COVID-19: Studie zeigt Herzschäden bei vielen Genesenen – Heilpraxis
78 Prozent der klinisch behandelten COVID-19-Patientinnen und -Patienten zeigten in einer aktuellen Studoe bleibende Schäden am Herzen. Eine frühzeitige Ultraschalluntersuchung ist bei allen Betroffenen sinnvoll.
Es ist bekannt, dass Infektionskrankheiten wie COVID-19 schwere Atemwegsprobleme verursachen können, welche bis hin zu bleibenden Lungenschäden oder gar dem Tod reichen. Über die Auswirkungen der Erkrankung auf das Herz-Kreislauf-System ist jedoch weitaus weniger bekannt. Eine aktuelle Studie zeigte nun bei 78 Prozent der genesenen COVID-19-Patientinnen und -Patienten aus einer Stichprobe des
Universitätsklinikums Frankfurt Langzeitschäden am Herzen.
Bei 78 Prozent bleibende Schäden nach Genesung von COVID-19
78 Prozent der untersuchten COVID-19-Erkrankten zeigten auch nach ihrer Genesung Komplikationen am Herzen. Prof. Dr. med. Fabian Knebel, leitender Oberarzt an der Klinik für Kardiologie der Berliner Charité am Campus Mitte, appellierte in diesem Zusammenhang an seine Kollegen: “Nutzt den Ultraschall!”. In der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, “dass eine engmaschige echokardiografische Untersuchung von COVID-Patienten sinnvoll ist“, betonte Knebel, der den Arbeitskreis Echokardiografie leitet.
Wir empfehlen in jedem Fall, dass Patientinnen und Patienten, die nach einer COVID-19-Infektion beispielsweise weiterhin an Luftnot oder Abgeschlagenheit leiden, sich echokardiografisch untersuchen lassen, um neben einer Myokarditis auch eine Verminderung der Herzfunktion zu erkennen, betonte Dr. med. Knebel.
Besonders ältere Patienten betroffen
Besonders ältere COVID-19-Erkrankte entwicklen laut Aussage der Forschenden häufig bleibende Schäden am Herzen. Häufig trete beispielsweise eine Myokarditis nach Genesung auf. Die Myokarditis (Herzmuskelentzündung) ist eine Sammelbezeichnung für entzündliche Erkrankungen des Herzmuskels. Mit einer Echokardiografie könnten Anzeichen für Herzschäden rechtzeitig erkannt werden. Das ermögliche auch eine frühzeitige Therapie.
Die bisherigen Studienergebnisse machen deutlich, dass insbesondere ältere Patienten mit kardialen Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe von COVID-19 haben. Ein Herzultraschall sollten jedoch nicht nur Betroffene mit Vorerkrankungen vornehmen lassen. Denn auch bei zuvor gesunden Menschen können duch COVID-19 Langzeitschäden des Herzen ausgelöst werden, wie die Frankfurter Studie zeigte.
100 Patientendaten ausgewertet
Für die Studie wurden zwischen April und Juni 2020 100 Patienten, die sich kürzlich von Coronavirus-Krankheit erholt hatten, aus dem COVID-19-Register des Universitätsklinikums Frankfurt ausgewertet. Alle Patienten unterzogen sich einer kardialen Magnetresonanztomographie. Bei 78 Patienten (78%) zeigte sich eine Herzbeteiligung und bei 60 Patienten (60%) eine anhaltende Myokardentzündung. “Diese war unabhängig von Vorbelastungen, Schweregrad und Gesamtverlauf der akuten Erkrankung sowie von der Zeit ab der ursprünglichen Diagnose” schreiben die Forschenden in ihrem Studienbericht. “Diese Ergebnisse zeigen, dass die langfristigen kardiovaskulären Folgen von COVID-19 laufend untersucht werden müssen.
Thrombosen häufig bei mittleren und schweren Verläufen
Bekannt ist zudem, dass bei COVID-19 das Blut verklumpen kann. So entwickeln sich Blutgerinnsel, die zu Gefäßverschlüssen führen können. Viele Patientinnen und Patienten leiden zudem an einem hohen Lungendruck, der zur Vergrößerung des rechten Herzens führen kann. Um diese Komplikationen rechtzeitig zu diagnostizieren, sei es wichtig, die Betroffenen zeitnah zu untersuchen. Am besten mit dem Ultraschall-Screening, so die Experten.
Weitere Studie mit ähnlichem Ergebnis
Die Erkenntnisse der aktuellen Untersuchung werden durch eine vorangegangene Studie der “University of Texas Health Science Center at Houston (UTHealth)” gestützt. In dieser Auswertung wurde festgestellt, dass COVID-19 auch bei Menschen ohne vorherige Herzkrankheit bleibende Schäden am Herzen verusachen kann.
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