Noch keine Entwarnung: Corona-Neuinfektionen sinken – aber auch die Testanzahl

Am dritten Tag in Folge ist die veröffentlichte Zahl der Corona-Neuinfektionen im Vergleich zur Vorwoche in Deutschland gesunken.

Allerdings hat sich auch die Zahl der Tests verringert.

Die Gesundheitsämter meldeten am dem Robert Koch-Institut (RKI) 17.561 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Das sind knapp 1000 Fälle weniger als vor einer Woche, wie aus Angaben des RKI vom Mittwochmorgen hervorgeht.

Auch am Montag und Dienstag war der Wert niedriger als der Vorwochenwert. Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23.542 gemeldeten Fällen erreicht worden.
 

Inzidenz bei ältern und jüngeren Menschen gestiegen

Die 7-Tage-Inzidenz, die Neuinfektionen in einer Woche pro 100.000 Einwohner anzeigt, liegt nun bei 138,9. Sie ist damit den zweiten Tag in Folge leicht gesunken.

Vergleicht man die Woche vom 9. bis 15. November mit der Vorwoche, so ist die Inzidenz laut RKI vor allem in den mittleren Altersgruppen zurückgegangen.

Bei den über 70-Jährigen und bei den unter 20-Jährigen ist sie dagegen gestiegen.

Allerdings wurden Anfang des Monats die Testkriterien verändert – demnach sollen zum Beispiel insbesondere Menschen mit Symptomen getestet werden.
 

Fast 200.000 Coronatests weniger

Zudem ist die Zahl der Tests zurückgegangen. In der Woche vom 9. bis 15. November machten 163 Labore rund 1,26 Millionen sogenannte PCR-Tests, wie der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) mitteilte.

Rund 9,2 Prozent der vom Verband erfassten Tests fielen positiv aus, ein deutlicher Anstieg.

In den beiden Kalenderwochen zuvor waren es jeweils etwas über 1,44 Millionen Tests.

Ob nun die Dunkelziffer steigt, ist nicht sicher.

„Dies ist nicht zwingend der Fall. Es kann auch sein, dass inzwischen gezielter getestet wird, etwa gemäß der aktuellsten Empfehlungen des RKI“, vermutete der Epidemiologe Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung.

„Das wäre zu begrüßen.“ Der Bonner Virologe Hendrick Streeck hatte am Dienstag dagegen angenommen, alleine dadurch die veränderte Teststrategie „würde man wahrscheinlich bereits einen Rückgang der Neuinfektionszahlen erwarten, wenn diese Testempfehlungen sich durchgesetzt haben.“
 

Coronazahlen auf Intensivstationen steigen hingegen

Auf den Intensivstationen, wo sich die Entwicklung der Neuinfektionen erst zeitverzögert bemerkbar macht, ist nach Daten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) von einer Entspannung nichts zu sehen.

Die Zahl der Patienten stieg auf 3561 Patienten, davon wurden 57 Prozent beatmet (Stand: 18.11., 12.19 Uhr). Am Vortag waren es 3517 Patienten.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg weiter stark, und zwar um 305 auf insgesamt 13 119.

Sie könnte bald den Höchstwert von 325 im April überschreiten.

Quellen

  • RKI Covid-19-Dashboard, abgerufen am 18.11.2020: https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4/page/page_1/
  • RKI COVID-19: Fallzahlen in Deutschland und weltweit, abgerufen am 18.11.2020: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html
  • ALM-Daten: SARS-CoV-2-Diagnostik –Update KW 46 (09.11.2020 –15.11.2020), abgerufen am 18.11.2020: https://www.alm-ev.de/wp-content/uploads/2020/11/201117-ALM-PK-Corona-Diagnostik-Update-KW46.pdf
  • Hopkins-Uni zu Testzahlen, abgerufen am 18.11.2020: https://coronavirus.jhu.edu/testing/tracker/overview
  • Divi Intensivbetten-Register, abgerufen am 18.11.2020: https://www.intensivregister.de/#/intensivregister

Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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