in Sachen Schulen und Kitas entscheiden die Bundesländer individuell.
Ein großes Fragezeichen steht weiterhin hinter dem Einzelhandel, der unter der Last des Lockdowns zu kollabieren droht. Erste Bundesländer haben deswegen in ihren Lockerungsstrategien Öffnungsszenarien für den Handel entwickelt. Bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 3. März wird das Thema eine zentrale Rolle einnehmen.
Wir möchten Ihnen schon jetzt die Möglichkeit geben, uns Ihre Fragen rund um das Thema Shopping und Geschäftsöffnungen zu schicken. Was beschäftigt Sie, wo wünschen Sie sich mehr Klarheit, was sollen wir genauer erklären? Schicken Sie uns Ihre Fragen an [email protected], gerne mit vollständigem Namen, Alter und Wohnort. Wir bemühen uns, möglichst viele der Einsendungen zu beantworten und darüber zu berichten. Dabei werden wir auch den Absender der Frage veröffentlichen.
Corona-Inzidenzwert in Thüringen weiter doppelt so hoch wie im Bund
10.49 Uhr: In Thüringen bleibt die Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Neuinfektionen etwa doppelt so hoch wie der Bundeswert. Sie lag nach Angaben der Staatskanzlei am Donnerstag (Stand 0.00 Uhr) bei fast 120 neuen Fällen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Bundesweit wurden in diesem Zeitraum statistisch 61,7 neue Fälle je 100 000 Einwohner registriert. Der Kreis Schmalkalden-Meiningen ist mit einem Inzidenzwert von 206,5 besonders schwer betroffen, bundesweit ist das der vierthöchste Wert unter den Landkreisen.
Von Mittwoch zu Donnerstag wurden 582 weitere Corona-Neuinfektionen gemeldet. Auf Intensivstationen von Krankenhäusern wurden 130 schwer an Covid-19 erkrankte Menschen behandelt, 70 mussten invasiv beatmet werden. Die Zahl der Infizierten stieg damit auf 74 879 seit Pandemiebeginn. 31 weitere Menschen, die mit dem Sars-CoV2-Virus infiziert waren, starben. Damit erhöhte sich die Zahl der Corona-Toten auf 2810 seit Pandemiebeginn.
Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Die Weimarer Fußgängerzone ist im Lockdown größtenteils leer.
Forscher entdecken Virus-Mutation in New York
10.29 Uhr: Im US-Bundesstaat New York breitet sich eine neue Mutation des Coronavirus aus. Die neue Mutante mit dem Namen B.1.526 sei nach Angaben von zwei Forscherteams im November in der Metropole nachgewiesen worden.
„Es gab ein Muster, das sich wiederholte, und eine Gruppe von Isolaten, die sich in der Region New York konzentrierte, die ich nicht gesehen hatte“, sagte Anthony West, Berechnungsbiologe am California Institute of Technology, zu „New York Times“. Er und sein Team hatten hunderttausende virusgenetische Sequenzen auf Mutationen untersucht.
Mittlerweile mache sie eine von vier untersuchten Virussequenzen aus. „Es sind keine besonders guten Neuigkeiten“, sagt Michel Nussenzweig, Immunologe an der Rockefeller Universität. „Aber darüber Bescheid zu wissen, ist gut, weil wir dann vielleicht etwas dagegen tun können.“
Die neue Variante soll unter anderem die gleiche Gen-Veränderung wie bei der Mutation aus Südafrika in sich tragen. Forscher befürchten, dass die New-York-Mutation die Effektivität der Impfungen schwächen könnte.
Frankreich verschärft Einreiseregeln an Grenze zu Deutschland
09.39 Uhr: Wegen der Häufung hoch ansteckender Coronavirus-Varianten verschärft Frankreich die Einreiseregeln für Teile des Grenzgebiets zu Deutschland: Für alle nicht-beruflichen Fahrten in den französischen Verwaltungsbezirk Moselle ist ab März ein negativer PCR-Test nötig, wie das Gesundheits- und Europaministerium in Paris mitteilten. Berufspendler sollen davon zunächst ausgenommen sein, wenn sie zu Arbeitszwecken einreisen, werden aber stärker zur Heimarbeit aufgefordert. Im Département Moselle an der Grenze zum Saarland und zu Rheinland-Pfalz breitet sich die südafrikanische Corona-Variante stark aus. Polizeikontrollen auf beiden Seiten der Grenze könnten hochgefahren werden, kündigten die französischen Ministerien an.
Foto: dpa Polizeikontrollen auf an der deutsch-französischen Grenze könnten hochgefahren werden, kündigten die französischen Ministerien an.
Gefahr von Mutanten: Baden-Württemberg verschärft Quarantäneregeln
09.34 Uhr: Weil sich ansteckendere Mutationen des Coronavirus schnell ausbreiten, verschärft Baden-Württemberg die Quarantäneregeln. Kontaktpersonen der Kategorie 1 müssen künftig 14 statt wie bislang zehn Tage in Isolation, wie das Staatsministerium am Donnerstag mitteilte. Das gelte ebenso für Haushaltsangehörige der infizierten Person sowie von Kontaktpersonen von Infizierten mit einer Virusmutation. Schüler und Schülerinnen können sich erst ab dem fünften Tag freitesten lassen – sobald feststeht, dass sich die positiv getestete Person nicht mit einer neuartigen Virusvariante angesteckt hat.
Auch die Regeln für die Einreise-Quarantäne werden verschärft: Wer aus einem Hochinzidenzgebiet einreist, kann sich künftig nicht mehr freitesten lassen. Wer aus einem Gebiet mit Virusvarianten einreist, muss 14 Tage lang in Quarantäne bleiben und kann sich ebenfalls nicht freitesten lassen. Bislang waren von einer Infektion Genesene für sechs Monate von der Quarantänepflicht befreit – aufgrund der Virusmutanten wird diese Befreiung auf drei Monate reduziert.
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