Kind in Rosenheim an Masern erkrankt – Landratsamt ergreift drastische Maßnahmen

Dem Staatlichen Gesundheitsamt Rosenheim wurde in dieser Woche eine Masernerkrankung eines Kindes aus dem Landkreis gemeldet. Die Erkrankung hat mittlerweile große Kreise gezogen. Das Gesundheitsamt Rosenheim ist gezwungen, Besuchsverbote, berufliche Tätigkeitsverbote und Kontaktverbote anzuordnen.

Da die Masernerkrankung bereits bis zu fünf Tage vor dem typischen Hautausschlag infektiös ist, erfolgt die Diagnose in der Regel zu spät, um wirksame Maßnahmen zum Schutz der Kontaktpersonen durchzuführen. So war es auch in diesem Fall.

Das Gesundheitsamt ermittelt derzeit bei etwa 50 Personen, die Kontakt mit dem Kind in der Familie, im Freundeskreis und in Arztpraxen hatten. Bei drei Personen besteht aufgrund ihrer Symptome ein dringender Krankheitsverdacht. Lediglich 13 Personen sind nach deren Angaben ausreichend zweimal gegen Masern geimpft. Alle anderen könnten möglicherweise erkranken.

Stadt und Landkreis Rosenheim liegen bei der Durchimpfungsrate von Masern bei den Schulanfängern in Bayern auf dem letzten Platz.

Damit sich die Erkrankung daher nicht explosionsartig in der Region ausbreitet, werden derzeit bei Personen, bei denen der Verdacht auf Infektiosität besteht, durch das Landratsamt Rosenheim Besuchsverbote von Schulen und Kindergärten, berufliche Tätigkeitsverbote und Kontaktverbote zu empfänglichen Personen für jeweils 14 Tage angeordnet.

Masern-Symptome sind anfangs unscheinbar

Masern sind eine hochansteckende Infektionskrankheit. Die Erkrankung kann einen schweren Verlauf nehmen mit Mittelohr- und Lungenentzündung. In einigen Fällen kann sie zu einer schwerwiegenden Gehirnentzündung mit bleibenden Schäden oder sogar zum Tod führen.

Der Virus wird von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen übertragen. Nach anfänglichen Symptomen wie Fieber, Husten und Schnupfen bekommen Infizierte einen charakteristischen roten Hautausschlag.

Masern schwächen das Immunsystem und können auch schwere Komplikationen wie Gehirnentzündungen mit sich bringen. Schwere Verläufe werden vor allem bei Säuglingen und Erwachsenen beobachtet.

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