Antibiotika könnten entzündliche Darmerkrankungen begünstigen

Das Auftreten chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen könnte durch Antibiotika begünstigt werden – vor allem, wenn Menschen (gehäuft) Breitbandantbiotika einnehmen. Das hat das schwedische Karolinska Institut aus Stockholm am vergangenen Dienstag bekannt gegeben.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa könnten vermehrt in Folge von Antibiotikagaben auftreten. Das geht aus einer Studie hervor, die in „The Lancet Gastroenterology & Hepatology“ veröffentlicht wurde. 

Laut DAZ 20/2019 leiden in Deutschland etwa 320.000 bis 400.000 Menschen an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, auf Europa bezogen könne von circa 2,5 bis drei Millionen betroffenen Patienten ausgegangen werden. Weltweit soll die Inzidenz insbesondere in den industrialisierten Ländern in den vergangenen Jahren angestiegen sein.

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Chronisch entzündet

Dass CED speziell in Europa, den USA und anderen Gebieten, die schnellen ökonomischen Entwicklungen unterliegen, immer häufiger werden, das geht auch aus der Pressemitteilung des Karolinska Instituts aus Stockholm vom vergangenen Dienstag hervor. Sie macht auf die Studie „Antibiotic use and the development of inflammatory bowel disease: a national case-control study in Sweden“ aufmerksam. Könnte der gehäufte Antibiotikaeinsatz in den Industrieländern das Mikrobiom der Menschen so stören, dass am Ende häufiger chronisch-entzündliche Darmerkrankung auftreten? 

Die neue Studie legt das nahe. Sie soll die bislang größte ihrer Art sein. Schwedische und US-amerikanische Wissenschaftler zeigten darin, dass häufiger Antibiotikaeinsatz mit dem Auftreten von CED korreliert: „Ich denke, dies bestätigt, was viele von uns vermutet haben – dass Antibiotika, die sich negativ auf mikrobielle Gemeinschaften im Darm auswirken, ein Risikofaktor für CED sind“, sagt der Hauptautor, Dr. Long Nguyen vom Massachusetts General Hospital und der Harvard Medical School in Boston, USA.

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