Chef-Virologe ist überzeugt: Bald wird es die Anti-Corona-Pille geben

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: In Deutschland zeichnet sich eine Entspannung der Corona-Lage ab – der Inzidenzwert fällt unter 23. Derweil stellen sich Merkel und Laschet in der Masken-Affäre hinter Spahn. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 9. Juni

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RKI registriert 3254 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 20,8

Mittwoch, 9. Juni, 6.07 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3254 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.03 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 4917 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Mittwochmorgen mit bundesweit 20,8 an (Vortag: 22,9; Vorwoche: 36,8).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 107 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 179 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 705 942 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 557 600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 89 491 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Dienstagnachmittag bei 0,71 (Vortag: 0,76). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 71 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

USA lockern Reisewarnung für Dutzende Länder – auch für Deutschland

21.20 Uhr: Die USA haben in der Corona-Pandemie ihre Reisewarnung für amerikanische Staatsbürger für Ziele wie Deutschland und Dutzende andere Länder gelockert. Das Außenministerium in Washington bewertet Reiseziele auf einer Skala von eins bis vier – die Bundesrepublik steht neben Ländern wie Italien, Frankreich, Mexiko oder Kanada seit Dienstag nun wieder auf Stufe drei des Warnsystems.

Das bedeutet, dass US-Bürger ihre Reisepläne überdenken sollen. Zuvor galt die höchste Stufe vier, die für mehrere andere EU-Länder wie Portugal, Belgien, die Niederlande und Polen aufrecht erhalten wurde. Die Neubewertung ändert nichts an dem wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreisestopp in die USA für Ausländer aus dem europäischen Schengen-Raum, aus Großbritannien, Irland, Indien, China, Brasilien, Südafrika und dem Iran. Eine Einreise aus diesen Staaten ist weiterhin in der Regel nur mit einer Ausnahmegenehmigung («National Interest Exception») möglich.

Brisante Wende in der Schrottmasken-Affäre: Brandenburgs Regierung stellt sich gegen SPD-Parteispitze

20.52 Uhr: Erst vor kurzem hatte SPD-Chef Norbert Walter-Borjans die vom Bundesgesundheitsministerium verschickten Masken als "untauglich" bezeichnet, seine Co-Vorsitzende Saskia Esken forderte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sogar zum Rücktritt auf. Nun kommt jedoch frischer Wind in die Schrottmasken-Debatte. Michael Kappeler/dpa Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kommt zur Sitzung der CDU-Spitzengremien an der Parteizentrale an.

Denn die SPD-geführte Landesregierung in Brandenburg teilte auf Anfrage der "Bild"-Zeitung mit: "Alle Masken, bei denen eine Prüfung nach dem CPI-Prüfgrundsatz erfolgte und die eine Sonderzulassung des BfArM besitzen, werden als sicher erachtet." Damit vertreten die Brandenburger offenbar eine andere Meinung als die SPD-Parteispitze, die Spahn noch vorgeworfen hatte, mit "Schrottmasken" Menschenleben zu gefährden.

In NRW Public Viewing zur EM möglich

20.43 Uhr: Wie der "WDR" berichtet, soll zur EM Public Viewing in Nordrhein-Westfalen möglich sein. Der Sender beruft sich dabei auf eine Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz. Demnach sei Public Viewing in der Außengastronomie bis Mitternacht erlaubt, sofern es die Corona-Lage zulasse.

München hebt ab Mittwoch Maskenpflicht in der Innenstadt auf

18.46 Uhr: Die Landeshauptstadt München hebt ab diesem Mittwoch die Maskenpflicht in der Innenstadt auf. Ab 9.00 Uhr am Vormittag können die Bürgerinnen und Bürger in der Fußgängerzone und den umgebenden Straßen auch tagsüber wieder frei durchatmen, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. Auch das Alkoholkonsumverbot werde gelockert. In der Fußgängerzone und auf dem Viktualienmarkt wird es komplett aufgehoben, auf dem Gärtnerplatz und auf dem Wedekindplatz gilt es fortan nur noch zwischen 20.00 Uhr und 6.00 Uhr. "Angesichts sinkender Inzidenz und steigender Impfquote können wir diese weiteren Schritte hin zu mehr Normalität im Alltag guten Gewissens gehen", begründete Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) die Entscheidung.

Virologen-Präsident ist überzeugt: Bald wird es die Anti-Corona-Pille geben

18.14 Uhr: Ralf Bartenschlager, der Präsident der Gesellschaft für Virologie, zeigte sich im Gespräch mit "T-Online" überzeugt, dass es bald eine Anti-Corona-Pille geben wird. "Ich denke das wird kommen. Vorbild dafür ist zum Beispiel das Anti-Grippemittel Tamiflu. Das kann ich nehmen, wenn beispielsweise ein Familienmitglied an Grippe erkrankt ist und es sehr wahrscheinlich ist, dass ich mich infiziert habe", zitiert ihn das Portal. Das Medikament blockiere das Virus in seiner Verbreitung, "und wenn es sehr früh genommen wird, würgt man die Virusausbreitung im Körper ab". dpa Eine junge Frau nimmt eine Tablette ein – Experten raten allerdings davon ab, Vitamin-Präperate in zu hoher Dosis zu sich zu nehmen

Bei Corona-Infektionen kann sich der Virologen-Präsident unter anderem Remdesivir als Medikament vorstellen. Das Mittel wurde 2014 zur Bekämpfung von Ebola entwickelt, bekam damals jedoch keine Zulassung. Sechs Jahre später griff man erneut auf das Medikament zurück, dieses Mal jedoch, um Corona-Kranke zu behandeln. Weil es zu wirken schien, wurde Remdesivier "2020 in den USA zur Behandlung von Covid-19-Patienten zugelassen", erklärt Bartenschlager.

Er sagt aber auch: "Es muss intravenös verabreicht werden, was ein Grund ist, warum es keine breite Anwendung findet. Denn wie gesagt, man muss diese Virushemmer sehr früh nach der Infektion nehmen und wer macht schon eine intravenöse Behandlung von Personen, bei denen man nicht einmal genau weiß, ob sie überhaupt schwer erkranken werden."

Merkel verteidigt Spahn gegen SPD-Attacken: "Alle sollten sich einfach mal an die Fakten halten"

17.35 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel und CDU-Chef Armin Laschet haben Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Streit um die Verteilung von angeblich weniger geprüften Corona-Schutzmasken gegen scharfe Attacken des Koalitionspartners SPD verteidigt. "Alle sollten sich einfach mal an die Fakten halten", sagte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern am Dienstag in Video-Beratungen der Unionsfraktion im Bundestag. Wer die Argumente von Spahn lese, wisse, wie die Fakten seien. Die Union solle in den Mittelpunkt rücken, was vom Gesundheitsministerium in der Corona-Pandemie geleistet worden sei. John Macdougall/AFP-Pool/dpa/archivbild Das ist definitiv sicher: Mit der Wahl im Herbst endet die Ära Merkel.

Laschet wies die Vorwürfe der SPD nach diesen Informationen in der Fraktion mit drastischen Worten zurück. Die Angriffe der SPD auf Spahn seien haltlos. Innerhalb einer Koalition so zu reden, sei "unerträglich". Der Unions-Kanzlerkandidat wurde mit den Worten zitiert: "Wenn ich 8 Prozent hätte, würde ich mal zwei, drei Tage gar nichts sagen." Am SPD-Ergebnis bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt sehe man: Die "Sauereien" nutzten der SPD nichts. Laschet betonte demnach: "Wir machen einen fairen und sachlichen Wahlkampf." Der Vorgang sei der SPD seit Oktober 2020 bekannt – eine Woche vor der Landtagswahl sei das Thema dann herausgeholt worden. Dies zeige den Charakter der Leute, die so etwas machen würden.

Schockanrufe in Celle: Betrüger wollen Rentner mit dreister Corona-Masche abzocken

15.06 Uhr: Betrüger haben im Raum Celle versucht, eine Rentnerin um Tausende Euro zu erleichtern. Wie die Polizei berichtet, kontaktierte ein anonymer Anrufer die 86 Jahre alte Seniorin und gab sich auf glaubwürdige Weise als Professor des Allgemeinen Krankenhauses Celle aus. Er behauptete, die Enkelin der Frau sei schwer an Corona erkrankt. Um sie zu retten, müsse ein spezielles Medikament per Hubschrauber beschafft werden. Dafür benötige der vermeintliche Professor eine fünfstellige Summe, die die Seniorin beschaffen solle. Jens Büttner/ZB/dpa/Archivbild Blaulicht auf einem Polizei-Fahrzeug.

Der unbekannte, seriös wirkende Anrufer bestellte für die Rentnerin sogar ein Taxi, damit diese zur Bank fahren und Geld abheben konnte. Nur, weil die Tochter der Geschädigten rechtzeitig davon erfuhr, kam es nicht zur Übergabe der fünfstelligen Summe. Tatsächlich ist der Betrugsversuch kein Einzelfall. Im Verlauf des Tages kam es zu zahlreichen weiteren Schockanrufen bei älteren Bürgern in Stadt und Landkreis Celle. Die Polizei in Celle hat die Ermittlungen aufgenommen.

Meck-Pomm lockert erheblich: Treffen mit bis zu 30 Personen möglich, Maskenpflicht in Schule fällt

14.25 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern lockert die coronabedingten Kontaktbeschränkungen erheblich. Künftig sind private Treffen mit 30 Personen erlaubt, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Schwerin sagte.

Bisher durften sich maximal zehn Personen treffen. Mecklenburg-Vorpommerns Schülerinnen und Schüler müssen zudem keine Masken mehr im Unterricht tragen, wie Schwesig mitteilte. Auch Familienfeiern mit bis zu 100 Gästen sind von Freitag an möglich.

Bundestag will epidemische Notlage bis September verlängern – Notbremse soll im Juni auslaufen

13.40 Uhr: Der Bundestag will noch in diesem Monat die wegen der Corona-Pandemie verhängte epidemische Notlage bis zum 30. September verlängern. Die im April eingeführte so genannte Bundesnotbremse soll aber am 30. Juni auslaufen. Darauf hätten sich die Koalitionsfraktionen verständigt, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt am Dienstag in Berlin. Angestrebt werde, die epidemische Notlage erst dann auslaufen zu lassen, wenn auch die Corona-Pandemie auslaufe.

Die erstmals im März 2020 vom Bundestag festgestellte "epidemische Notlage von nationaler Tragweite" ermöglicht es dem Bundesgesundheitsministerium und anderen Regierungsstellen, weitreichende Verordnungen gegen die Pandemie zu erlassen. Die derzeitige Regelung würde am 30. Juni auslaufen, wenn sie nicht verlängert wird. Fabian Sommer/dpa

Nach Dobrindts Angaben hängen derzeit rund 20 Verordnungen direkt von der festgestellten Notlage ab – etwa Verordnungen zu Testangeboten und zur Unterstützung von Eltern im Falle pandemiebedingter Kita- und Schulschließungen. Der Wunsch, diese Verordnungen zunächst beizubehalten, sei einer der Gründe für die geplante Verlängerung der Notlage.

Die erst im April eingeführte Bundesnotbremse sieht hingegen vor, dass der Bund einheitliche Corona-Schutzmaßnahmen in Gebieten mit hohen Inzidenzwerten durchsetzen kann. Derart hohe Inzidenzen werden derzeit allerdings nicht mehr verzeichnet. Deswegen soll die Notbremsenregelung nicht über den Juni hinaus verlängert werden.

Laut Dobrindt ist noch völlig unklar, ob die epidemische Notlage nach dem nun anvisierten Enddatum 30. September noch einmal verlängert werden soll. Der Bundestag könnte am 7. September über diese Frage entscheiden – dann kommt er zu seiner einzigen geplanten Plenarsitzung zwischen der Sommerpause und der Bundestagswahl zusammen.

Hamburg öffnet für Touristen und erlaubt Treffen zu zehnt im Freien

12.44 Uhr: Angesichts weiter sinkender Corona-Infektionszahlen geht Hamburg neue Öffnungsschritte. So können von Freitag an unter anderem Hotels und andere Beherbergungsbetriebe wieder zu 100 Prozent belegt werden. Und im Freien dürfen sich bis zu zehn Personen aus unterschiedlichen Haushalten treffen, wie Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag sagte. In Innenräumen bleibt es hingegen zunächst weiter bei maximal fünf Personen aus beliebig vielen Haushalten.

Die zulässige Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen soll auf 100 Menschen in Räumen und bis zu 500 unter freiem Himmel erhöht werden. Außerdem soll Prostitution unter strengen Hygieneauflagen wieder erlaubt werden. Auch dürfen Saunen, Dampfbäder und Wellnesseinrichtungen mit Einschränkungen wieder öffnen.

Bisher durften Hotels, Hostels und Campingplätze nur zu 60 Prozent belegt werden. Auch Veranstalter von Stadt- und Hafenrundfahrten dürfen ab Freitag ihre Kapazitäten wieder vollständig nutzen. In offenen Doppeldeckerbussen oder Barkassen entfällt zudem der Nachweis eines negativen Corona-Tests. Weitere Lockerungen gibt es im Sport sowie bei Chor- und Blasmusikproben in Innenräumen.

Auf eine Öffnung warten müssen hingegen weiterhin Clubs, Diskotheken und andere Tanzlokale. Auch private Feiern sind weiter unzulässig.

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