Grippeimpfstoffe: Apothekermeldungen haben zur besseren Versorgung beigetragen
Seit 2015 gibt es ein etabliertes System, Engpässe beiImpfstoffen zu melden und beim Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zuveröffentlichen. Vor kurzem haben sichdie beteiligten Akteure getroffen, um Bilanz zu ziehen. Ein zentrales Thema desTreffens waren die durch Ungleichverteilung der Grippe-Impfstoffe bedingtenEngpässe in der aktuellen Saison. Hier habe sich das Meldesystem, das Ende 2018noch erweitert wurde, als hilfreich erwiesen, heißt es in einer Mitteilung desPEI.
Das PEI bietet seit Mitte Oktober 2018 ein Online-Formularzur Meldung vermuteter Engpässe von Impfstoffen an. Es stellt eine Erweiterungdes 2015 etablierten Meldesystems dar. So wurde beispielsweise im November 2018 zur Nutzung des Meldeformularsaufgerufen, um die regionale Versorgungslage mit Influenza-Impfstoffen zu untersuchen.Auch Apotheker sollten Engpässe bei der Beschaffung von Grippeimpfstoffen überdas Online-Formular des PEI melden. Vor Kurzem trafen sich alle beteiligtenAkteure im PEI, um das bisher Erreichte zu bewerten und weiter zu optimieren. Zuden Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Treffens zählten neben denImpfstoffherstellern auch der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie(BPI), der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa), Vertreterinnenund Vertreter des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und des RobertKoch-Instituts (RKI) sowie jeweils eine Vertreterin von PHAGRO und derABDA.
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Engpässe trotz komfortabler Ausgangslage
Die Problematik der regionalen und lokalenUngleichverteilung der Grippe-Impfstoffe in der aktuellen Saison war bei demTreffen ein zentrales Thema. Laut Mitteilung des PEI ging es darum, Ursachen zuidentifizieren und Lösungsansätze zu erarbeiten, um eine vergleichbareSituation in den kommenden Jahren zu vermeiden. Denn trotz komfortablerAusgangssituation – das PEI konnte 15,7Millionen Impfstoffdosen, und damit eine Million Dosen mehr als in dervergangenen Saison verbraucht worden war, freigeben – war es zu regionalen undlokalen Verteilungsengpässen gekommen. Hier habe sich das Ende 2018 erweiterteMeldesystem für vermutete Engpässe als sehr hilfreich erwiesen. Die Meldungenaus der breiten und Fachöffentlichkeit seien u.a. die Grundlage für eineAusnahmegenehmigung zum Impfstoffimport nach § 79 Abs. 5 Arzneimittelgesetz(AMG) gewesen, mit der den regionalen Verteilungsengpässen begegnet werden konnte. DieVersorgungslage habe sich normalisiert. Für die Grippe-Saison 2019/2020 werdendie Erfahrungen aus dieser Saison eine Rolle spielen, so das PEI.
Frühzeitige Bestellung notwendig
Das Institut weist zudem darauf hin, dass Hersteller dieInfluenzaimpfstoffe bedarfsgerecht bereitstellen könnten, wenn sieVorbestellungen frühzeitig und in relevanten Mengen erhalten. Auch beisteigenden Impfquoten solle zukünftig ausreichend Impfstoff zur Verfügungstehen. Zur Rolle des Großhandelsmeint das PEI, dass möglicherweise nicht ausreichend bekannt sei, dass derGroßhandel im Fall der Grippeimpfstoffe nur als Lieferant auftritt. Er habe keineeigenen Vorräte. Das bedeute, dass genaue Vorbestellungen ein wesentlicherFaktor für die ausreichende und gleichmäßige Versorgung mit Grippeimpfstoffenseien, so das PEI.
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