Dreiste Abzocke: So funktioniert der Betrug mit den Luftrezepten

Der Staatsanwaltschaft zufolge handelt es sich bei den Luftrezepten um die gängigste Methode, mit der Pharmazeuten ihre Kasse aufbessern. Sie kassieren dabei für Medikamente die niemals über die Ladentheke gegangen sind.

Wie die „Welt“ berichtet, besorgten sich Apotheker so Rezepte die ein Arzt ausgestellt hat oder fälschten sie selbst. Dann reichten sie die Scheine bei den Krankenkassen ein und strichen das Geld dafür ein – und das obwohl die Patienten das Arzneimittel nie erhalten hätten.

Die Apotheker hätten damit immer wieder Erfolg, nachdem es sich um einen Fehler im System handle. Der „Welt“ zufolge zahlten die Kassen den Pharmazeuten das Geld erst einmal aus – im vollen Vertrauen, dass alles seine Richtigkeit habe. Sie würden erst dann in der Prüfung aktiv, wenn es anonyme Hinweise auf Betrug oder grobe Unstimmigkeiten in der Abrechnungssumme gäbe.

Gängigste Betrugsmasche

Die Prüfer würden sich dann beispielsweise Lieferscheine der Medikamente zeigen lassen, um dem nachzugehen. Doch auch dies schützt dem Bericht der „Welt“ zufolge nicht vor Betrug. Apotheker könnten sich die Arzneimittel so auch vom Großhändler kommen lassen, sie dann zurückschicken aber den Lieferschein behalten.

Luftrezepte sind nicht die einzige Betrugsmasche in der Branche, offenbar jedoch die gängigste. Mitunter erhalten die Apotheker der „Welt“ zufolge auch Unterstützung von den Patienten selbst. Die Kassen seien mit den fehlenden Kontrollmöglichkeiten in diesem System äußerst unzufrieden, heißt es weiter in dem Bericht. Das eigentliche Problem sei jedoch, dass die Betrüger immer wieder neue Schlupflöcher fänden, während die Krankenkassen in dem undurchsichtigen System Bargeld gegen Rezept nicht effizient kontrollieren können.

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