Arzneien zur Senkung des Cholesterinspiegels schwächen die Muskeln und unser Nervensystem

Welche Auswirkungen haben Statine auf unsere Muskeln?

Forscher fanden jetzt heraus, dass sogenannte Statin-induzierte Medikamente, welche normalerweise Menschen mit einem hohen Cholesterinspiegel verschrieben werden, zu einer Schwächung der Muskeln und des Nervensystems bei den Betroffenen führen können.

Die Wissenschaftler der ETH Zürich stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass eine Behandlung mit Statinen bei Menschen mit hohem Cholesterinspiegel die Muskeln und das Nervensystem von Betroffenen schwächt. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Cell Metabolism“.

Statine reduzieren Bildung von braunem Fettgewebe

Laut den aktuellen Erkenntnissen der Mediziner reduzieren Statine die Bildung von braunem Fettgewebe, wodurch normalerweise Zucker und Fett in Wärme umgewandelt wird. Das braune Fettgewebe hilft Menschen dabei ihre Körpertemperatur im Winter besser zu regulieren, zusätzlich leiden diese Menschen auch seltener an Übergewicht oder Diabetes.

Wie werden weiße Fettzellen zu braunen Fettzellen?

Das Forscherteam beschäftigte sich mit der Frage, wie weiße Fettzellen, welche die Fettschicht unter unserer Haut bilden, zu vorteilhaften braunen Fettzellen werden. Bei der Durchführung von Zellkulturexperimenten stellten die Experten dann fest, dass der für die Cholesterinproduktion verantwortliche biochemische Weg eine zentrale Rolle bei dieser Umwandlung spielt. Die Wissenschaftler entdeckten zusätzlich, dass das Schlüsselmolekül, welches die Umwandlung reguliert, der Metabolit mit der Bezeichnung Geranylgeranylpyrophosphat ist.

Wie wirken sich Statine auf braunes Fettgewebe aus?

Es wurden auch sogenannte Positronen-Emissions-Tomographie-Scans bei 8.500 Patienten durchgeführt. Diese Untersuchung stellte fest, ob die Probanden braunes Fettgewebe aufwiesen. Die Mediziner waren zusätzlich darüber informiert, ob die Patienten Statine einnahmen. Die Auswertung der Scans zeigte dann, dass sechs Prozent der Patienten, die das Medikament nicht einnahmen, braunes Fettgewebe hatten. Dieser Gewebetyp war nur bei etwas über ein Prozent der Patienten vorhanden, wenn diese Statine einnahmen.

Statine schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die Forscher führten eine separate klinische Studie mit 16 Personen durch, um zu zeigen, dass Statine die Aktivität von braunem Fettgewebe reduzieren. Es muss berücksichtigt werden, dass Statine unglaublich wichtig sind, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verhindern. Statine retten Millionen von Leben auf der ganzen Welt und werden aus einem sehr guten Grund verschrieben, erklärt Studienautor Christian Wolfrum von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich). Statine wirken sich jedoch nicht nur negativ auf das braune Fettgewebe aus, sie haben mindestens einen weiteren negativen Effekt: In hohen Dosen verstärken sie das Risiko an Diabetes zu erkranken. (as)

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