Mythos oder Fakt? Abnehmen: Setzt unsere Fettverbrennung erst nach 30 Minuten Bewegung ein?
Muskelkater, Abnehmen, Schwitzen: Verschiedene Sportmythen hinterfragt
Regelmäßig Sport zu treiben hilft beim Abnehmen. Stimmt es aber, dass die Fettverbrennung erst nach 30 Minuten Training beginnt, wie oft behauptet wird? Und ist es tatsächlich ein gutes Zeichen, dass sich nach dem Sport ein Muskelkater einstellt?
Sport hilft beim Abnehmen
Untersuchungen zufolge leben immer mehr Übergewichtige in Deutschland. Viele versuchen, durch eine kalorienärmere Ernährung beziehungsweise eine Diät abzunehmen. Doch das allein reicht meist nicht aus. Um Bauchfett abzubauen, ist es in der Regel auch nötig, sich regelmäßig zu bewegen. Ausdauersport eignet sich hier besonders gut. Kurze Trainingseinheiten hingegen helfen nicht beim Abnehmen, wird oft behauptet. Stimmt das aber wirklich oder ist diese Behauptung in die Kategorie Sportmythen einzuordnen?
Mehr Kalorien verbrennen als man zu sich nimmt
Es wird immer mal wieder behauptet, dass man mindestens eine halbe Stunde trainieren muss, bis die Fettverbrennung einsetzt. Kann man aber wirklich erst abnehmen, wenn man mehr als eine halbe Stunde Sport treibt?
Nein, meinen Gesundheitsexperten. Auch schon wenige Minuten Bewegung täglich kurbeln die Fettverbrennung an.
Vor allem regelmäßiges Intervalltraining trägt dazu bei, schlanker zu werden.
Wer sein Gewicht reduzieren will, muss aber vor allem auf eine negative Kalorienbilanz achten. Also mehr Kalorien zu verbrennen, als man zu sich nimmt.
Wissenschaftlich belegt
Auch in wissenschaftlichen Studien konnte gezeigt werden, dass man schon durch kleine Trainingseinheiten abnehmen kann.
So berichteten Forscher aus Kanada im Fachmagazin „PLOS ONE“ über eine Untersuchung, die zu dem Ergebnis kam, dass bereits zehn Minuten Workout über mehrere Monate hinweg zum Erfolg führen.
Den Angaben zufolge steigerte sich bei den Probanden während des zwölfwöchigen Studienzeitraums die Kondition und ihr Körperfettanteil sank.
Es spricht allerdings nichts dagegen, seine Trainingseinheiten länger zu gestalten.
Muskelkater ist kein gutes Zeichen
Übertreiben darf man es allerdings auch nicht. Vor allem Männer trainieren öfter nach dem Motto „No Pain, No Gain“ und meinen, ein wenig Muskelkater nach dem Sport sei ein gutes Zeichen, doch Gesundheitsexperten widersprechen dem.
Fachleute sind sich zwar über die Ursachen eines Muskelkaters noch immer nicht ganz einig, doch meist wird davon ausgegangen, die Schmerzen entstehen, wenn einzelne Muskelfasern reißen.
Die Muskelschmerzen sind ein Hinweis darauf, dass der Körper einige Tage Ruhe braucht.
Vom sogenannten „Wegtrainieren“ wird dringend abgeraten. Das führt nur dazu, dass die Muskeln noch mehr Zeit zum regenerieren brauchen.
Übrigens ist die Meinung, dass Dehnen vor dem Sport einem Muskelkater vorbeugen kann, unter Fachleuten mittlerweile vom Tisch.
Es gebe für diese Annahme keine wissenschaftlichen Untersuchungen.
Manche Sportler schwitzen mehr als andere
Auch die Annahme, verstärktes Schwitzen beim Sport sei ein Zeichen schlechterer Kondition, gehört zu den Sportmythen.
„Zwar sagt die Stärke des Schwitzens nichts über die Kondition aus, denn es ist eine sehr individuelle Eigenschaft“, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) in einer Mitteilung.
Doch der Körper lernt mit steigendem Training, seine eigene „Klimaanlage“ schnell zu starten und effizient zu nutzen. Das schont Herz und Kreislauf, denn die peripheren Gefäße erweitern sich schneller.
Dies sorgt für eine konstant niedrige Körpertemperatur, Herzfrequenz und Blutdruck bleiben niedrig.
Beim untrainierten Sportler dauert es länger, bis der Schweiß tropft. Beginnt er jedoch damit, so schwitzt er meist sehr stark und verliert mehr Elektrolyte als der Trainierte, so die Experten.
Drinnen oder draußen?
Ob Sport besser drinnen oder draußen betrieben werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
So ist es zwar in der Regel von Vorteil, wenn man im Freien läuft und frische Luft bekommt, doch je nach Feinstaub-Kontaminierung kann dies auch zum gesundheitlichen Risiko werden.
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