Neue Diagnosemethode stellte Krebs erstmalig mit hundertprozentiger Treffsicherheit fest
Gen-Test revolutioniert die Krebs-Diagnostik
Ein neuer Test zur Diagnose von Gebärmutterhalskrebs sorgt derzeit in der Medizinwelt für Aufsehen. Der neue Gen-Test erkannte bei über 15.000 Frauen alle Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen und ist somit nicht nur effektiver, sondern auch noch günstiger als alle gängigen Tests – inklusive des Zell-Abstrichs (Pap-Test) und des Papillomavirus-Tests (HPV). Das englische Forschungsteam spricht von einem revolutionärem Ergebnis.
Forschende der englischen Queen Mary University of London testeten in einer klinischen Screening-Studie die Effektivität eines neuen Gen-Tests zur Diagnose von Gebärmutterhalskrebs an 15.744 Frauen. Das spektakuläre Ergebnis: Der Test erkannte in 100 Prozent der Fälle die Tumorerkrankung. Im Gegensatz zu anderen Tests wird bei der neuen Methode nach chemischen Markern in der DNA gesucht, die den Krebs eindeutig identifizieren. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem „International Journal of Cancer“ veröffentlicht.
Genetik als Schlüssel zur Krebserkrennung
„Dies ist eine enorme Entwicklung“, betont der leitende Forscher Professor Attila Lorincz in einer Pressemitteilung zu den Studienergebnissen. Die Forschenden waren nicht nur erstaunt darüber, wie gut dieser Test Gebärmutterhalskrebs aufdeckt, sondern zeigten auch erstmalig die Schlüsselrolle der Epigenetik bei der Krebs-Diagnose. „Wir erkennen immer mehr Anzeichen dafür, dass sich durch die Epigenetik eine Reihe von Krebsarten im Frühstadium erkennen lässt, einschließlich Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs, Rachenkrebs, Dickdarmkrebs und Prostatakrebs“, berichtet der Professor.
Besser als der Pap-Abstrich
Der Test konnte bei den teilnehmenden Frauen die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs bis zu fünf Jahre im Voraus vorhersagen. Wie die Forschenden berichten, wird das Screening zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs typischerweise durch den Pap-Abstrich durchgeführt. Dieser erkenne aber nur in etwa 50 Prozent der Fälle eine Gebärmutterhalskrebserkrankung. Die Erkennungsrate des neuen Gen-Tests liege dagegen bei 100 Prozent.
Besser als der HPV-Test
Das Vorhandensein des humanen Papillomavirus (HPV) gilt als Risikofaktor für die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs. Um zu erkennen, ob eine Person mit HPV infiziert ist, wird im Rahmen der Früherkennung ein HPV-Test durchgeführt. Nach Angaben der Forschenden erkennt dieser Test aber nur das Vorhandensein der Viren und nicht das tatsächliche Krebsrisiko, dass trotz der Viren gering bleibe. Dies führe zu unnötigen Verunsicherungen bei der Mehrheit der HPV-infizierten Frauen.
Revolutionäres Screening
Professor Lorincz erklärt, dass der neue Gen-Test die Anzahl der erforderlichen Screeningtermine reduziert. „Dies ist wirklich ein enormer Fortschritt, der das Screening revolutionieren wird“, so der Experte. Millionen HPV-infizierte Frauen und Männer werden hiervon profitieren. Auch schwer erkennbare Krebsarten wie das Adenokarzinom konnten durch den Test eindeutig identifiziert werden.
Wann wird der neue Test verfügbar sein?
„Der neue Test ist viel besser als alles, was derzeit angeboten wird, aber es kann mindestens fünf Jahre dauern, bis er etabliert ist“, resümiert Lorincz. Die Autoren sind sicher, dass sich dieser Test durchsetzen wird, da er günstiger und effektiver als der Pap-Abstrich sei und durch die effiziente Früherkennung für enorme Kostenersparnisse sorgen werde. (vb)
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