Sonderkennzeichen: TK schreibt wieder Apotheker an

Einige Apotheken haben dieser Tage wieder Post von derTechniker Krankenkasse bekommen. Es geht um den Einsatz der Sonderkennzeichen „pharmazeutischeBedenken“ und „Akutversorgung“. Die Kasse möchte laut dem Schreiben dieApotheken informieren, wie sich die Verwendung entwickelt hat. Schließlich lege man Wert auf deren angemessenen Einsatz, wie es heißt. Das ist nicht das erste Mal, dass die TK Apothekendiesbezüglich kontaktiert. 

„Akutversorgung“ und „pharmazeutische Bedenken“ sindwichtige Werkzeuge der Apotheker, sich im begründeten Ausnahmefall überRabattverträge hinwegzusetzen. Allerdings werden diese Sonderkennzeichenanscheinend nicht immer angemessen verwendet – dieser Meinung war zumindest dieTK vor etwas mehr als einem Jahr. Sie versandte ein Schreiben an Apotheker –nach eigener Aussage ging es an weniger als 200 Apotheken, angeblich nur an solche,die überdurchschnittlich viele Sonderkennzeichen verwendeten. Darin erklärteDeutschlands größte Kasse, sich mit den Apothekern über den Einsatz derSonderkennzeichen austauschen zu wollen. 

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Nun fasst die TK nach. In einem dieser Tage verschicktenBrief heißt es mit Verweis auf den bereits erfolgten Austausch, dass man dieaktuellen Abrechnungen überprüft habe. Man wolle sich in den nächsten Tagen „telefonisch darüber informieren, wiesich die Verwendung der Sonderkennzeichen in der Apotheke entwickelt hat.“  

Wie ein Sprecher der TK auf Nachfrage vonDAZ.online mitteilt, ist das Schreiben an weniger als 1 Prozent der Apothekengegangen. Solche, die überdurchschnittlich viele Sonderkennzeichen einsetzten. Die Kasse vermutet, dass das zum Teil nur aufPatientenwunsch, aber ohne wirklich sachlichen Grund passiere, erklärt er. Sie sieht hierein Aufklärungsdefizit und darüber wolle man reden. Zudem wolle die TK die Apotheken informieren, dass Materialien zur Unterstützung zur Verfügungzu stehen.

Auch die AOK hat Apotheken angeschrieben

Die TK ist nicht die einzige Kasse, die die Verwendung vonSonderkennzeichen hinterfragt. Auch von AOKen ist dies bekannt. Beispielsweise hat die AOK Baden-Württemberg in der Vergangenheit bereits Apotheker kontaktiert, die aus Sicht der Kasse überdurchschnittlich viele Sonder-PZN verwenden. 

Ein auffälliges Retaxverhalten der TK, bezogen aufpharmazeutische Bedenken oder Akutversorgung, verzeichnet zumindest derLandesapothekerverband in Baden-Württemberg nicht, wie ein Sprecher aufNachfrage von DAZ.online mitteilt. Das gelte auch für andere Kassen.

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