Was das Flavonoid in Nahrungsergänzungsmitteln leisten kann
Nicht nur eine potenzielle Hemmung der Protease von SARS-CoV-2 wird Taxifolin nachgesagt. Bereits vor der Corona-Pandemie zeigte das Flavonoid, das häufig in Nahrungsergänzungsmitteln enthalten ist, in verschiedenen In-vitro-Untersuchungen einen bunten Strauß an interessanten pharmakologischen Eigenschaften. So wird Taxifolin unter anderem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und im Rahmen der Krebsprävention ein positiver Effekt nachgesagt. Doch was ist wirklich dran an dem Alleskönner Taxifolin?
Seit etlichen Jahren boomt in Deutschland der Markt für Nahrungsergänzungsmittel. Antioxidantien spielen dabei eine wesentliche Rolle. Sie sollen – so das Versprechen – im menschlichen Körper freie Radikale unschädlich machen und damit zur Gesunderhaltung des Herz-Kreislauf-Systems sowie zur Prävention von Krebserkrankungen dienen. Angeboten werden häufig Kombinationen, die neben den Vitaminen C und/oder E eine Reihe von pflanzlichen Sekundärstoffen, insbesondere aus der Stoffklasse der Flavonoide, enthalten. Ein solches Flavonoid ist auch das aktuell stark beworbene Taxifolin.
Taxifolin, oder auch Dihydroquercetin, ist ein Flavanonol, das neben Zwiebeln, Apfelschalen und Zitrusfrüchten auch im Holz verschiedener Nadelbäume vorkommt. In vitro zeigt die Verbindung eine Vielzahl interessanter pharmakologischer Aktivitäten. So konnten neben einer ausgeprägten antioxidativen Potenz unter anderem ein relaxierender Effekt im Bereich der Gefäßwände und eine Hemmung des Angiotensin-Converting-Enzyms (ACE) belegt werden, die sich in einzelnen Tierexperimenten in Form einer Blutdrucksenkung präsentierten. Taxifolin zeigt in vitro außerdem entzündungshemmende Effekte, vermittelt insbesondere über eine Hemmung des Transkriptionsfaktors NF-κB. Dieser Aspekt – in Kombination mit der antioxidativen Wirkung – führte in den letzten Jahren zu einer verstärkten Untersuchung der Substanz im Hinblick auf eine neuroprotektive Wirkung. Dazu ist Taxifolin in der Lage, in vitro verschiedene Krebszelllinien in ihrem Wachstum zu hemmen.
Das alles hört sich erst einmal vielversprechend an. Welche Fragestellungen sich jedoch in diesem Zusammenhang hinsichtlich der klinischen Anwendung von Flavonoiden ergeben, lesen Sie in der aktuellen Print-Ausgabe der DAZ.
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