Schweiz: Apotheken-Services kommen gut an, Versender legen trotzdem zu
DieSchweizer sind mit der Stärkung der Apotheker im Gesundheitswesen offenbar aufdem richtigen Weg. Die Bevölkerung schätzt das Angebot an Beratungen undDienstleistungen der Apotheken. Aber der Berufsstand muss am Ball bleiben, dennder Konkurrent Online-Handel legt ebenfalls zu. Das geht aus demApothekenmonitor 2019 hervor.
Seitdem Jahr 2014 erstellt das Forschungsinstitut GFS Bern im Auftrag von pharmaSuissejedes Jahr den „Apothekenmonitor“, um den Stellenwert der Apotheken im Gesundheitssystemfortlaufend im Auge zu behalten. Rund 1000 erwachsene Schweizer wurden hierzu Anfang2019 befragt.
Dieaktuelle Untersuchung konzentriert sich besonders auf die Wahrnehmung der Rolleder Apotheker und das Vertrauen in sie, die Messung der Servicequalität derApotheken und das Interesse an Angeboten und Dienstleistungen. In diesem Zusammenhangist von Bedeutung, dass die Stellung der Schweizer Apotheken mit der letzten Revisiondes Heilmittelgesetzes unddes Medizinalberufgesetzes aufgewertetwurde.
Kompetenteund unkomplizierte Beratung
Dierepräsentative Umfrage zeigt, dass das Vertrauen der Kunden in die Schweizer Apothekenweiterhin hoch ist. Die Bevölkerung schätze die kompetente und unkomplizierteBeratung und Betreuung, die sie dort erhält, resümiert pharmSuisse den klarenBefund der diesjährigen Umfrage in einer Medienmitteilung.
Diejenigen,die bei leichteren Gesundheitsstörungen wie Erkältungen oder Kopfschmerzen eineBeratung wünschen, wenden sich am ehesten an Apotheker (22 Prozent) oder anÄrzte (19 Prozent). Die restlichen Befragten lassen sich entweder von Freunden,Bekannten und Verwandten oder in der Drogerie beraten. Das Internet gilt alswenig verlässlich. Lediglich knapp über 20 Prozent informieren sich hier,deutlich weniger als noch 2017. Fast die Hälfte der Befragten verzichtet nachder Erhebung bei leichten Gesundheitsstörungen ganz auf eine Beratung.
Interessean Dienstleistungen nimmt zu
DasInteresse an verschiedensten Apotheken-Dienstleistungen wächst nach der Analysevon GFS Bern ungebrochen. Besonders neuere Angebote wie die Durchführung undKontrolle von Impfungen (+14 Prozent), genetische Untersuchungen zurMedikamentenauswahl, der Abgleich aktueller Medikamente (beide +11 Prozent),Darmkrebs-Tests (+9 Prozent), die Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente(+8 Prozent) und Netcare (+7 Prozent),das die die Beratung in der Apotheke mit der Möglichkeit einer Telekonsultationmit einem Arzt verbindet, kommen bei den Kunden immer besser an. Damit sei dieNeupositionierung der Apotheken im Gang, meint GFS Bern. Das volle Potentialdieser Leistungen sei jedoch noch nicht ausgeschöpft.
ImÜbrigen wollen die Apotheker das Service-Spektrum noch weiter ausbauen. Einneues Positionspapier des Schweizerischen Apothekerverbandes zu „Chronic Carein der Apotheke“ zeigt auf, welche umfassenden Aufgaben das Apothekenteam beider Begleitung und Betreuung von chronischen Patienten künftig einnehmen könnteund welche Voraussetzungen dafür notwendig sind.
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