Doch ein Zusammenhang zwischen Corona und Vitamin D? Behörde lenkt ein und warnt
Ein Zusammenhang zwischen Corona und Vitamin D wurde bislang immer vom Bundesinstitut für Risikobewertung abgelehnt. Doch jetzt die überraschende Kehrtwende: Eine ausreichende Versorgung mit dem Vitamin könnte hilfreich sein.
"Es gibt Hinweise darauf, dass ein unzureichender Vitamin D-Serumspiegel mit einem erhöhten Risiko für akute Atemwegsinfekte einhergeht. Dazu gehört auch die Covid-19-Erkrankung" – diese Sätze in einem neuen Bericht des Bundesinstituts für Risikobewertung stellen eine klare Kurskorrektur dar. Denn bisher hatte die Behörde einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und Corona bestritten.
Auch jetzt hält man sich mit einer abschließenden Einordnung zurück und verweist darauf, dass "die Datenlage aktuell noch unsicher ist". "Eine generelle Empfehlung zur Einnahme von Vitamin D-Präparaten zur Vorbeugung einer SARS-CoV-2-Infektion oder eines schweren Verlaufs einer COVID-19-Erkrankung ist daher derzeit nicht begründbar", heißt es weiter. Und so wird von einer eigenmächtigen Einnahme abgeraten.
Behörde rät zu ärztlicher Kontrolle bei höheren Dosierungen von Vitamin D
"Höhere Dosierungen sollten nur unter ärztlicher Kontrolle undunter Berücksichtigung des individuellen Vitamin-D-Statuserfolgen", heißt es vom Institut.Wer eigenmächtig Vitamin D einnehmen wolle, solle nur auf Präparatemit einer Tagesdosis von bis zu 20 Mikrogramm (800 InternationaleEinheiten) zurückgreifen.
"Bei dieser Menge sind gesundheitlicheBeeinträchtigungen nicht zu erwarten." Bei einer – nichtmedizinisch begründeten – regelmäßigen täglichen Aufnahme vonVitamin D über hochdosierte Präparate steigt dem BfR zufolge dasRisiko für Gesundheitsschäden wie die Bildung von Nierensteinenoder Nierenverkalkung. Es gebe auch Fälle von akutem Nierenversagenin Folge einer unkontrollierten Einnahme von Vitamin-D-Präparatenin Eigenregie. Im Internet machen schon seit längerem Empfehlungenfür die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten die Runde, aktuell auchbegründet mit Hinweisen, eine Infektion mit dem Coronavirus oderein schwerer Verlauf einer Covid-19-Erkrankung könnten damitverhindert werden.
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Corona und Vitamin D – Untersuchungen beweisen Zusammenhang, aber keine Kausalität
Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie hat im Februar in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass ältere Corona-Patienten eine Substitution mit Vitamin D bekommen sollten. Diese Gruppe habe eine große Prävalenz für Mangel. Generell könne Vitamin D nicht die alleinige Therapie sein, weil ausreichend Daten fehlten, aber man solle immer daran denken.
Zu einem ähnlichen Ergebnis sei auch eine Untersuchung in Großbritannien gekommen. Darüber hinaus könne man zwar einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und einem schlechteren klinischen Verlauf herstellen, dass das eine aber das andere bedingt, sei nicht bewiesen.
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In den nächsten Wochen werden Ergebnisse weiterer Studien erwartet. "Aerzteblatt.de" verweist beispielsweise auf die Coronavit-Studie. Dort sollen 6200 mit einem Vitamin-D-Derivat bzw. einem Placebo versorgt werden. Die Ergebnisse lägen allerdings erst Ende Juni vor.
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