Coronavirus Deutschland: 30.354 Pandemie-Tote, Einschränkungen auch 2021 möglich
Die Coronavirus-Pandemie hält Deutschland weiterhin fest im Griff. Das Niveau der Neuinfektionen und der Todesfälle bleibt erschreckend hoch – trotz Impfstart. Auch weltweit werden die Corona-Regeln härter. Alles Wichtige zur Coronavirus-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
Top-News zur Coronavirus-Pandemie an Neujahr 2021
- Särge stapeln sich in Wuppertal (8.31 Uhr)
- Mehr als 28.000 Neuinfektionen in Deutschland – Zwei Bundesländer mit drastischem Anstieg (20.37 Uhr)
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Coronavirus in Deutschland: Särge stapeln sich vor Wuppertaler Krematorium
08.31 Uhr: Erschreckende Berichte aus Wuppertal in Nordrhein-Westfalen: Das örtliche Krematorium ist ausgelastet, neu ankommende Särge stapeln sich einem Zelt vor dem Gebäude. „Um zusätzliche Flächen zu schaffen, hat die Stadt das Technische Hilfswerk gebeten, auf dem Gelände des Krematoriums ein Zelt aufzustellen, um dort die Särge abstellen zu können“, heißt es in einer Stellungnahme auf der Website der Stadt.
Wegen der Feiertage habe das Krematorium zuletzt seinen Betrieb zurückfahren müssen, hieß es, außerdem nehme die Stadt auch Särge aus umliegenden Gemeinden an. Seit Heiligabend sind nach offiziellen Angaben zwölf Menschen in Wuppertal am Coronavirus gestorben. Seit Beginn der Pandemie hatte die Stadt 218 Todesopfer zu beklagen. Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dp
Berliner Amtsarzt zum Coronavirus: Lockdown bis zum Frühjahr nötig
Freitag, 01. Januar 2021, 07.56 Uhr: Der Berliner Amtsarzt Patrick Larscheid hält einen Lockdown bis zum Frühjahr für unausweichlich – nicht allein in der Hauptstadt. "Wir haben weiter irre hohe Infektionszahlen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Nach dem Silvesterwochenende werden wir den Effekt der Weihnachtstage sehen." Es sei zu vermuten, dass die Mobilität im zweiten Lockdown nicht so stark nachgelassen habe wie beim ersten im Frühjahr.
Larscheid ist Amtsarzt im Berliner Bezirk Reinickendorf und spürt die Folgen der Pandemie jeden Tag. Die Möglichkeit der Impfung sei eine ganz tolle Sache, betonte er. Doch bislang sei unklar, ob die Geimpften das Virus nicht trotzdem weitertragen könnten. "Wir müssen bitte noch ein paar Monate durchhalten", sagte Larscheid. "Man müsste jetzt einen Appell an die Bevölkerung richten, dass wir uns das alles zumuten müssen." Diesen Mumm sehe er im Moment zu wenig. "Aber wir haben den ethischen Konsens, dass wir die medizinischen Notwendigkeiten stärker gewichten wollen als die wirtschaftlichen", betonte er.
In Berlin sei die Pandemie mit den jetzigen Methoden nicht wirkungsvoll kontrolliert, urteilte Larscheid. Ein Effekt sei praktisch nicht sichtbar, weil sich das Verhalten nicht ändere. "Ich weiß auch nicht, wie man das den Leuten das klarmachen soll. Denn ich kann jeden verstehen, der sagt: Ich bin so müde von alldem", sagte der Amtsarzt. "Aber dann müssen wir schauen, was wir vielleicht alle gemeinsam nicht richtig machen. Und was müssen wir tun, damit wir alle aus dem Schlamassel schneller rauskommen?" Das sei auch gut für den Zusammenhalt im neuen Jahr. "Das ist für mich der einzig sinnvolle Vorsatz: Dass wir uns jetzt gemeinsam richtig anstrengen, um diese Mist-Krankheit wegzudrängen", ergänzte er.
Im Moment gebe es zum Beispiel in Berlin ein so hohes Infektionsgeschehen, dass es sich realistisch betrachtet ganz schwer kontrollieren lasse. "Natürlich wird es nach dem 10. Januar weitergehen mit einem Lockdown", sagte er. "Vernünftigerweise sollte die Politik jetzt schon sagen: Bis Ende März oder bis Ende April kann sich nichts ändern." Oder: "Kommt mal alle runter von dem Trip, dass wir jede Woche das Ganze aufheben können. Eine Rolle rückwärts ist nicht möglich." In Berlin seien nur noch zwei Drittel der Intensivbetten frei für das normale Geschehen. "Das geht gar nicht auf Dauer." Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa Patrick Larscheid, Amtsarzt im Berliner Bezirk Reinickendorf.
Polizei löst Corona-Demo in Stuttgart auf
20.59 Uhr: Einige Menschen haben am Silvesterabend in Stuttgart gegen die Corona-Politik demonstriert und dabei gegen die Auflagen verstoßen. Eine Versammlung am Karlsplatz wurde aufgelöst, weil die Teilnehmer teils die Mindestabstände nicht einhielten und die daraufhin verhängte Auflage zum Tragen von Masken ignorierten, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die Auflösung habe für Unmut gesorgt, als Reaktion habe sich eine Spontanversammlung mit etwa 100 Teilnehmern gebildet. Die Beamten kontrollierten am Abend Teilnehmer, die angaben, mit einem ärztlichen Attest von der Maskenpflicht befreit zu sein. Ansonsten habe es zunächst keine größeren Vorkommnisse gegeben, so die Sprecherin.
Verschiedene Veranstalter hatten mehrere Aktionen mit je 50 bis 100 Teilnehmern in der Innenstadt angemeldet. Unter anderem sollte es um "ein Silvester ohne Corona-Maßnahmen" und "die sterbende Gastronomie" gehen. Die Stadt hatte die Demos erlaubt, weil die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg ausdrücklich solche Versammlungen als sogenannten triftigen Grund nennt, für den eine Ausnahme von der nächtlichen Ausgangsbeschränkung gemacht werden darf.
Mehr als 28.000 Neuinfektionen in Deutschland – Zwei Bundesländer mit drastischem Anstieg
20.37 Uhr: Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Deutschland ist am Donnerstag um 28.895 gestiegen. Damit haben sich seit Pandemiebeginn insgesamt 1.735.239 Menschen mit dem Virus infiziert. Bislang sind 33.444 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung gestorben (+778 am Freitag). Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle derzeit bei 373.595.
Besonders stark war der Anstieg bei den Neuinfektionen in Bayern (+5780) und Nordrhein-Westfalen (+5748). Allerdings sind die Zahlen nach wie vor mit Vorsicht zu genießen, da es aufgrund der Feiertage zu Verzögerungen bei den Meldungen kommt.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 240.872 (+2895), 4839 Todesfälle (+51)
- Bayern: 325.012 (+5780), 6714 Todesfälle (+130)
- Berlin: 97.442 (+643), 1271 Todesfälle (+24)
- Brandenburg: 45.730 (+1345), 1095 Todesfälle (+40)
- Bremen: 13.683 (+108), 196 Todesfälle (+2)
- Hamburg: 36.989 (+568), 535 Todesfälle (+26)
- Hessen: 136.577 (+3102), 2845 Todesfälle (+134)
- Mecklenburg-Vorpommern: 12.171 (+149), 172 Todesfälle (+1)
- Niedersachsen: 107.871 (+2107), 1993 Todesfälle (+29)
- Nordrhein-Westfalen: 393.175 (+5748), 6551 Todesfälle (+101)
- Rheinland-Pfalz: 72.794 (+769), 1441 Todesfälle (+13)
- Saarland: 20.338 (+158), 466 Todesfälle (+4)
- Sachsen: 134.953 (+2879), 3240 Todesfälle (+114)
- Sachsen-Anhalt: 30.479 (+937), 664 Todesfälle (+51)
- Schleswig-Holstein: 25.123 (+279), 427 Todesfälle (+2)
- Thüringen: 42.030 (+1438), 995 Todesfälle (+38)
Gesamt (Stand 31.12., 20.35 Uhr): 1.735.239 (+28.895), 33.444 Todesfälle (+778)
Vortag (Stand 30.12., 20.30 Uhr): 1.706.344 (+25.746), 32.666 Todesfälle (+1079)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund ca. 1.328.200 (+25.600)
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 373.595 (Vortag: 371.068)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 31.12.): 0,74 (Gestern: 0,54)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 5639 (-9)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 3112 (+49)
Der R-Wert stieg am Freitag leicht, von 0,54 auf 0,74. Somit stecken 100 Infizierte im Schnitt 74 weitere Personen an. Besonders stark war am Donnerstag auch die Zahl der invasiv beatmeten Corona-Patienten – um 49 auf 3112.
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