Falsche E-Mail sorgt für „Impfrekord“ in Hamburg – Mega-Andrang bei Impftag in Freiburg

Der Bundesrat stimmt Erleichterungen für Geimpfte und Genesene zu, am Samstag trat die Verordnung in Kraft. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen verkündete derweil, dass die EU bis zu 1,8 Milliarden weitere Impfdosen von Biontech und Pfizer kauft. Alle Meldungen rund um das Impfen in Deutschland lesen Sie im Ticker von FOCUS Online.

Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 10. Mai 2021

  • Auf dem schnellsten Weg zum Pieks Hausarzt, Impfzentrum, Drive-In, Newsletter: So kommen Sie jetzt an Ihren Impf-Termin
  • Biontech, Moderna, Astrazeneca (Vaxzevria), Curevac – Die wichtigsten Coronavirus-Impfstoffe im Check

Gesundheitsminister beschließen: Johnson & Johnson nur für über 60-Jährige

08.53 Uhr: Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson soll in Deutschland in der Regel bei Menschen ab 60 eingesetzt werden. Nach ärztlicher Aufklärung können sich auch Jüngere dafür entscheiden, beschlossen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern weiter, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag erfuhr. Die Priorisierung für diesen Impfstoff wird in Arztpraxen und bei Betriebsärzten aufgehoben.

Bei Johnson & Johnson sind in einzelnen Fällen Blutgerinnsel nach einer Impfung beobachtet worden. Die USA hatten die Impfungen deshalb vorübergehend ausgesetzt, setzte ihn dann aber wieder ein. In der EU ist der Impfstoff bereits seit März zugelassen, wurde dort bislang aber kaum verabreicht. Nach einer Prüfung der in Blutgerinnsel-Fälle in den USA erklärte die EU-Arzneimittelbehörde zuletzt, an ihrer Empfehlung festzuhalten. Im Gegensatz zu den anderen verfügbaren Impfstoffen in Deutschland wird der Impfstoff von Johnson & Johnson nur einmal verabreicht und ist leicht lagerbar.

Viele der älteren Bürger in Deutschland sind bereits geimpft. Eine Änderung der Empfehlung bedeutet, dass nur wenige Menschen noch mit Johnson & Johnson geimpft werden können.

EU kauft von Biontech bis zu 1,8 Milliarden weitere Impfdosen

Montag, 10. Mai, 07.32 Uhr: Die Europäische Union kauft innerhalb der nächsten Jahre bis zu 1,8 Milliarden weitere Dosen Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Damit sollen die 70 bis 80 Millionen Kinder in der EU gegen Covid-19 geschützt und Impfungen von Erwachsenen aufgefrischt werden. Die EU-Kommission habe den Vertrag mit dem Hersteller aus Mainz und dem US-Pharmakonzern gebilligt, teilte Präsidentin Ursula von der Leyen am Wochenende mit. 900 Millionen Dosen sollen fest bestellt werden. Weitere 900 Millionen Dosen mit einer Lieferung bis ins Jahr 2023 sind eine Option.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat das Geschäft ein Volumen von bis zu 35 Milliarden Euro und bedeutet weitere Investitionen in Deutschland und Belgien. Zwar sagt die EU-Kommission in der Regel offiziell nichts über die Kosten der gekauften Impfstoffe. Nach dpa-Informationen liegt der vereinbarte Preis je Dosis aber in der Größenordnung, die Bulgariens Ministerpräsident Boiko Borissow kürzlich genannt hatte: etwa 19,50 Euro je Dosis.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) begrüßte den Vertrag. Damit werde für notwendige Nachimpfungen wie auch die Anpassung des Impfstoffs an Virusvarianten gesorgt. Deutschland könnte von den ersten 900 Millionen Impfdosen 165 Millionen bekommen. Das Finanzministerium veranschlagt dafür 3,83 Milliarden Euro.

Drosten zuversichtlich: Impfeffekte werden im Juni zu sehen sein

22.07 Uhr: Der Direktor des Instituts für Virologie an der Charité Berlin, Christian Drosten, hat sich zuversichtlich über den Verlauf der Corona-Pandemie im Sommer in Deutschland gezeigt. „Ich denke, dass wir zum Juni hin erstmals Effekte sehen, die der Impfung zuzuschreiben sind“, sagte Drosten dem ZDF-„heute journal“. „Der Sommer kann ganz gut werden in Deutschland.“

Gleichzeitig betonte der Virologe, man müsse aufpassen, nicht zu früh in totale Euphorie zu verfallen. Denn Deutschland sei noch nicht so weit wie andere Länder – etwa Großbritannien. „Wir müssen länger warten, weil wir noch nicht so weit sind mit unserem Impffortschritt“. Sobald eine Impfquote wie in Großbritannien erreicht werde, könne man gerade im Außenbereich wieder vieles zulassen.

Für den Herbst werde die Herdenimmunität die Situation verbessern. „Die Krankheit wird im Herbst nicht verschwunden sein“, sagte Drosten. Aber eine unkontrollierte Verbreitung werde nicht mehr zustande kommen. Man brauche bei den Erwachsenen eine sehr hohe Impfquote gegen das Virus. Für die Impfung jüngerer Kinder müssten Studien gemacht werden. Sollten sich seltene schwere Covid-19-Folgeerkrankung bei Kindern häufen, müssten auch die jüngeren Kinder geimpft werden, so Drosten weiter.

Michael Kappeler/dpa Charité-Virologe Christian Drosten.  

Ein Drittel aller Erwachsenen in Großbritannien voll geimpft

16.36 Uhr: Im Kampf gegen das Coronavirus hat Großbritannien einen symbolischen Meilenstein erreicht. Ein Drittel der Erwachsenen sei nun vollständig geimpft, teilten die Gesundheitsbehörden am Sonntag mit. Etwa 17,7 Millionen Menschen erhielten die für den vollen Schutz als notwendig erachteten zwei Spritzen. Die vier Landesteile England, Schottland, Wales und Nordirland liegen dabei etwa gleichauf. Eine erste Impfung bekamen bisher 35,4 Millionen.

Mittlerweile hat die Regierung zahlreiche Corona-Maßnahmen auch wegen des Erfolgs der Impfkampagne wieder aufgehoben. Die Zahl der Neuinfektionen stagniert auf niedrigem Niveau. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 20,5.

Foto: dpa Etwa 17,7 Millionen Briten erhielten die für den vollen Schutz als notwendig erachteten zwei Spritzen.  

Stiko-Experte kritisiert Astrazeneca-Verkürzung und schlägt frühere Sonderrechte vor

15.53 Uhr: Professor Fred Zepp, Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko) und Experte für Immunologie und Infektiologie, kritisiert die Entscheidung der Bundesregierung, den Impfstoff von Astrazeneca freizugeben und zudem das Intervall zwischen den beiden Dosierungen zu verkürzen. "Ich würde die Priorisierung noch nicht aufheben, weil noch immer drei Millionen Menschen zwischen 70 und 80 ungeimpft sind", sagte Zepp im Gespräch mit der "Welt". Bei Menschen über 60 seien es noch etwa sieben Millionen.

Die Regierung hat auch beschlossen, dass Ärzte die zweite Dosis des Impfstoffs bereits vier Wochen nach der ersten verabreichen dürfen. Damit wurde der vorhergesehene Abstand von zwölf Wochen erheblich verkürzt, mit der Begründung so bereits früher mehr Menschen schützen zu können, die Akzeptanz für Astrazeneca zu erhöhen und die Deutschen geimpft in den Sommerurlaub fahren zu lassen. Zepp verstehe den politischen Opportunismus, habe aber aus immunologischer Sicht starke Vorbehalte gegen die Verkürzung des Zeitraums auf unter acht Wochen.

"Eine wesentlich elegantere Lösung wäre es aus meiner Sicht gewesen, sechs Wochen nach der ersten AstraZeneca-Impfung Erleichterungen der Beschränkung von Grundrechten zu erwägen", sagt Zepp. Immerhin wissen man aus den Erhebungen des englischen Gesundheitsdienstes, dass man schon nach der ersten Impfung mit AstraZeneca einen Schutz von über 60 Prozent erreichen könne.

EU verlängert Vertrag mit Astrazeneca nicht

13.19 Uhr: Die EU-Kommission wird den im Juni auslaufenden Vertrag mit dem Impfstoffhersteller Astrazeneca nicht verlängern. Das sagte Binnenmarktkommissar Thierry Breton am Sonntag im Radiosender France Inter. „Wir haben die Bestellung nicht über den Monat Juni hinaus erneuert“, sagte er auf eine Frage zu Astrazeneca. „Wir werden sehen. Wir schauen, was passiert.“

"Eine wesentlich elegantere Lösung wäre es aus meiner Sicht gewesen, sechs Wochen nach der ersten AstraZeneca-Impfung Erleichterungen der Beschränkung von Grundrechten zu erwägen. Immerhin wissen wir aus den Erhebungen des englischen Gesundheitsdienstes, dass man schon nach der ersten Impfung mit AstraZeneca einen Schutz von über 60 Prozent erreichen kann". Breton äußerte sich jedoch positiv zur Qualität des Impfstoffs des britisch-schwedischen Herstellers. „Das ist ein guter Impfstoff“, sagte er. In Frankreich gibt es in der Bevölkerung Vorbehalte gegen den Impfstoff.

Die Europäische Union befindet sich derzeit mit Astrazeneca im Rechtsstreit wegen Lieferverzögerungen. Am Samstag hatte die EU mitgeteilt, dass sie bis zu 1,8 Milliarden weitere Dosen des deutschen Herstellers Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer kaufen wird.

Warteschlange schon in der Nacht: Riesen-Andrang bei spontanem Astrazeneca-Impftag in Freiburg

11.24 Uhr: Das Zentrale Impfzentrum (ZIZ) in Freiburg ist bei seiner spontanen Astrazeneca-Impfaktion am Sonntag regelrecht überrannt worden. Das berichten die „Badische Zeitung“ und der Südwestrundfunk (SWR) übereinstimmend. Das Zentrale Impfzentrum (ZIZ) in der Messe Freiburg hatte den spontanen Impftag am Freitag angekündigt. Erwachsene sollten ohne vorherige Terminbuchung eine Impfung mit Astrazeneca erhalten.

Bereits in der Nacht sollen sich nach übereinstimmenden Berichten die ersten Menschen vor dem Impfzentrum gesammelt haben. Teilweise sollen Menschen sogar aus anderen Orten für die Impfungen angereist sein. Insgesamt sollen etwa 3000 Menschen sich auf dem Gelände in Warteschlangen eingereiht haben.

Bereits um 8.10 Uhr, nur zehn Minuten nach dem Start der Aktion, seien allerdings bereits alle 1.400 Impfdosen vergeben worden. Das ZIZ bat darum, nicht mehr ohne einen regulären Termin zur Messe anzureisen.

Falsche E-Mail sorgt für „unfreiwilligen Impfrekord“ in Hamburg

10.37 Uhr: Eine fehlerhaft versandte E-Mail hat im Hamburger Impfzentrum am Samstag für einen unfreiwilligen Rekord gesorgt. Durch einen Systemfehler seien hunderte Hamburger schon nach neun statt zwölf Wochen zur Zweitimpfung mit Astrazeneca eingeladen worden, schrieb der Ärztliche Leiter des Impfzentrums Dr. Dirk Heinrich auf Twitter. Die Folge seien sehr lange Warteschlangen gewesen. Volker Heinrich Eine falsche E-Mail sorgte vor dem Hamburger Impfzentrum für lange Warteschlangen

Weggeschickt worden sei aber niemand, sagte Heinrich dem Radiosender NDR 90,3. Vielmehr habe das Hamburger Impfzentrum einen „unfreiwilligen Impfrekord“ aufgestellt: Insgesamt erhielten 10.050 Menschen am Samstag eine Impfung. Weil aber auch für den heutigen Sonntag fehlerhafte Mails verschickt worden seien, rief Heinrich dennoch auf, genau hinzusehen: „Die Impflinge sind alle für den Termin in zwölf Wochen bei Astrazeneca eingeplant.“

Städtetagspräsident Jung: Mehr Rechte auch für Getestete

Sonntag, 09. Mai, 09.53 Uhr: Der Präsident des Deutschen Städtetags, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), fordert in der Corona-Pandemie neben Geimpften und Genesenen auch negativ Getesteten mehr Freiheiten zuzugestehen. "Ich denke da besonders an Außengastronomie mit guten Abstands- und Hygienekonzepten", sagte Jung der "Passauer Neuen Presse". "Wenn wir Anfang Juni draußen wieder einen Kaffee zusammen trinken könnten, würde das vielen Menschen sicher guttun." Geimpfte, Genesene und tagesaktuell Getestete sollten zusammensitzen können. Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/archivbild Der Leipziger Oberbürgermeister und Städtetagspräsident Burkhard Jung in Dresden.

Er warnte zudem vor einem Akzeptanzverlust bei den Corona-Beschränkungen. "Eins muss uns allen klar sein: Wenn die Bevölkerung in großen Teilen die Beschränkungen nicht mehr akzeptiert, kommen auch die Ordnungskräfte und die Polizei an ihre Grenzen", sagte Jung der Zeitung.

Bericht: Deutschland könnte Daten für digitalen Impfausweis zu spät erfassen

22.27 Uhr: Eigentlich soll es ab Juni für alle EU-Bürger einen Corona-Impfnachweis auf dem Smartphone geben. Frankreich, Kroatien, Spanien und Dänemark können zeitig starten, doch Deutschland scheint einem Bericht der "Bild" Zeitung zufolge hinterzuhinken. Im Bericht heißt es, Deutschland habe die Daten der inzwischen 7,6 Millionen vollständig geimpften Bürger nicht digital erfasst.

Das könne zur Folge haben, dass die bis dahin Geimpften mit ihrem gelben Impfausweis noch einmal zum Arzt, ins Impfzentrum oder in die Apotheke fahren müssten, auch wenn die Regierung die Impf-App fertiggestellt hat. Dort solle dann der Impfeintrag geprüft und ein Code für den digitalen Impfausweis ausgedruckt werden. Für diesen Mehraufwand sollten Ärzte und Apotheker vom Staat bezahlt werden.

Das Gesundheitsministerium rechnet laut Bericht damit, dass die digitale Erfassung zwischen Mitte Mai und Ende Juni starten kann. IT-Experten der EU-Kommission sind nach Informationen der "Bild" aber skeptisch, ob Deutschland den Rückstand rechtzeitig aufholen kann.

Großer Andrang bei Impfaktion in Kölner Moschee

20.48 Uhr: Eine Sonderimpfaktion in der Kölner Ditib-Zentralmoschee ist am Samstag auf großen Andrang gestoßen. In der Moschee konnten sich Bürger ohne Terminbuchung impfen lassen. Die Aktion in Regie der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) ist nicht auf Mitglieder der muslimischen Gemeinde beschränkt, sondern offen für alle. Für die Sonderimpfaktion stünden 2000 Impfdosen von Astrazeneca zur Verfügung, bei denen es sich um einen Überschuss aus dem Kölner Impfzentrum handele, hatte eine Impfärztin berichtet.

Am Sonntag um 9.30 Uhr geht die Aktion weiter. In der Moschee soll auch die Möglichkeit für die zweite Impfung bestehen, voraussichtlich am 31. Juli und 1. August.

Von der Leyen: Grünes Impfzertifikat kann wohl pünktlich starten

17.03 Uhr: Das Grüne Impfzertifikat zum vereinfachten Reisen in Europa kann nach Erwartung von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen pünktlich im Juni starten. Die technischen und rechtlichen Vorbereitungen lägen im Plan, sagte von der Leyen nach dem EU-Gipfel in Porto. Geplant sei ein fälschungssicherer Nachweis einer Corona-Impfung, einer überstandenen Covid-Erkrankung oder eines negativen Tests.

Die Kommissionschefin bekräftigte zudem, dass bis Juli genug Impfstoff zur Verfügung stehen werde, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu immunisieren. Bisher hätten fast 160 Millionen Europäer eine erste Impfdosis bekommen, sagte sie. Um im Sommer auch den Tourismus wieder zu ermöglichen, sei die Impfung der Schlüssel.

Thierry Monasse / Pool/Anadolu Agency via Getty Images EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will Tempo machen beim Corona-Hilfspaket, doch einige Mitgliedsländer ziehen nicht mit

16.06 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich nach dem EU-Gipfel klar gegen eine Aufweichung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe ausgesprochen. "Ich habe hier noch einmal deutlich gemacht, dass ich nicht glaube, dass die Freigabe von Patenten die Lösung ist, um mehr Menschen Impfstoff zur Verfügung zu stellen", sagte sie am Samstag in Berlin. "Ich glaube, dass wir die Kreativität und die Innovationskraft der Unternehmen brauchen." Dazu gehöre der Patentschutz. "Für mich ist sozusagen die Infragestellung des Patentschutzes hier nicht der Weg, der uns zu mehr Impfstoff und besserem Impfstoff führt."

Spahn hält Sommerurlaub in EU auch ohne Impfung für möglich

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht angesichts der derzeitigen Entwicklung der Corona-Zahlen gute Chancen für einen problemlosen Sommerurlaub in den EU-Staaten. "Innerhalb der EU wird das Reisen voraussichtlich nicht von der Impfung abhängig sein", sagte Spahn der "Rheinischen Post" vom Samstag. "Auch mit den Testungen wird man sich europaweit gut bewegen können." Der Städte- und Gemeindebund warnte derweil vor einem deutschlandweiten Durcheinander bei Corona-Lockerungen. 

Spahn sagte, er selbst plane seinen Urlaub in Deutschland: "In dieser hoffentlich letzten Phase der Pandemie würde ich keine großen Fernreisen planen, Nordsee statt Südsee quasi." Mit Blick auf Öffnungen mahnte er ein umsichtiges Vorgehen an. "Wer zu schnell öffnet, verstolpert den bisherigen Erfolg." Deswegen solle zunächst draußen angefangen werden: Außengastronomie, Veranstaltungen unter freiem Himmel, Zoos oder auch Sportveranstaltungen mit reduzierter Besucherzahl – "und natürlich immer mit Abstand und Hygiene".

Kay Nietfeld/dpa Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, spricht auf einer Pressekonferenz.  

RKI-Chef Wieler: Müssen beim Impfen trotz Rekordzahlen weiter dranbleiben

15.30 Uhr: Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) hofft auf weiterhin hohes Tempo beim Impfen gegen Corona. Die Impfstoffmengen seien nicht mehr der begrenzende Faktor, sagte Lothar Wieler bei einer Diskussionsrunde mit Bürgern in Berlin. "Jetzt müssen wir halt dranbleiben. Also man darf jetzt nicht irgendwie wieder denken: Oh, das Problem ist erledigt. Sondern lassen Sie es uns noch ein paar Monate miteinander lösen." Er verwies auf zuletzt erzielte Rekorde bei den pro Tag verabreichten Impfdosen. An den vergangenen beiden Mittwochen waren RKI-Daten zufolge jeweils mehr als eine Million Dosen gespritzt worden. Am Freitag waren es mehr als 800.000.

Biontech will ärmeren Ländern Corona-Impfstoff günstiger anbieten

13.39 Uhr: Der Impfstoffhersteller Biontech hält eine Patentfreigabe für nicht zielführend, will armen Ländern aber beim Preis entgegenkommen. "Wir werden weiterhin Länder mit niedrigem oder unterem mittleren Einkommen mit unserem Impfstoff zu einem nicht gewinnorientierten Preis versorgen", teilte das Unternehmen am Samstag in Mainz mit.

Man sei überzeugt, dass der kontinuierliche Ausbau der Produktionskapazitäten dazu beitragen werde, diese Pandemie zu beenden. "Um dies zu erreichen, müssen Regierungen, Hersteller sowie internationale und nationale Organisationen gemeinsam die Versorgung von Ländern mit niedrigem und niedrigem mittleren Einkommen aus den bereits bestehenden Produktionsstätten unterstützen und helfen, neue zertifizierte Standorte zu identifizieren." Christian Charisius/dpa/Pool/dpa/Archivbild Der Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer.

Patente seien "nicht der begrenzende Faktor für die Produktion oder Versorgung mit unserem Impfstoff", sagte eine Sprecherin. Die Herstellung von Impfstoffen sei ein komplexer Prozess. Wenn die Anforderungen nicht erfüllt seien, könnten Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs leiden. Eine Meldung, wonach Biontech vorübergehend auf den Patentschutz für den Corona-Impfstoff verzichte, sei nicht zutreffend.

Um den Patentschutz war eine politische Debatte entbrannt. Die Weltgesundheitsorganisation spricht sich dafür aus, ihn generell auszusetzen, um die Bevölkerung ärmerer Länder günstig mit Impfstoff versorgen zu können. Die US-Regierung hat sich dieser Forderung angeschlossen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich dagegen ausgesprochen, auch die EU sieht darin "kein Wundermittel".

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