Coronavirus: Wie schädlich sind Desinfektionsmittel? Und welche schützen wirklich?

Desinfektionsmittel gibt es im Drogeriemarkt mittlerweile in allen möglichen Formen und Ausführungen. Und s eit der Corona-Pandemie sind sie außerdem so beliebt wie nie zuvor: Die Verkäufe, die haben sich fast verneunfacht. Es gibt Desinfektionsmittel für die Wäsche, für Oberflächen und zum Desinfizieren der Hände. Wir möchten heute herausfindne: Kann ich diese Desinfektionmittel einfach so bedenkenlos verwendet? Und: Worauf sollte ich beim Kauf der Produkte achten?

Wir kaufen drei solcher Produkte. Und wollen wissen: Wo benutzen die Menschen so viel Desinfektionsmittel?

„Wenn man auf Reisen ist, ist es schon ganz praktisch, wenn man mal so rüberwischen kann.”

„Also ich wasche zuerst die Hände und dann kommt Desinfektionsmittel.”

„Überall, wo man reingeht und das angeboten wird, macht man das schon automatisch”

„Ich bin am Flughafen tätig und da ist nicht immer die Zeit, sich lange die Hände zu waschen, und da sind die Desinfektionsmittel eine schnelle Alternative”

„Wenn ich unterwegs bin und das dabei habe, benutze ich das natürlich, aber zusätzlich zum Händewaschen auch.”

„Ich versuche, das nicht vermehrt zu machen, als es unbedingt sein muss, weil das ganz schön die Haut angreift.”

Wir fragen nach bei der Dermatologin Ragna von Pelchrzim

Reporterin Chiara Kempers:
„Ich habe hier im Drogeriemarkt drei Produkte stellvertretend gekauft, die es gerade zum Hände desinfizieren überall gibt. Einmal Tücher, so ein Spray und ein Handgel.”

Ragna von Pelchrzim, Hautärztin:
„Da ist schon das erste Problem bei den Tüchern. Wir fordern ja bei der Händedesinfektion, dass sie mindestens drei Milliliter in die Hände verteilen und mal mindestens 30 Sekunden diese Substanzen in den Händen verteilen. Das können sie mit den Tüchern gar nicht machen, die sind auch nicht ausreichend getränkt.”

Reporterin Chiara Kempers:
„Wenn ich solche Produkte kaufe, worauf sollte ich denn acht geben, dass die auf keinen Fall in den Produkten enthalten sind?”

Ragna von Pelchrzim, Hautärztin: 
„Ich weiß nicht, was sie in dem Spray gefunden haben. Chlorhaltige Substanzen sind sicherlich nicht für die Haut- oder Handdesinfektion geeignet. Sonst sollten, gerade, wenn die Händedesinfektion häufiger verwendet wird, möglichst wenig Duft- und Farbstoffe drin enthalten sein. Hier leuchtet mich das eine schon grün an.

Reporterin Chiara Kempers:
„Im Winter sind die Hände häufig ohnehin schon angegriffen und haben so kleine Risse und Spuren sind. Ist dann Desinfektiionsmittel schädlich, kann es da einen gegenteiligen Effekt haben, weil es das verstärkt?”

Ragna von Pelchrzim, Hautärztin: 
„Sie haben natürlich immer eine Hautbelastung. Wenn die Hautbarriere von vornherein nicht intakt ist, wie wir es bei Neurodermitikern haben oder bei Menschen mit einem Handekzem, reagieren die natürlich schneller, als Menschen mit gesunden Händen.”

Reporterin Chiara Kempers:
„Wie sieht es aus bei Oberflächen im Haushalt, reichen da auch ganz normale Putzmittel?”

Ragna von Pelchrzim, Hautärztin: 
„Ja für sie zuhause reichen ganz normale Putzmittel, essighaltige Reinigungsmittel oder auch richtige Chemikalien, aber sie brauchen zuhause auch keine Flächendesinfektion.”

Desinfektionsmittel können also für unterwegs ein sinnvoller Ersatz fürs Händewaschen sein. Ansonsten gilt aber zuhause: Händewaschen mit Wasser, Seife und normale Putzmittel verwenden reicht vollkommen. Wenn man sich diese Produkte in der Drogerie kaufen möchte, dann sollte man darauf achten, dass sie „begrenzt viruzid” sind, dann hilft das ganze nämlich auch gegen das Coronavirus.

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