Neuer Ebola-Fall in kongolesischer Millionenstadt entdeckt
Bisher beschränkte sich der neuste Ausbruch der Ebola-Krankheit eher auf ländliche Teile der Demokratischen Republik Kongo. Doch nun wurde erneut ein Patient in der Großstadt Goma im Osten des Landes registriert. „Unsere Eingreiftrupps haben gerade einen zweiten Fall entdeckt und isoliert“, erklärte der Ebola-Forscher Jean-Jacques Muyembe.
Es handele sich um einen Mann, der am 13. Juli aus einer spärlich besiedelten Region in die Millionenstadt gekommen sei. Der Fall steht demnach nicht in Verbindung mit einem ersten Ebola-Patienten in Goma, der vor zwei Wochen gemeldet wurde. Damals war ein infizierter Priester per Bus in die Metropole gekommen und hatte bereits klare Symptome gezeigt.
Die Epidemie war vor einem Jahr in der Gegend von Butembo in der Provinz Nord-Kivu ausgebrochen. Seitdem sind laut offiziellen Zahlen vom Dienstag 1790 Menschen in der Region an dem Virus gestorben. Nach dem Tod des ersten Ebola-Patienten in Goma, der zweitgrößten Stadt des Landes, rief die WHO einen internationalen Gesundheitsnotstand aus.
Es bleibe jedoch bei einer regionalen Bedrohung, so die WHO. Grenzschließungen seien derzeit nicht nötig. Sie könnten den Kampf gegen die Krankheit im Gegenteil noch erschweren, weil Menschen dann womöglich Schleichwege benutzten und nicht die offiziellen Grenzübergänge, wo medizinisches Personal bei Passanten nach Krankheitsanzeichen Ausschau hält.
Probleme mit bewaffneten Gruppen in der Region
Erschwert wird der Kampf gegen Ebola im Kongo durch Angriffe bewaffneter Milizen auf Behandlungszentren. Zwischen 2013 und 2016 waren in Westafrika bei einem schweren Ausbruch mehr als 11.300 Menschen gestorben.
Beim Ebola-Virus leiden die Betroffenen an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie in heftigen Fällen an inneren Blutungen und Organversagen. Die Krankheit endet in etwa der Hälfte der Fälle tödlich. Unter Menschen reicht schon eine Berührung zur Infektion mit dem Virus. Ein neuer Impfstoff hilft aber bei der Eindämmung der Krankheit.
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