FDA ebnet Weg für Drittimpfung für Immungeschwächte

Menschen mit Organtransplantation oder vergleichbarer Immunschwäche sollen eine dritte Corona-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten. Die FDA änderte in den USA die Notfallzulassungen der beiden mRNA-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna. In welchem Abstand soll geimpft werden?

In den USA sind Drittimpfungen mit einem der mRNA-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna fortan durch die Notfallzulassung abgedeckt. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA passte am 12. August die jeweilige Emergency Use Authorization (EUA) an, allerdings nur für bestimmte Personengruppen. So sollen immungeschwächte Menschen eine Auffrischimpfung erhalten können, insbesondere nach Organtransplantationen oder wenn eine Erkrankung vorliegt, die als gleichwertiger Grad der Immunschwäche gilt. Das Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) – vergleichbar der deutschen STIKO beim RKI –  werde am 13. August weitere klinische Empfehlungen für immungeschwächte Personen diskutieren, kündigte die FDA an.

Immunschwache Menschen profitieren von dritter Impfung

Die FDA erklärte ihre Entscheidung damit, dass Menschen, deren Immunsystem in ähnlicher Weise geschwächt ist wie bei Menschen, die sich einer Organtransplantation unterzogen haben, weniger in der Lage sind, Infektionen und andere Krankheiten zu bekämpfen. Sie seien besonders anfällig für Infektionen, einschließlich COVID-19. Die Verabreichung einer dritten Impfstoffdosis kann der FDA zufolge den Schutz dieser Menschen erhöhen. Zusätzlich sollten sie weiterhin Abstand- und Hygienemaßnahmen beherzigen und auch Kontaktpersonen sollten sich impfen lassen.

Zusätzliche Impfung nur für Immungeschwächte

„Das Land ist in eine weitere Welle der COVID-19-Pandemie eingetreten, und die FDA ist sich besonders bewusst, dass immungeschwächte Menschen besonders gefährdet sind, schwer zu erkranken. Nach einer gründlichen Prüfung der verfügbaren Daten hat die FDA festgestellt, dass diese kleine gefährdete Gruppe von einer dritten Dosis des Impfstoffs von Pfizer/Biontech oder Moderna profitieren kann“, sagte die amtierende FDA-Kommissarin Dr. Janet Woodcock. Andere vollständig geimpfte Personen seien hingegen ausreichend geschützt und benötigten zum jetzigen Zeitpunkt keine zusätzliche Dosis des COVID-19-Impfstoffs. Allerdings prüfe die FDA derzeit, ob „in Zukunft eine zusätzliche Dosis erforderlich sein könnte“.

Dritte Dosis: mindestens 28 Tage nach der zweiten

Comirnaty® von Pfizer/Biontech ist in den USA derzeit ab einem Alter von zwölf Jahren zugelassen, Spikevax® von Moderna darf ab 18 Jahren geimpft werden (in der EU liegt die Notfallgenehmigung auch für Jugendliche ab zwölf Jahren vor). Die Impfabstände laut Zulassung sind drei Wochen bei Comirnaty® und einen Monat bei Spikevax®. Eine zusätzliche beziehungsweise dritte Dosis soll mit dem gleichen Impfstoff mindestens 28 Tage nach der zweiten Dosis verabreicht werden.

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Wie läuft es mit den Antikörpertherapien?

Zudem empfiehlt die FDA, dass immungeschwächte Personen die Behandlungsmöglichkeiten mit monoklonalen Antikörpern mit ihrem Arzt besprechen, falls sie an COVID-19 erkranken oder in Kontakt mit einem Infizierten waren. Zugelassen ist die Behandlung mit monoklonalen Antikörpern für Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren und einem Mindestgewicht von 40 Kilogramm mit positivem SARS-CoV-2-Test, wenn ein hohes Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung und/oder einen Krankenhausaufenthalt besteht. Eine Postexpositionsprophylaxe sei jedoch kein Ersatz für eine Impfung, betonte die FDA.

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