Der „Duft“ des ersten Semesters
Hinter dem 12. Türchen unseres Adventskalenders geht es um Schwefel – ein Element, das wohl unterschiedlichste Assoziationen weckt. Zum Beispiel: „zusammenhalten wie Pech und Schwefel“ oder der Geruch nach faulen Eiern, der Kationentrennungsgang lässt grüßen. Gesucht wird die Schwefelverbindung, deren Geruch bei Apothekern wohl untrennbar mit dem ersten Semester verbunden ist.
Schwefel, das Element mit dem Elementsymbol S und der Ordnungszahl 16, kommt in vielen organischen und anorganischen Verbindungen vor, aber auch gediegen, also elementar. Letztere Form findet sich sogar im Europäischen Arzneibuch – Schwefel zur äußeren Anwendung (Sulfur ad usum externum). Der pulverförmige Schwefel bildet auf der Haut Sulfide, die unter anderem bakteriostatisch wirken. So wurde er vor allem in der Vergangenheit zur Behandlung von Acne vulgaris, Skabies und oberflächlichen Mykosen verwendet. Es existieren zahlreiche verschiedene Schwefelqualitäten, so zum Beispiel kolloidaler, sublimierter, gereinigter oder gefällter Schwefel.
Einen ganz wesentlichen Beitrag, zumindest aus olfaktorischer Sicht, leistet Schwefel auch bei der Entstehung von Fäulnisgerüchen. Riecht es nach faulen Eiern, kann man davon ausgehen, dass organische Schwefelverbindungen zersetzt werden. Bei Apothekern weckt dieser Geruch allerdings noch eine ganz andere Assoziation: an den Kationentrennungsgang, kurz KTG genannt. Müsste man das erste Semester mit einem Geruch beschreiben, wäre es wohl der nach faulen Eiern. Für die Ausfällung der Kationen von Bismut, Kupfer, Cadmium, Blei und Quecksilber sowie Arsen, Zinn und Antimon als Sulfide führt daran wohl kaum ein Weg vorbei .
Frage: Doch wie heißt eigentlich die flüchtige Schwefelverbindung, die der anorganischen qualitativen Analytik ihren charakteristischen „Duft“ und der betreffenden Gruppe im KTG ihren Namen verleiht?
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