Bei vier Warnzeichen für Darmkrebs sollten Sie zum Arzt gehen

Rock-Legende Tina Turner verstarb am Mittwoch. Die Sängerin litt unter anderem an Darmkrebs. Einer Krebsart, die auch in Deutschland zahlreiche Menschen trifft. Die wichtigsten Warnzeichen.

Der Tod der Sängerin Tina Turner hat weltweit Betroffenheit ausgelöst. Sie starb am Mittwoch nach langer Krankheit in ihrem Haus in Küsnacht nahe Zürich, wie ein Sprecher am Abend mitteilte. Zuvor kämpfte sie neben Nierenversagen auch gegen Darmkrebs.

Mehr als 60.000 Darmkrebs-Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsart in Deutschland – dabei ist gerade diese Tumorform früh erkenn- und behandelbar.

  • Rund 61.000 Menschen pro Jahr erkranken neu an Darmkrebs, gut ein Drittel davon betrifft das Rektum.
  • Etwa 24.600 Menschen sterben jährlich an dieser Krebserkrankung.

Das zeigen die Zahlen in Deutschland von der Felix Burda Stiftung.

Bei vier Anzeichen sollten Sie zum Arzt

„Eines der aussagefähigsten Symptome, das man immer beachten und das durch eine diagnostische Koloskopie abgeklärt werden sollte, ist das sichtbare Blut im Stuhl“, erklärt Berndt Birkner. Der Internist mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie ist Mitglied nationaler und internationaler gastroenterologischer Gesellschaften, ehrenamtlich tätig unter anderem für die Felix Burda Stiftung und erhielt in Anerkennung seiner Verdienste um das Qualitätsmanagement in der ärztlichen Versorgung und in der Darmkrebsfrüherkennung das Bundesverdienstkreuz.

Wenn beim Toilettengang Blut im oder auf dem Stuhl sichtbar wird, sei das ein wichtiges Warnzeichen, das Sie untersuchen lassen sollten, schildert der Mediziner im Gespräch mit FOCUS online.

Drei weitere Symptome, die Warnzeichen sind und eine Koloskopie dringend nötig machen, weil sie nicht nur für Krebs, sondern auch etwa im Zusammenhang mit einem Darmverschluss stehen können, sind:

  • Stuhlverhalt,
  • unerklärliches Erbrechen
  • oder starke Unterleibsschmerzen.

Familiäres Risiko Darmkrebs

Jeder vierte Fall von Darmkrebs ist familiär bedingt. Das Risiko wurde also vererbt. Auch im Fall Turner war nicht nur die Sängerin selbst betroffen. Ihr Sohn Ronnie verstarb vor wenigen Jahren in Folge einer Darmkrebserkrankung im Alter von 62 Jahren.

Darmkrebs bekommen vor allem ältere Leute. Dass auch jüngere Erwachsene erkranken können, ist weniger bekannt. Dabei bekommen immer mehr Menschen unter 50 Jahre Darmkrebs. Seit 2002 waren es elf Prozent mehr Menschen im Alter zwischen 25 und 49 Jahre. Viele von ihnen erkranken deshalb so früh, weil schon jemand in der Familie Darmkrebs hatte.

Doch die meisten wissen gar nicht, dass es schon Darmkrebs in der Familie gab. Da hilft nur eines: fragen!

„Darüber sprechen ist deshalb so wichtig, weil bei einer familiären Belastung das eigene Risiko für Darmkrebs etwa doppelt so hoch ist“, erklärt Korbinian Weigl. Er arbeitet am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.

Familiäre Belastung heißt, dass ein Verwandter Darmkrebs oder eine Vorstufe davon hatte oder hat. Groß ist das Risiko, wenn Verwandte ersten Grades betroffen sind – zum Beispiel der Vater. Aber auch Verwandte zweiten Grades sind wichtig, etwa die Großeltern. Hatte einer von ihnen Darmkrebs, steigt das Risiko ebenfalls, aber nicht so stark.

Das eigene familiäre Risiko finden Sie nur heraus, wenn Sie mit Ihren Verwandten sprechen. Also mit Vater, Mutter, Geschwistern, Großeltern. Auch wenn viele über den Darm und Darm-Erkrankungen nicht gerne reden. Zwei einfache Fragen genügen:

Anmerkung: FOCUS Online gehört wie die Felix Burda Stiftung zu Hubert Burda Media.

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