Kann man Vitamin D auf die Haut auftragen?
Kann Vitamin D über die Haut aufgenommen werden?
Vitamin D wird häufig als Nahrungsergänzung eingenommen, in Form von Kapseln oder Öl oder wird per Injektion verabreicht. Könnte man Vitamin D3 auch in Form einer Creme auf die Haut auftragen? Kann Vitamin D überhaupt über die Haut aufgenommen werden?
Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das im Körper zahlreiche Aufgaben hat. Liegt ein Vitamin-D-Mangel vor, kann dieser die Entstehung chronischer Erkrankungen begünstigen – angefangen bei Müdigkeit und Konzentrationsschwäche über Diabetes und Bluthochdruck bis hin zu Autoimmunerkrankungen, Krebs und Osteoporose.
Oft wird Vitamin D aus Nahrungsergänzungen nicht gut aufgenommen oder nicht gut vertragen
Bekannt ist, dass Vitamin D im Körper (in der Haut) selbst hergestellt werden kann – jedoch nur, wenn man sich oft, ausreichend lange sowie nur leicht bekleidet und kurzfristig auch ohne Sonnenschutzmittel in der Sonne aufhält. Da Vitamin D ferner nur in wenigen Lebensmitteln in relevanten Mengen enthalten ist (Fettfische, Innereien), fällt die Ernährung als Vitamin-D-Quelle bei den meisten Menschen weg. Entsprechend weit verbreitet ist ein entsprechender Mangel.
Da sich die genannten Zusammenhänge in den letzten Jahren längst herumgesprochen haben, nehmen sehr viele Menschen Vitamin-D-haltige Nahrungsergänzungen ein. Wer jedoch bereits an chronischen Erkrankungen leidet, Medikamente einnehmen muss oder an Verdauungsstörungen leidet, kann oftmals das Vitamin D schlecht aufnehmen und kann daher trotz Nahrungsergänzung seinen Vitamin-D-Spiegel nicht auf Vordermann bringen.
Andere Menschen vertragen Vitamin-D-Präparate nicht so gut und leiden nach der Einnahme entsprechender Kapseln oder Tropfen an Übelkeit oder anderen Magen-Darm-Problemen. In diesen Fällen wäre es gut, wenn es zur Optimierung des Vitamin-D-Spiegels noch andere Möglichkeiten gäbe, etwa das Auftragen eines Vitamin-D-haltigen Öls oder einer entsprechenden Creme auf die Haut.
Vitamin D als Creme zum Auftragen auf die Haut
Um herauszufinden, ob Vitamin D über die Haut aufgenommen werden kann, führten Forscher im Jahr 2014 eine Studie mit 48 Teilnehmern durch, die alle einen Vitamin-D-Mangel hatten. Bewerber mit normalen Vitamin-D-Werten (mehr als 30 ng/ml) durften nicht teilnehmen.
Die Hälfte der Teilnehmer sollte nun drei Monate lang täglich ein Gramm einer Vitamin-D3-Creme auf Aloe-Vera-Basis auftragen, die andere Hälfte eine Vitamin-D3-freie Creme. Die Vitamin-D3-Creme enthielt pro Gramm 5.000 IE Vitamin D3.
Vitamin-D3-Spiegel steigt auf das Dreifache
Der durchschnittliche Vitamin-D-Spiegel lag vor der Anwendung der Vitamin-D3-Creme bei 12,05 ng/ml, drei Monate später lag er bei durchschnittlich 37,95 ng/ml. In der Kontrollgruppe, die nur das Aloe Vera Gel aufgetragen hatte, war der sowieso schon niedrige Ausgangswert noch etwas weiter gesunken.
Vitamin D3 kann laut dieser Studie also sehr gut über die Haut aufgenommen werden und hat auch keinerlei Nebenwirkungen gezeigt, kann daher als sicher bezeichnet werden.
An einer noch aktuelleren Studie (von 2018) nahmen gar 550 Personen teil. Sie alle hatten einen Vitamin-D-Mangel, waren jedoch noch frei von Stoffwechselerkrankungen. 350 sollten nun über einen Zeitraum von vier Monaten täglich 1 g einer Vitamin-D3-Creme (5.000 IE Vitamin D3 pro Gramm) auf die Haut auftragen, die übrigen 200 erhielten eine Placebocreme.
In dieser Untersuchung stieg der Vitamin-D-Spiegel der Vitamin-D3-Creme-Anwender um mehr als das Dreifache von zuvor 11,03 ng/ml auf 37,17 ng/ml. Die Kontrollgruppe hatte zuvor einen Wert von 10,36, nach vier Monaten einen Wert von 10,51 ng/ml.
Vitamin D3 erhöht Feuchtigkeitsgehalt trockener Haut
Gleichzeitig sorgt – laut einer Studie aus dem Jahr 2012 – das Auftragen von Vitamin D3 auf die Haut für einen höheren Feuchtigkeitsgehalt derselben. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da die Haut eines Menschen mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel häufig sehr trocken ist.
Welche Vitamin-D3-Creme kann verwendet werden?
In den USA sind bereits deutlich mehr transdermale Vitamin-D3-Präparate auf dem Markt, also Präparate, die auf die Haut aufgetragen werden. Auch Pflaster gibt es, die hinter das Ohr geklebt werden können und pro Pflaster nicht nur mit Vitamin D3 versorgen sollen, sondern auch noch mit Vitamin K2 und Magnesium (in Form von Magnesiumchlorid, z. B. Vitamin D3 Patch transdermal).
In Europa werden die meisten Vitamin-D-Cremes zur Behandlung von Psoriasis (Schuppenflechte) und Ekzemen (z. B. Neurodermitis) vertrieben, da sich gezeigt hat, dass das Auftragen von Vitamin-D-haltiger Creme die genannten Hauterkrankungen äusserst positiv beeinflussen kann.
Zwar stellt die Haut eine meist sichere Barriere gegen Substanzen von aussen dar, handelt es sich jedoch um fettlösliche Stoffe – wie das Vitamin D3 – dann können diese relativ gut in die Haut eindringen und die darunterliegenden Blutgefässe erreichen.
Wie kann man die Aufnahme von Vitamin D3 über die Haut verstärken?
Allerdings seien sog. Enhancer als Zusätze in der Creme sinnvoll – so die Forscher obiger Studie. Die Enhancer erleichtern das Eindringen des Vitamin D in die Haut. Zu den Enhancern zählen ätherische Öle, Alkohol und auch Glycerin. Doch selbst wenn die Haut zuvor einfach nur gebadet wurde, kann sie hiernach besser die aufgetragenen Stoffe aufnehmen, z. B. in Form eines Vitamin-D3-Öls.
Hier kann man problemlos z. B. Vitamin-D3-Tropfen wählen, die eigentlich zum Einnehmen gedacht sind. Die Vitamin-D3-Tropfen von effective nature beispielsweise enthalten neben Vitamin D3 nur noch MCT-Öl. Dabei handelt es sich um ein Öl, das vollkommen reizfrei ist, sehr gut in die Haut einzieht und somit auch das Eindringen von Vitamin D in die Haut fördern kann.
Um die erforderliche Tropfenmenge festlegen zu können, sollten Sie jedoch zunächst Ihren aktuellen Vitamin-D-Spiegel bestimmen lassen und auch nach etwa drei Monaten überprüfen lassen, ob die transdermale Anwendung bei Ihnen zum erwünschten Erfolg führte.
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