Die Corona-News des Tages

Lesen Sie heute in unserem Corona-Ticker: Braun stellt Erleichterungen in Aussicht / Antikörper-Ambulanz der Charité / 100 Dollar Impfanreiz in den USA

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

11:10 Uhr

Braun: Konkrete Erleichterungen für Geimpfte in Aussicht

Nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) konkrete Erleichterungen für Geimpfte in Aussicht gestellt. „Die Bundesjustizministerin wird mit dem Gesundheits- und dem Innenminister jetzt eine Verordnung vorbereiten, die genau das vorsehen soll. Dass nämlich bei Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen vollständig Geimpfte und diejenigen, die genesen sind von dem Coronavirus, bei Kontaktbeschränkungen zum Beispiel nicht mitgezählt werden“, sagte Braun am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“.

Beim Impfgipfel am Montag hatte es noch keine Beschlüsse zum Umgang mit Geimpften und Genesenen und möglichen Erleichterungen bei den Corona-Beschränkungen für sie gegeben. Die Bundesregierung will nach einer Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kommende Woche einen Vorschlag machen, sodass eine Verordnung am 28. Mai vom Bundesrat beschlossen werden könnte. Der Städte- und Gemeindebund kritisierte, dass es nach dem Gipfel noch keine abschließende Verständigung bei dem Thema gab.

Braun verteidigte außerdem, dass die Impfpriorisierung in Deutschland nicht sofort aufgehoben wird. Bestimmten Bevölkerungsgruppen noch einige Wochen den Vorrang beim Impfen zu lassen, finde er „ausdrücklich richtig“. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte nach dem Gipfel angekündigt, die Impfpriorisierung solle spätestens ab Juni wegfallen.

Braun zeigte sich zuversichtlich, dass es im Sommer eine Entspannung der Situation geben könnte. „Wenn wir eine hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung haben, dann werden wir das Virus sehr schön zurückdrängen können.“

Der Kanzleramtschef betonte zudem, dass die genaue Orientierung an Inzidenzwerten, die viele Experten immer wieder als unzuverlässig kritisieren, weiterhin sinnvoll sei. „Immer noch ist die Inzidenz ein guter Wert, weil er einfach die Neuinfektionen widerspiegelt und damit der frühestmögliche Warnfaktor ist für das Infektionsgeschehen“, sagte Braun.

4:30 Uhr

Charité: Antikörper-Therapie für Corona-Infizierte mit Risikofaktoren

Antikörper-Cocktails gegen COVID-19 erhielten viel Aufmerksamkeit, als der damalige US-Präsident Trump damit behandelt wurde. Jetzt hat die Charité eine Ambulanz eröffnet, in der solche Präparate verabreicht werden. Eine Option für Jedermann ist das aber nicht.

Corona-Infizierte mit bestimmten Risikofaktoren sollen an der Charité in Berlin ambulant mit Antikörper-Medikamenten vor einem schweren COVID-19-Verlauf bewahrt werden. Am 19. April habe die Antikörper-Ambulanz auf dem Campus in Mitte den Testbetrieb begonnen, sagte der stellvertretende Ärztliche Direktor der Charité, Joachim Seybold, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir rechnen mit einer hohen Nachfrage. Versorgt werden in der Ambulanz Menschen im frühen Stadium der Infektion, die die Therapie wegen Risikofaktoren am dringendsten brauchen.“

Eingesetzt werde unter anderem die Antikörper-Kombination von Regeneron (Casirivimab/Imdevimab), die auch bei der Corona-Infektion des damaligen US-Präsidenten Donald Trump eingesetzt worden war, schilderte Seybold. Einen Termin für die einmalige Infusionstherapie in der Ambulanz können nur die behandelnden Haus- oder Fachärzte vereinbaren, nicht Patienten selbst. Gedacht ist das Angebot etwa für Menschen mit Immunsuppression wegen Chemotherapie oder Organtransplantation, chronischen Nierenerkrankungen, Übergewicht (BMI von 35 und darüber), der chronischen Lungenerkrankung COPD, Lungenfibrose und für Menschen mit Down-Syndrom.

Eine Reihe weiterer Voraussetzungen muss erfüllt sein: Möglich ist die Therapie nur bei Erwachsenen, die maximal milde bis moderate Symptome aufweisen und dies seit nicht mehr als fünf Tagen. Ein mögliches Risiko ist eine allergische Reaktion auf die Antikörper. Besondere Vorsicht ist daher geboten bei Menschen, die schon einmal einen schweren allergischen Schock hatten.

Solche sogenannten monoklonalen Antikörper-Präparate haben in Europa noch keine Zulassung. Die Bundesregierung hatte Ende Januar mitgeteilt, 200.000 Dosen entsprechender Präparate für 400 Millionen Euro gekauft zu haben. Wie Seybold erklärte, werden die Präparate einer Reihe von Klinikapotheken kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Bisher werden die Mittel in Deutschland nach Entscheidung eines Arztes bereits in Einzelfällen bei Patienten eingesetzt, die ein Risiko für einen schweren Verlauf haben. Für die besonders schweren COVID-19-Fälle, die die Universitätsklinik stationär versorgt, sind die Antikörper keine Option, wie Seybold sagte. „Auch wenn ein Patient schon Luftnot hat, ist es für die Antikörperinfusion zu spät.“

Die Charité betont, dass Patienten ausführlich aufgeklärt würden; es handle sich jedoch nicht um eine Arzneimittelstudie. Für den Besuch der Ambulanz unterbrechen die Patienten ihre häusliche Isolation. Sie werden nach Charité-Angaben angehalten, sich mit einem Krankentransportwagen oder einem Privatauto zur Behandlung ans Klinikgelände bringen zu lassen und „selbstverständlich keine öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen“, hieß es. Die Infusion dauere eine Stunde, hinzu komme eine einstündige Nachbeobachtungszeit.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) schreibt auf seiner Webseite über die Ausnahme-Regelung zum Einsatz der Mittel unter anderem, die Anwendung lasse „ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis zur Vorbeugung oder Behandlung von Covid-19 erwarten“. Möglicherweise helfen die Mittel demnach, die Virusmenge im Patienten zu begrenzen. „Gemäß den Ergebnissen einer klinischen Prüfung wurden Patientinnen und Patienten nach einer Behandlung weniger häufig ins Krankenhaus eingeliefert oder haben eine Notaufnahme aufgesucht.“

Der Verband der Ersatzkassen hatte vor einigen Tagen kritisiert, dass der medizinische Nutzen monoklonaler Antikörper nicht nachgewiesen sei. Gefordert wurde, der Einsatz sollte „zwingend mit einer entsprechenden Datenerhebung im Rahmen von Studien erfolgen, um daraus Aussagen zum medizinischen Nutzen und potenziellen Schaden abzuleiten“.

In den USA hatte die Arzneimittelbehörde FDA dem Antikörper-Medikament Bamlanivimab kürzlich die Notfallzulassung für die alleinige Therapie wieder entzogen. Dort hatten sich zuletzt Virusvarianten verbreitet, gegen die das Medikament allein nicht mehr ausreichend wirksam ist. In Kombination mit einem anderen Antikörper kann es jedoch weiterhin eingesetzt werden.

3:21 Uhr

US-Staat West Virginia bietet Jüngeren 100 US-Dollar als Impfanreiz

Der US-Bundesstaat West Virgina bietet Bürgern im Alter von 16 bis 35 Jahren als Belohnung für eine Corona-Impfung ein Wertpapier in Höhe von 100 US-Dollar (83 Euro) an. Es gehe darum, diese Bevölkerungsgruppe „wirklich zu motivieren“, um die Pandemie gemeinsam zu besiegen, erklärte Gouverneur Jim Justice am Montag (Ortszeit). „Sie nehmen die Impfung nicht so schnell an, wie wir uns das wünschen,“ sagte Justice. „Wenn wir wirklich Fortschritt machen wollen, dann müssen wir unsere jüngeren Leute geimpft kriegen.“

Auch bereits geimpfte Bürger der Altersgruppe – insgesamt rund 380.000 Menschen – hätten Anspruch auf die Anleihe, erklärte Justice. Finanziert wird die Belohnung demnach mit Mitteln aus dem jüngst vom US-Kongress verabschiedeten Konjunkturprogramm. Die genauen Modalitäten der Kampagne sollen später bekanntgegeben werden.

In dem Bundesstaat mit rund 1,8 Millionen Einwohnern haben bislang rund 52 Prozent der Menschen, die älter als 16 Jahre sind, mindestens die erste Impfung erhalten. Aber die Nachfrage habe in den vergangenen Wochen abgenommen, erklärte der Gouverneur. Wenn es gelingen sollte, 80 Prozent der jüngeren Bürger zu impfen, könnte der Staat eine Impfquote von rund 70 Prozent erreichen „und dem Virus ein Ende“, sagte er. „Wenn wir das schaffen, sind die Masken weg, die Krankenhausaufenthalte verschwinden und die Todesfälle werden minimal“, sagte der Republikaner.

Die Impfkampagne in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, schreitet zügig voran. Der Gesundheitsbehörde CDC zufolge erhielten bislang rund 141 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis, 96 Millionen Menschen sind bereits vollständig geimpft. Rund 37 Prozent der Erwachsenen sind damit vollständig geschützt.

Experten warnen, dass es in den USA schon bald schwieriger werden dürfte, die Impfquote rasch zu steigern, weil die impffreudige Bevölkerung bereits versorgt sein wird. Vereinzelt wurden größere Impfzentren mangels Nachfrage bereits wieder geschlossen. Umfragen zufolge stehen etwa ein Viertel oder ein Fünftel der Amerikaner den Impfungen eher negativ gegenüber. Diesen Teil der Bevölkerung zu erreichen, dürfte schwerer werden, weswegen mancherorts schon über Anreize nachgedacht wird. Die US-Regierung hat versprochen, bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle 260 Millionen Erwachsenen zu haben.

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