Ohne Skalpell: Sanfte Schönheits-Quickies machen sofort zehn Jahre jünger

Schonende Techniken gegen Falten, Tränensäcke und sogar Schlupflider ersetzen Schönheits-Operationen immer öfter. Der aktuelle Stand über die Behandlungen, in welchen Gesichtsbereichen sie helfen, was sie kosten, wie lange der Effekt anhält und wie Sie einen guten Behandler finden.

  • Mit einer neuen Ultraschall-Technologie lassen sich sogar Schlupflider anheben.
  • Gegen Wangenfalten gibt es verschiedene Optionen, je nachdem, ob die Backenpartie eher voll oder überschlank sind.
  • Falten mit Eigenfett zu unterspritzen hat fast ausgedient, wegen unschöner Folgeerscheinungen.

Alter ist uns ins Gesicht geschrieben. Doch die Spuren der Zeit wie Falten, Kontur- oder Volumenverlust lassen sich mildern oder sogar rückgängig machen. Früher war dazu das große Gesichts-Lifting nötig, mit Schnitten hinter den Ohren, den Schläfen und dem Kinn, um die Haut abzuheben und zu straffen. Diese aufwändige Operation wird jedoch immer weniger durchgeführt.

Minimalinvasive Methoden mit Botulinumtoxin, Hyaluronsäure, Laser und Ultraschall sind inzwischen so weiterentwickelt, dass sie Schönheits-Operationen fast den Rang ablaufen.

Zehnmal mehr Frauen als Männer entscheiden sich für Gesichtsbehandlung

Zum Vergleich: Nur noch rund 110.000 dieser invasiven Eingriffe werden in Deutschland jährlich durchgeführt, also rund ein Fünftel weniger als die 165.000 Faltenbehandlungen mit sanften Methoden. 150.000 entfallen dabei auf Frauen, 15.000 auf Männer. Dabei sind die populärsten Eingriffe im Jahr 2015 für die Gesichtsbehandlung vor allem Botox und Filler bei Frauen, bei Männern Laser und Filler, laut Umfrage der GÄCD (Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland).

Vermutlich kommen minimalinvasive Maßnahmen sogar noch wesentlich häufiger zum Einsatz, denn eine offizielle Statistik, an die alle Ärzte durchgeführte sanfte Behandlungen melden, gibt es in Deutschland nicht.

Doch wie lassen sich die verschiedenen Bereiche des Gesichts gezielt verjüngen? Wir stellen den neusten Stand der Behandlungsmethoden vor:

Stirn- und Zornesfalten mit Injektionen glätten

„Botulinumtoxin A ist in diesem Bereich das Mittel der Wahl, sowohl als kausale als auch präventive Therapie“, sagt Tatjana Pavicic. Die Dermatologin ist Vorstandsmitglied der International Society of Dermatologic Surgery (ISDS) und der International Master Course on Aging Skin (IMCAS) Academy.

Bei der Behandlung sollte die Dosis für die Botulinuminjektionen so gewählt werden, dass das Muskelrelaxans die Mimik nicht erstarren lässt, sondern nur entspannt. Auf diese Weise glätten sich Stirn- und Zornesfalten. Die Behandlung tut kaum weh, nur die Einstiche pieksen etwas.

Der Effekt tritt nach wenigen Tagen ein und besteht je nach Stärke der Muskulatur etwa vier bis sechs Monate. Dann kann die Behandlung wiederholt werden. Bei längerer Anwendung könne der Effekt auch länger anhalten, weil man sich das „böse Gucken“ abgewöhne, sagt die Expertin.

Kosten pro Behandlung: 300 bis 400 Euro

Ultraschall zur Augenlidkorrektur und gegen Schlupflider

Schlupflider konnten bis vor kurzem nur operativ mit einer Augenlidstraffung behandelt werden. Das ist heute nur noch nötig, wenn die Schlupflider sehr ausgeprägt sind. In den anderen Fällen „kann man heute die Augenbrauen per mikrofokussiertem Ultraschall (Ultherapy) liften und dadurch das Erscheinungsbild der Schlupflider verbessern“, erklärt Expertin.

Die gebündelten Ultraschallimpulse erzeugen unter der Haut kurzfristig Wärme, die Produktion von Kollagen wird angeregt und das Bindegewebe fester. Dadurch strafft sich die darüber liegende Haut. Bei der Behandlung spürt man den Ultraschall als kleine, warme Nadelpiekser. Wer sehr empfindlich ist, kann sich deshalb mit einer Lokalanästhesie (Creme) betäuben lassen oder vorher leichte Schmerzmittel wie Ibuprofen einnehmen.

Nur eine minimale Rötung, die schon nach wenigen Minuten wieder abklingt, tritt als Nebenwirkung auf. Es entsteht also keine Ausfallzeit. Allerdings tritt der volle Effekt der Behandlung erst ab drei Monaten auf, denn das Bindegewebe muss sich erst wieder festigen. Die Wirkung hält ein bis eineinhalb Jahre an, dann kann erneut behandelt werden.

Kosten pro Behandlung: 600 bis 900 Euro

Augenpartie und Tränensäcke per Laser verjüngen

„Ist die Ursache der Tränensäcke leicht hängende Haut oder leichte Ödeme, ist mikrofokussierter Ultraschall Mittel der Wahl, wie bei der Lidkorrektur“, sagt Tatjana Pavicic. Aber auch fraktionierter ablativer Laser (CO2-Laser) eignet sich. Dabei handelt es sich um eine neue Lasertechnologie, die speziell zur Hautverbesserung und -straffung entwickelt wurde.

Der Hitzestrahl wirkt nicht auf der gesamten Hautfläche, sondern nach einem „Mikroschachbrettmuster“, wobei nur die weißen oder schwarzen Felder behandelt werden. Diese Lasertherapie ist also besonders schonend. Unterstützt von den unbehandelten Hautzellen kann sich frisches Gewebe schneller bilden und das Hautbild verjüngen.

Bei der fraktionierten Lasertherapie sollten nicht nur die Tränensäcke, sondern am besten die gesamte periorbitale Partie behandelt werden, damit der komplette Hautbereich um die Augen ein ähnliches Erscheinungsbild hat. „Sonst riskiert man Markierungslinien“, warnt die Expertin.

Die Haut ist nach der Behandlung stark gerötet und es haben sich winzige rote Punkte gebildet, die nach wenigen Tagen verkrusten und abfallen. Etwa eine Woche Auszeit ist nach der Behandlung also nötig, sowie absoluter Sonnenverzicht bis zu drei Monaten.

Die Wirkung der Behandlung mit dem fraktionierten ablativen Laser hält ein bis zwei Jahre an, danach kann sie wieder angewendet werden.

Kosten pro Behandlung für beide Augen: 800 Euro

Sind die Tränensäcke jedoch sehr ausgeprägt und mit Fett gefüllt (Fettprolaps), ist nur noch Chirurgie effektiv.

Augenringe (Tränenrinnen) dagegen lassen sich mit Hyaluronsäure auffüllen.

Kosten ab 450 Euro je nach verwendeter Menge des Fillers

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