Krebsrisiko: Bei Diabetes rechtzeitig zur Früherkennungsuntersuchung – Heilpraxis

Diabetes: Erhöhtes Krebsrisiko bei Zuckerkrankheit

Menschen mit Diabetes Typ 2 haben ein erhöhtes Risiko für verschiedene Krebsarten. Vor allem die Gefahr an Darmkrebs zu erkranken, ist bei ihnen besonders hoch. Fachleute raten Zuckerkanken daher regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen.

In Deutschland sind Schätzungen zufolge rund sieben Millionen Menschen von Typ-2-Diabetes betroffen. Die Krankheit kann zahlreiche Begleit- und Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Krankheiten nach sich ziehen. Zudem haben Diabetikerinnen und Diabetiker ein erhöhtes Risiko für verschiedene Krebsarten. Anlässlich des Darmkrebsmonats März weisen Fachleute darauf hin, Angebote zur Früherkennungsuntersuchung zu nutzen.

Viele Krebserkrankungen vermeidbar

Wie die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe in einer aktuellen Mitteilung schreibt, erkranken etwa 510.000 Menschen in Deutschland jährlich neu an Krebs, etwa 60.400 davon an Darmkrebs. Diese Krebsart ist bei Männern und Frauen die zweithäufigste Krebsart. Rund 24.300 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen der Erkrankung.

Menschen mit Typ-2-Diabetes haben laut den Fachleuten ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko für Darmkrebs. Wenn zusätzlich noch eine familiäre Darmkrebsbelastung hinzukommt, steigt das Risiko weiter an.

Zudem ist die Rate der tödlichen Krankheitsverläufe bei Darmkrebs in der Personengruppe mit Diabetes mellitus höher als bei stoffwechselgesunden Menschen.

Schätzungen von Fachleuten zufolge wären rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch einen gesünderen Lebensstil mit mehr Bewegung vermeidbar.

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe rät Menschen mit Typ-2-Diabetes, regelmäßig Sport zu treiben, sich ausgewogen zu ernähren und trotz der Corona-Pandemie die Angebote zur Früherkennungsuntersuchung zu nutzen.

Darmkrebs wird oft erst spät festgestellt

Darmkrebs verursacht lange Zeit keine Beschwerden und wird daher oft erst in fortgeschrittenem Stadium festgestellt. Wenn diese Krebsart jedoch früh erkannt wird, ist sie gut behandelbar.

„Menschen mit Diabetes Typ 2 haben ein 1,2 bis 1,7fach erhöhtes Risiko für mehrere Krebsarten, darunter Brust-, Harnblasen-, Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs“, erklärt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt des Diabetes Zentrums Mergentheim.

Als mögliche Ursachen für das erhöhte Krebsrisiko gelten Übergewicht, ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel, niedrige Hormonspiegel sowie chronische Entzündungen, erläutern die Fachleute auf ihrer Webseite. Nachgewiesen ist der Zusammenhang zwischen Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit und Krebs.

Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung

Professor Haak rät Menschen mit Diabetes daher, mit ihrem behandelnden Arzt oder ihrer behandelnden Ärztin über ihr persönliches Krebsrisiko zu sprechen und regelmäßig die angebotenen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung wahrzunehmen.

„Gerade jetzt in der Corona-Pandemie vermeiden viele Menschen Arzttermine, weil sie fürchten, sich in der Praxis anzustecken“, so der Diabetologe. „Arztpraxen und Kliniken beugen diesem Risiko jedoch mit Hygienekonzepten vor, so dass niemand Arztbesuche vermeiden muss.“

Diabetikerinnen und Diabetiker können einer Krebsentstehung außerdem durch Sport und eine Ernährungsumstellung vorbeugen.

Wer fünfmal die Woche mindestens 30 Minuten körperlich aktiv ist und auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse achtet, baut Übergewicht ab und verbessert deutlich seinen Stoffwechsel. Alkohol- und Nikotinverzicht senken das Krebsrisiko ebenfalls. (ad)

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