„Pillenmüde“ – von den Nebenwirkungen der Kontrazeptiva

Mit Einführung der „Pille“in den Sechzigerjahren erhielten Frauen erstmals die Möglichkeit, selbstbestimmtzu verhüten. Heute – knapp 60 Jahre später – wächst bei den potenziellen Anwenderinnenjedoch die Unsicherheit über mögliche gesundheitliche Auswirkungen. Dahernutzte Prof. Dr. Martina Düfer die diesjährige Interpharm, um über Risiken der oralenKontrazeption aufzuklären und damit jungen Frauen eine fundierte Entscheidungzu ermöglichen.

Seit Einführung der „Pille“ in den Sechzigerjahren hat sicheiniges getan. Waren Frauen früher für die Möglichkeit, ein Studium oder einenBeruf mit Hilfe der Pille ohne Baby-Pause fortführen zu können, einfach nur dankbar,häufen sich heute die kritischen Stimmen zu möglichen gesundheitlichen Folgen. Um Kundinnen in der Apotheke entsprechend zu beraten, gab Prof.Dr. Martina Düfer mit ihrem Vortrag auf der 30. Interpharm in StuttgartEinblicke in die aktuelle Datenlage zum Nebenwirkungspotenzial oralerKontrazeptiva.

Mit Hormonen denEisprung verhindern

Die orale Kontrazeption mithilfe der „Antibabypille“ basiertauf der Zufuhr geringer Mengen an weiblichen Geschlechtshormonen. Durch die Zufuhr an Estrogen- undGestagen-Derivaten soll die Ovulation und somit eine Befruchtungder Eizelle verhindert werden. Gleichzeitig soll jedoch der Einfluss auf dennatürlichen Hormonzyklus möglichst gering ausfallen. Zu diesem Zweck wurdenseit den Sechzigern mehrere „Pillen“ entwickelt, die geringere undvariierende Hormonkonzentrationen enthalten. So gibt es heute zum Beispiel Mehrphasen-Präparate, die sich in ihrer Estrogen/Gestagen Zusammensetzung imVerlauf eines Einnahmezyklus verändern.

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Nicht ohne Risiken

Trotz der Anpassung an den weiblichen Zyklus beeinflusst dieexterne Hormonzufuhr zahlreiche Prozesse, die durch Sexualhormone reguliertoder moduliert werden. Somit liegt nahe, dass orale Kontrazeptiva nicht freivon Risiken sein können. Typische Nebenwirkungen sind unter anderem Veränderungender Libido, Beeinflussung des Körpergewichts, Blutdruckanstieg, depressiveVerstimmungen mit Risiko für suizidales Verhalten, erhöhtes Risiko für thromboembolischeKrankheiten wie Lungenembolie, Schlaganfall und Herzinfarkt sowie ein erhöhtesRisiko für Brustkrebs.

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