NRW muss Millionen Corona-Masken und Schutzkittel verbrennen

Die bayerischen Lager für Schutz-Masken und Weitere Ausrüstung sind gut gefüllt. In NRW hingegen müssen rund 10 Millionen Masken verbrannt werden. Währenddessen stuft das RKI die Bedrohungslage durch Sars-Covid auf moderat herab. Alle News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.

News zu Corona vom 6. Februar 2023

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NRW muss Millionen Corona-Masken und Schutzkittel verbrennen

Montag, 6. Februar 2023, 06.23 Uhr: Das Land NRW lagert laut Gesundheitsministerium zurzeit rund 10 Millionen Schutzmasken, die verbrannt werden müssen. Außerdem erreichen dieses Jahr mehr als 7,2 Millionen Schutzkittel das Verfallsdatum, die dann ebenfalls entsorgt werden müssen. Die Kittel stammen laut Ministerium größtenteils vom Hersteller van Laack.

Die Textilfirma aus Mönchengladbach hatte zu Beginn der Pandemie über den Sohn des damaligen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) Kontakt zur Landesregierung bekommen. Das Gesundheitsministerium bestellte im Frühjahr 2020 nach Prüfung des Angebots 10 Millionen Kittel für rund 45 Millionen Euro. Über die Auftragsvergabe gab es monatelange Diskussionen. Die Opposition beauftragte sogar ein eigenes Gutachten zur Qualität der Kittel – weil belieferte Kliniken einige Chargen aussortiert hatten.

Die Landesregierung hatte stets betont, dass man im umkämpften Markt zu Beginn der Pandemie froh war, ordentliche Schutzmaterialien zu bekommen. Zunächst waren sie in einem zentralen Lager an der Düsseldorfer Messe gesammelt und von dort verteilt worden. Bei einem Ortstermin im Juni 2020 präsentierte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) Paletten voller Masken, Wegwerf-Kittel und Einmal-Handschuhe.

Inzwischen werden die Schutzmaterialien vom Land dezentral gelagert. Auch die 7,2 Millionen Schutzkittel gehören zu dieser sogenannten „Landesreserve Gesundheitsschutz“, die für einen neuen Pandemie-Ausbruch angelegt wurde. Zu der Notreserve gehören laut Ministerium auch 4,3 Millionen medizinische Masken, rund 800 000 FFP2-Masken, 4000 KN95-Masken und 38 000 Schutzvisiere. Handschuhe und Desinfektionsmittel sind nicht mehr vorrätig.

Sowohl für einen Großteil der Schutzvisiere, als auch für sämtliche KN95-Masken und nahezu alle Schutzkittel im Bestand läuft in diesem Jahr die Haltbarkeit ab. „Sofern kein Abruf aufgrund des Pandemiegeschehens erfolgt und das Verfallsdatum überschritten wird, erfolgt die thermische Verwertung (Entsorgung)“, hieß es aus dem Gesundheitsministerium.

Im sogenannten „Sperrlager“ sind unterdessen bereits Sachen, die abgelaufen sind – oder wegen Qualitätsmängeln aussortiert wurden. Sie werden nach Angaben des Ministeriums sukzessive verbrannt. Darunter befinden sich:

– 9,4 Millionen medizinische Masken

– 1,2 Millionen KN95-Masken

– 1,4 Millionen Schutzkittel

– 1 Million Schutzbrillen

– 728 000 Handschuhe

– 90 000 Teststäbchen

– 30 000 Schutzvisiere

Vergleichsweise niedrig: Der Bestand an Coronatests. 194 400 hat das Land laut Ministerium auf Lager: "Diese wurden und werden Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung gestellt." An den Schulen des Landes werden laut Schulministerium noch mehr als 6,4 Millionen Tests gebunkert (Stand Ende Dezember). Laut Hersteller halten die Test-Kits 24 Monate.

Bayerische Vorräte an Masken und Schutzausrüstung noch gut gefüllt

Sonntag. 5. Februar 2023, 10:02 Uhr: Das bayerische Vorratslager für Masken und Schutzausrüstung ist weiterhin gut gefüllt. Auch Impfstoff der zum Jahresende 2022 geschlossenen Impfzentren gilt es noch zu verteilen.

Da die Nachfrage nach Corona-Impfstoffen in Bayern nur noch gering und die Haltbarkeit der Impfdosen beschränkt ist, mussten zuletzt Zehntausende Dosen entsorgt werden. Aufgrund eines abgelaufenen Haltbarkeitsdatums wurden laut Ministerium zwischen Oktober und Dezember 2022 rund 155 000 Impfdosen aus den Impfzentren entsorgt. Zu Spitzenzeiten hatte es in Bayern 100 Impfzentren gegeben. Insgesamt wurden dort rund 14 Millionen Impfdosen verabreicht.

Nicht nur Impfstoffe, sondern auch Schutzausrüstung wurde in großer Zahl in Bayern vorgehalten. Im sogenannten Pandemiezentrallager sind nach Angaben der Sprecherin aktuell rund 68,5 Millionen Masken, mehr als 200 Millionen Schutzhandschuhe und etwa 11 Millionen sonstige Schutzkleidung gelagert. Auch dieses Material hat nur eine beschränkte Haltbarkeit. Bei den Masken sei der überwiegende Teil bis Mitte 2025 haltbar. Um zu vermeiden, dass Material dort bis zum Ablauf der Haltbarkeit liegen bleibt, gibt es demnach ein „rollierendes System“. Dabei werde die Ware rechtzeitig vor Ablauf an Kliniken und andere staatliche Stellen ausgegeben.

Mit Blick auf die Entwicklung der Pandemie wurde der Vorrat zudem angepasst. Statt wie bisher sechs Monate soll das Lager künftig für eine Versorgung über drei Monate hinweg ausreichen. Dazu wurde etwa die Menge der vorgehaltenen OP-Masken auf 20 Millionen Stück in etwa halbiert. Neben Schutzausrüstung befinden sich im Zentrallager auch medizintechnische Geräte und Material zur Ausstattung von Notkrankenhäusern. Auch dieser Bestand soll laufend evaluiert werden.

RKI stuft Bedrohungslage durch Corona auf „moderat“ herab

Samstag, 4. Februar 2023, 09.18 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat seine Bewertung der Bedrohungslage durch Corona-Infektionen herabgestuft. „Die derzeitige Gefährdung durch Covid-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird insgesamt als moderat eingeschätzt“, heißt es in dem am Donnerstagabend veröffentlichten aktuellen Wochenbericht. Allerdings gibt es demnach weiterhin eine hohe Zahl von Infektionen, auch mahnt das RKI weiterhin zur Vorsicht.

Bislang war die Bedrohungslage als „hoch“ eingestuft worden. Begründet wurde die Herabstufung vor allem mit der deutlichen Abnahme schwerer Krankheitsverläufe. Auch gebe es derzeit keine Gefahr mehr einer Überlastung des Gesundheitssystems. Der Infektionsdruck durch unterschiedliche Atemwegserkrankungen einschließlich der Corona-Fälle bleibe jedoch hoch.

„Es bleibt daher weiterhin sehr wichtig, die bestehenden Empfehlungen umzusetzen und bei Auftreten von Symptomen einer Atemwegsinfektion wie zum Beispiel Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten unabhängig vom Impfstatus und auch bei negativem Covid-19-Antigen-Schnelltestergebnis – für drei bis fünf Tage und bis zu einer deutlichen Besserung der Symptomatik zu Hause zu bleiben“, mahnte das RKI. Auch gelte es in diesen Fällen „Kontakte zu meiden, insbesondere auch zu älteren Personen und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen, die bei Atemwegserkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben“.

Die Anzahl Corona-infizierter Menschen in Deutschland wurde für die zurückliegende vierte Kalenderwoche mit schätzungsweise 200.000 bis 400.000 angegeben. 68.000 Menschen suchten demnach wegen einer solchen Infektion ärztlichen Rat. Beide Werte seien im Vergleich zur vorherigen Woche wieder angestiegen. Auch die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz von registrierten Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner stieg demnach wieder um 16 Prozent an. Am stärksten sei der Anstieg bei Menschen über 80 Jahre.

Aktuell beträgt der bundesweite Inzidenzwert laut RKI 93,1. Allerdings werden viele Corona-Fälle nicht mehr gemeldet und registriert. Angestiegen ist demnach auch der Anteil der Virusvariante des Typs Omikron XBB.1.5, die zuerst in den USA auftrat.

RKI: Mehr psychische Belastungen bei Kindern in der Pandemie

Freitag, 3. Februar, 02.34 Uhr: Bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland haben psychische Belastungen und Symptome in der Corona-Pandemie deutlich zugenommen. „Der überwiegende Teil der bis zur zweiten Pandemiewelle durchgeführten Studien zeigte eine relevante Verschlechterung des Wohlbefindens und der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“, hält ein Autorenteam des Robert Koch-Instituts (RKI) in einem kürzlich veröffentlichten Rapid Review fest. Dafür wurden 39 Studien zum Thema ausgewertet. Im Vergleich zu Erkenntnissen über die psychischen Belastungen bei Erwachsenen hätten sich Kinder und Jugendliche in der Pandemie als vulnerabler erwiesen.

Die Belastung variierte laut der Auswertung im „Journal of Health Monitoring“ mit den Pandemiewellen und den jeweiligen Corona-Maßnahmen. Dies zeige, dass Kinder sensibel „auf die zum Teil drastischen Veränderungen in ihrer Lebenswelt“ reagierten. Aus repräsentativen Studien sei überwiegend ein hohes Ausmaß an pandemiebezogenen Belastungen, Zunahmen psychischer Auffälligkeiten und Beeinträchtigungen der Lebensqualität berichtet worden.

Allerdings bezog sich laut RKI die große Mehrzahl der Studien auf den Pandemiebeginn bis zum Sommerplateau 2020. Insgesamt sehen die Autoren einen Mangel an Studien zur psychischen Kindergesundheit während der Pandemie. Viele Untersuchungen wiesen in irgendeiner Form bedeutende Einschränkungen auf. Als Manko wird etwa genannt, dass Risikogruppen sich bislang nur eingeschränkt identifizieren ließen.

Wünschenswert wären aus RKI-Sicht weitere, regelmäßig durchgeführte Trend- und Kohortenstudien, wie es hieß. Mit einer solchen Art Überwachung ließe sich die psychische Gesundheit von Kindern auch im weiteren Verlauf der Pandemie und darüber hinaus beobachten. Denn Folgen psychischer Belastungen zeigten sich oft erst später. In den Jahren vor der Pandemie ging die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen laut der Studie eher zurück.

Erster Tag ohne Maskenpflicht im Nahverkehr

Donnerstag, 2. Februar, 05.30 Uhr: Wer in Niedersachsen und Bremen Bus oder Bahn fährt, muss seit diesem Donnerstag keine Maske mehr tragen. Seit dem 2. Februar ist ebenfalls keine Maske mehr im Fernverkehr Pflicht, also etwa bei Reisen mit der Deutschen Bahn. Die beiden Bundesländer hatten das Ende der Maskenpflicht vor knapp drei Wochen angekündigt.

Bislang galt die Pflicht für eine OP-Maske im Nahverkehr in Niedersachsen – in früheren Zeiten musste eine FFP2-Maske getragen werden. Seit Ende April 2020 mussten Menschen laut Gesundheitsministerium im niedersächsischen Nahverkehr eine Maske tragen.

Weiterhin gilt die Maskenpflicht noch in Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und anderen Gesundheitseinrichtungen. Dies ist über das Infektionsschutzgesetz des Bundes geregelt, das noch bis zum 7. April datiert ist. In früheren Pandemie-Zeiten galten in deutlich mehr Bereichen Maskenpflichten – etwa in Geschäften, bei Veranstaltungen oder zeitweise in der Schule.

Laut Studie können einige Autoimmunerkrankungen Covid-Spätfolge sein

06.27 Uhr: Nach Erkenntnissen deutscher Forscher haben Menschen nach überstandener Covid-19-Infektion deutlich häufiger eine Autoimmunerkrankung als andere. Grundlage ist eine umfangreiche Analyse von Krankenversicherungsdaten. „In allen Alters- und Geschlechtsgruppen traten Autoimmunkrankheiten in der Zeit nach der Infektion signifikant häufiger auf“, sagte Jochen Schmitt vom Universitätsklinikum Dresden.

Die Ergebnisse beziehen sich den Forschern zufolge jedoch nur auf ungeimpfte Betroffene, die eine nachgewiesene Corona-Infektion mit dem Wildtyp des Virus hatten. Entsprechende Erkenntnisse über andere Varianten des Virus gebe es derzeit nicht.

Der Analyse zufolge kamen bei Menschen mit Corona-Infektion 15,05 Diagnosen einer Autoimmunerkrankung auf 1000 Versichertenjahre, bei Menschen ohne einer solchen Infektion waren es nur 10,55 Diagnosen. Patienten mit einem schwereren Corona-Verlauf hatten ein besonders hohes Risiko. Bestimmte Entzündungen der Blutgefäße wiesen die größten Assoziationen mit Covid-19 auf. Die Ergebnisse sind noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht worden.

Ausgewertet wurden Abrechnungsdaten der Jahre 2019 bis Juni 2021 von 38,9 Millionen gesetzlich Versicherten der AOK Plus, Barmer, DAK-Gesundheit, IKK classic, der Techniker Krankenkasse und von Betriebskassen. In die Analyse gingen Daten von 640 000 Personen mit labormedizinisch nachgewiesener Covid-19-Erkrankung im Jahr 2020 ein, darunter 76 000 mit vorher bestehender Autoimmunerkrankung. Von den Covid-Patienten, die zuvor keine Autoimmunerkrankung hatten, entwickelten 6489 erstmals eine solche Krankheit. Covid-Infizierte und je drei Nicht-Infizierte mit ähnlichen Eigenschaften wurden anhand von 41 vorab festgelegten Erkrankungen verglichen.

Die Studie ist Teil eines vom Robert Koch-Institut und vom Bund geförderten Projekts zu Langzeitfolgen von Covid. Bislang habe es erst wenige Anhaltspunkte auf Autoimmunerkrankungen durch Corona-Infektionen gegeben, schreibt das Team. Um die Zusammenhänge zwischen Covid-19 und diesen Erkrankungen zu verstehen, sei weitere Forschung nötig, sagte Schmitt. „Künftige Analysen sollten einen Fokus auf chronische Erkrankungen legen, die in der Pandemie entstanden sind.“ Andere Forscher diskutieren derzeit etwa über einen Zusammenhang zwischen Covid-19 und einer länger andauernden Abschwächung des Immunsystems.  

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