Leben mit dem Virus … und mit Grundrechten

Die Corona-Pandemie muss naturwissenschaftlich verstanden werden, aber der Umgang mit ihr hat enorme politische Folgen. Darum hinterfragt DAZ-Redakteur Dr. Thomas Müller-Bohn in einem Beitrag in der DAZ Nr. 20 beide Problemfelder gemeinsam und leitet daraus ein Plädoyer für die Grundrechte ab.

Die Analyse hinterfragt zunächst die Aussagekraft verschiedener epidemiologischer Kenngrößen in den Phasen der Pandemie. Dabei zeigt sich, dass wichtige Informationen über das Infektionsgeschehen im „normalen“ Alltag fehlen. Wichtig wäre die Zahl der neu Infizierten ohne bekannte Kontakthistorie, denn nur diese Zahl bezieht sich auf die Allgemeinheit und kann damit Grundrechtseinschränkungen für die Allgemeinheit rechtfertigen. Bei diesen Einschränkungen heiligt der Zweck nicht die Mittel, sondern der Respekt vor den Grundrechten gebietet, immer wieder neu abzuwägen, welche Maßnahmen zielführend, notwendig und verhältnismäßig sind. Je länger die Einschränkungen dauern, umso wichtiger wird dies.

Außerdem betrachtet die Analyse, welches Ziel künftig verfolgt wird. Die verbreitete Fokussierung auf einen Impfstoff überzeugt weder pharmazeutisch noch politisch. Denn Impfstoffe wirken längst nicht immer so zuverlässig, wie Politiker sich dies wünschen, und die Entwicklung der Impfstoffe wird einige Zeit dauern. Einschränkungen von Grundrechten in dieser Zeit sollten nicht als „neue Normalität“ betrachtet werden, denn solche Einschränkungen müssen stets Ausnahmen bleiben und verhältnismäßig sein.

Dennoch bietet die Pharmazie hilfreiche Perspektiven in Form möglicher Therapeutika, die aus dem Corona-Virus ein Risiko wie viele andere machen könnten. Menschen gehen seit jeher mit verschiedenen gesundheitlichen Risiken um und die Risikoeinschätzung ist eine Entscheidung jedes Einzelnen. Dabei erinnert uns das Corona-Virus an die Grenzen der Machbarkeit und an den Wert des Augenblicks. 

Außerdem bleiben andere Herausforderungen des Lebens weiter bestehen: andere Krankheiten, soziale Bedürfnisse und wirtschaftliche Anforderungen. Ganz besonders ist der Respekt vor den Grundrechten gefragt, die gerade in schwierigen Zeiten die Grundlage der Gesellschaft sein müssen.

Die ganze Analyse aus der aktuellen Ausgabe der DAZ finden Sie hier.

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