Kalorienfallen auf dem Weihnachtsmarkt: So schlemmen Sie gesünder

Wer sich gesund ernähren will, hat es auf dem Weihnachtsmarkt meist nicht leicht. Komplett verzichten ist für viele auch keine Option. Häufig ist man in der Gruppe unterwegs, wodurch ein sozialer Druck entsteht, dem man sich oft nicht entziehen kann oder will.

Lehnt man den Glühwein ab, wird man erst einmal schräg angeschaut. Zwischen Schwarz oder Weiß, zwischen Verzicht und Maßlosigkeit, liegt aber zum Glück eine breite Palette an Grautönen. Und die besteht in unserem Fall aus Kompromissen. So können Sie schlemmen – ohne den kalorischen Rahmen zu sprengen.

1. Punsch statt Glühwein

Schlechte Nachricht für alle Glühwein-Fans: Der Weihnachtsmarkt-Klassiker haut leider ganz schön rein. Alkohol enthält von Natur aus viele Kalorien. Durch den zusätzlichen Zucker im Glühwein kommt man pro Tasse auf ganze 210 Kilokalorien. Der beliebte Schuss Rum dazu, und schon sind es nochmal 70 Kilokalorien mehr.

Getoppt wird das beliebte Heißgetränk übrigens vom ebenfalls begehrten Eierlikör. Hier kommt man sage und schreibe auf bis zu 367 Kilokalorien. Zum Vergleich: Das ist in etwa so viel wie ein Chickenburger. Und bei einem Getränk bleibt es ja bekanntlich selten.

Alternative: Alkoholfreier Glühwein – also Kinderpunsch – enthält pro Tasse gerade einmal 94 Kilokalorien. Wer nicht auf Alkohol verzichten mag, kann auch auf Apfelpunsch zurückgreifen, der ebenfalls bei rund 100 Kilokalorien liegt.

2. Maronen schlagen gebrannte Mandeln

Gebrannte Mandeln sind für viele ein Muss, wenn es auf den Weihnachtsmarkt geht. Ein Snack für zwischendurch? Von wegen. Eine kleine 100-Gramm-Tüte enthält mal eben 500 Kilokalorien. Und so richtig satt wird man davon auch nicht. Die Nüsse liefern zwar wertvolle Omega-3-Fettsäuren – die dicke Zuckerschicht sorgt aber dafür, dass der Kassenschlager zu einer hochkalorischen Süßigkeit wird.

Alternative: Gebrannte Maronen oder auch Esskastanien enthalten auf 100 Gramm nur 200 Kilokalorien. Verglichen mit gebrannten Mandeln ist das gerade mal die Hälfte. Ein weiterer Pluspunkt: Durch den hohen Ballaststoffgehalt machen Maronen besonders satt und sind gut für die Verdauung.

Der ordentliche Anteil an langkettigen Kohlenhydraten sorgt außerdem dafür, dass der Blutzucker nach dem Essen nur langsam ansteigt und relativ lange stabil bleibt. Auch sind Maronen mit einem Fettanteil von nur zwei Prozent um einiges gesünder als gebrannte Mandeln.

3. Bratwurst und Pommes: Herzhafte Alternativen

Auch die Bratwurst ist für viele nicht vom Weihnachtsmarkt wegzudenken. Was die meisten nicht ahnen: Die Leckerei vom Grill ist eine echte Fettbombe. In Kombination mit Brötchen, Pommes und womöglich Ketchup oder Mayo kommt man locker auf 800 bis 900 Kilokalorien. Diese Mahlzeit hat es also wirklich in sich.

Alternative: Fragen Sie nach einer Bratwurst aus Kalbsfleisch. Diese Variante ist weniger fettig als die herkömmliche Schweinsbratwurst. Auch können Sie die Beilagen weglassen oder austauschen. Wie wäre es zum Beispiel mit Krautsalat? Als Pommes-Ersatz eignet sich außerdem eine leckere Ofenkartoffel, die uns gerade mal 150 Kilokalorien beschert. Achtung: Mit Sauce wie Kräuterquark kommen nochmal rund 150 bis 200 Kilokalorien obendrauf.

4. Backfisch vs. Flammlachs

Fisch ist auf deutschen Weihnachtsmärkten sehr beliebt. Vor allem Backfisch ist der Renner. Aber Achtung: Eine Portion mit Remoulade bringt es auf 500 bis 600 Kilokalorien und 30 Gramm Fett.

Alternative: Flammlachs. Die finnische Leckerei kostet in der Regel zwar etwas mehr, ist aber auf jeden Fall die bessere Wahl für Fisch-Fans. Das Besondere: Der ursprünglich sehr fettreiche Fisch wird so zubereitet, dass sich das Fett in einer Auffangschale sammelt. Pro Portion bleiben rund 200 Kilokalorien und 9,5 Prozent Fett – die Sauce ist hier allerdings noch nicht inbegriffen.

5. Kalorienbombe Reibekuchen: Lieber ein Crêpe

Reibekuchen-Fans müssen jetzt ganz stark sein. Die übliche Portion aus drei Puffern mit Apfelmus liegt bei fast 700 Kilokalorien. Zudem sättigt der Weihnachtsmarkt-Klassiker nur für kurze Zeit, und durch den Frittiervorgang entstehen Transfettsäuren. Kohlenhydrate, die in “schlechtem” Fett schwimmen: Eine leichte Mahlzeit sieht anders aus.

Alternative: Wer nicht auf Reibekuchen verzichten mag, kann sich die Leckerei zu Hause selbst zubereiten, und zwar im Backofen. Auf diese Weise spart man sich eine Menge Fett und damit auch Kalorien. Auf dem Weihnachtsmarkt bietet sich statt Reibekuchen zum Beispiel ein Crêpe an, der mit rund 250 Kilokalorien etwas weniger gehaltvoll ist. Trotzdem sollte man bedenken, dass auch dieses Gericht nicht lange sättigt und durch Toppings wie Zucker oder Nutella zu einer echten Süßigkeit wird.

6. Paradiesapfel? Der Bratapfel tut’s auch

Zugegeben, der glänzend rote Paradiesapfel sieht nicht nur zum Anbeißen aus, sondern verströmt auch einen herrlichen Duft. Mit der dicken Zuckerschicht tun wir aber weder unseren Zähnen noch der Figur einen Gefallen. 350 Kilokalorien für eine Kleinigkeit, die wir als Snack oder Nachtisch verspeisen – muss das sein?

Alternative: Der Bratapfel kommt ohne Zuckerschicht und daher mit gerade einmal halb so vielen Kalorien aus. Die traditionelle Weihnachtsleckerei liefert durch die Nussfüllung sogar einige gesunde Nährstoffe.

7. Der gesunde Gewinner

Auf vielen Weihnachtsmärkten wird Grünkohleintopf angeboten. Das Wintergemüse enthält nicht nur die wertvollen Vitamine C, E und K , sondern sättigt lang anhaltend und ist außerdem extrem fettarm. Dazu ein mageres Stück Kassler statt einer gehaltvollen Mettwurst, und schon steht die ideale Mahlzeit: Eine normale Portion liegt bei rund 205 Kilokalorien und 8 Gramm Fett. Das kann sich sehen lassen.

Sie sehen, selbst in der Zeit der Völlerei haben wir immer die Wahl. Wer wirklich nicht in Versuchung geraten will, sollte außerdem folgende Tipps beherzigen:

  • Nicht ausgehungert losziehen: Essen Sie sich vor dem Weihnachtsmarktbesuch am besten richtig satt. So beugen Sie Heißhunger vor – Eine Kleinigkeit können Sie sich ja trotzdem gönnen.
  • Fokus anders setzen: Weihnachtsmärkte haben so viel mehr zu bieten als die vielen Fressbuden. Legen Sie den Fokus doch lieber auf die Stände, an denen andere Produkte als Glühwein, Mandeln & Co. verkauft werden.
  • Weihnachtsmarkt-Essen als Hauptmahlzeit: Wenn Sie planen, auf dem Weihnachtsmarkt zu essen, betrachten Sie die Bratwurst oder den Reibekuchen am besten als vollwertige Mahlzeit. Kurz: Passen Sie Ihren Speiseplan so an, dass die Leckereien kein „Außerdem“, sondern ein „Stattdessen“ darstellen. So sparen Sie sich nicht nur das Kochen, sondern vor allem einen Überschuss an Kalorien.

Zu guter Letzt: Natürlich sollte man sich auch einfach mal etwas gönnen, mal über die Stränge schlagen und genießen. Denn eines sollte man immer im Hinterkopf behalten: Es ist nicht so wichtig, was wir zwischen Weihnachten und Neujahr essen, sondern, was wir zwischen Neujahr und Weihnachten essen.

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Letzte inhaltliche Prüfung: 27.11.2019Letzte Änderung: 28.01.2019

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