Ebola-Ausbruch in Afrika – und es gibt nicht genügend Impfstoff

Während die Welt versucht, das Corona-Virus einzudämmen, ist im westafrikanischen Guinea und in der Demokratischen Republik Kongo das Ebola-Virus ausgebrochen. Das Deutsche Institut für Ärztliche Mission e.V. (Difäm) unterstützt lokale Partnerorganisationen vor Ort. Doch es ist nicht ausreichend Impfstoff vorhanden.

Nur 6.890 Impfdosen stünden, laut Pressemitteilung von Difäm, derzeit zur Verfügung, um den erneuten Ebola-Ausbruch in West- und Zentralafrika einzudämmen. Damit sei kaum genügend Impfstoff vorhanden, um alle Personen, die mit dem Virus in Kontakt gekommen sind, und das Gesundheitspersonal zu impfen. Erst im Januar ist, laut einer Mitteilung der WHO, von den vier führenden Gesundheits- und humanitären Organisationen UNICEF, WHO, IFRC und MSF beschlossen worden, einen globalen Ebola-Impfstoffvorrat anzulegen. Der injizierbare Einzeldosis-Ebola-Impfstoff Ervebo (rVSV∆G-ZEBOV-GP) wurde von der Europäischen Arzneimittel-Agentur im November 2019 lizenziert und wird von Merck, Sharp & Dohme Corp. hergestellt. „Die COVID-19-Pandemie erinnert uns an die unglaubliche Kraft von Impfstoffen, um Leben vor tödlichen Viren zu retten“, sagte Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO Anfang Januar in der Pressemitteilung.

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Nun kommt der erneute Ausbruch von Ebola wohl etwas schneller als vermutet. Die von der Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) empfohlene Menge von 500.000 Dosen für den Notfallvorrat an Ebola-Impfstoffen wäre, laut WHO-Meldung, erst in zwei bis drei Jahren erreicht worden. „Dass in der heutigen Zeit nicht mehr Impfdosen zur Verfügung stehen, ist eine Katastrophe und ein Armutszeugnis“, sagt Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider. Und gegenüber DAZ.online stellt sie die Vermutung auf, dass seit dem Ende des letzten Ebola-Ausbruchs nicht mehr genügend Druck, politscher Wille und Finanzen vorhanden gewesen seien, um zeitnah genügend Impfstoff für den Notfall herzustellen.

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