Austausch trotz Corona: Deutsche Schülergruppe in England in Quarantäne

Die Coronavirus-Pandemie hält Deutschland fest im Griff. Das Niveau der Neuinfektionen und der Todesfälle bleibt weiterhin hoch – trotz Impfstart. Inzwischen haben sich die Bundesländer auf eine Verlängerung des Lockdowns sowie weitere verschärfte Maßnahmen geeinigt. Alles Wichtige zur Coronavirus-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Top-News zur Coronavirus-Pandemie am 7. Januar 2021

  • Zahlen gehen nicht runter: 28.063 Neuinfektionen in Deutschland und mehr als 1000 neue Todesfälle (20.53 Uhr)
  • WHO ist besorgt über neue Coronavirus-Variante (16.00 Uhr)
  • Kanzleramtschef Braun räumt falschen Corona-Weg ein (13.53 Uhr)

Corona im Überblick:

  • Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten

RKI meldet neuen Höchstwert bei Todesfällen

06.28 Uhr: Die Zahl der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus hat einen neuen Höchstwert erreicht. Innerhalb eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 1188 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen vom Freitagmorgen hervorgeht. Außerdem wurden 31 849 Neuinfektionen gemeldet. Der bisherige Höchststand von 1129 neuen Todesfällen war am 30. Dezember erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Bei der Interpretation der Fallzahlen sei weiter zu beachten, dass in den Wochen um Weihnachten und den Jahreswechsel vermutlich weniger Menschen einen Arzt aufsuchten, weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt wurden, hieß es vom RKI. «Dies kann dazu geführt haben, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet wurden.»

Auch die Angaben für die 7-Tage-Inzidenz sind mit Vorsicht zu bewerten – so lange, bis belastbare Zahlen sieben einzelner Tage vorliegen. Das RKI geht davon aus, dass die Meldedaten zum Infektionsgeschehen frühestens Ende nächster Woche/Anfang übernächster Woche wieder belastbar sind, wie es auf Anfrage hieß. Klarheit über das Infektionsgeschehen nach den Feiertagen ist nach den Worten von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 17. Januar zu gewinnen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Freitagmorgen bei 136,5. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten Sachsen mit 297,6 und Thüringen mit 256,9. Den niedrigsten Wert hatte Bremen mit 73,5.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Donnerstag bei 0,92 (Vortag: 0,83). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 92 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Das RKI betonte, dass der R-Wert wegen der Verzögerungen gegebenenfalls unterschätzt werde.

Sachsen fordert höheren Impfstoff-Anteil für sich

06.29 Uhr: Nachdem in Sachsen erstmals die neue Variante des Coronavirus aus Großbritannien nachgewiesen worden ist, fordert Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) eine Änderung der Impfstrategie. «Bisher erfolgt die Verteilung des Impfstoffes nach der Einwohnerzahl der Bundesländer. Ich glaube, dass auch andere Faktoren bei neuen Lieferungen eine Rolle spielen sollten», sagte die Ministerin laut Mitteilung vom Donnerstagabend. Dafür wolle sie sich beim Bund einsetzen, erklärte eine Sprecherin. dpa Eine Passantin geht vor dem Krankenhaus Bautzen an einem Schild mit der Aufschrift „Rettungsdienst für infektiöse Patienten“ entlang.

Aus Sicht der Ministerin muss beispielsweise ein hoher Anteil an älteren Menschen berücksichtigt werden. In Sachsen lebten eine Million Menschen, die älter als 65 Jahre seien. «Sie müssen schnell besonders geschützt werden», so Köpping. «Wir brauchen daher schneller mehr Impfstoff.»

Zuvor hatte das Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass die Mutation des Coronavirus bei einer Person aus Dresden aufgetreten sei, die aus Großbritannien zurückgekehrt war.

Das Gesundheitsamt gehe nicht davon aus, dass die Gefahr einer weiteren Verbreitung bestehe, hieß es. Die betroffene Person habe sich nach der Ankunft in Dresden sofort in Quarantäne begeben. Die Virus-Variante sei durch ein stichprobenartiges Screening positiver Proben beim Robert Koch-Institut nachgewiesen worden, hieß es.

Hohe Strafe droht: Großbritannien verlangt negativen Corona-Test vor Einreise

Freitag, 08. Januar, 01.54 Uhr: Für Einreisen nach England ist von kommender Woche an ein negativer Corona-Test vorgeschrieben. Alle Reisenden, die mit dem Flug, Zug oder Schiff eintreffen, müssen einen entsprechenden Nachweis vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, wie der britische Verkehrsminister Grant Shapps in der Nacht zum Freitag mitteilte. Mit der Maßnahme soll die Verbreitung neuer Corona-Varianten unterbunden werden.

Wer keinen Test nachweisen kann, muss auf der Stelle 500 Pfund (gut 550 Euro) Strafe zahlen. Ausnahmen gibt es unter anderem für Lastwagenfahrer, Kinder unter elf Jahren und Einreisen aus Irland. Die Ankündigung betrifft nur England, aber ähnliche Maßnahmen für die anderen Landesteile Wales, Schottland und Nordirland sollen folgen. Yui Mok/PA Wire/dpa Britischer Verkehrsminister Grant Schapps

"Wir haben bereits bedeutende Maßnahmen getroffen, um importierte Fälle von Covid-19 zu verhindern, aber angesichts der internationalen Verbreitung neuer Virusstämme müssen wir weitere Vorsichtsmaßnahmen treffen", sagte Shapps. Tests vor der Abreise seien eine weitere Abwehrmaßnahme, zusätzlich zur verpflichtenden Selbstisolation nach der Einreise aus einem anderen Land.

Reisewarnung auf ganz Irland ausgeweitet

21.09 Uhr: Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für ganz Irland herausgegeben. Ab dem 9. Januar gilt sie für das ganze Land. Zuvor betraf die Warnung nur für die Regionen Border, Dublin, Mid-East, Mid-West und South West.

Zahlen gehen nicht runter: 28.063 Neuinfektionen in Deutschland und mehr als 1000 neue Todesfälle

20.53 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben am Dienstag insgesamt 1.857.964 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Das sind 28.063 mehr als am Vortag. 1059 weitere Menschen starben, die Zahl der gesamten Todesfälle erhöht sich damit auf 38.384.

Der R-Faktor, den das RKI meldet, liegt bei 0,77. Das bedeutet, 100 Infizierte stecken im Durchschnitt 77 weitere Personen an. 1.470.000 Millionen Menschen gelten als genesen, die Zahl der aktiven Fälle in Deutschland liegt damit bei 359.901.

5491 Corona-Patienten liegen laut Divi-Intensivregister auf der Intensivstation, 3099 von ihnen müssen invasiv beamtet werden.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 254.636 (+2753), 5336 Todesfälle (+107)
  • Bayern: 344.668 (+3529), 7500 Todesfälle (+102)
  • Berlin: 103.646 (+1569), 1487 Todesfälle (+42)
  • Brandenburg: 51.547 (+1585), 1349 Todesfälle (+41)
  • Bremen: 14.172 (+104), 212 Todesfälle (+2)
  • Hamburg: 39.592 (+433), 725 Todesfälle (+30)
  • Hessen: 145.009 (+2084), 3278 Todesfälle (+67)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 14.039 (+333), 226 Todesfälle (+11)
  • Niedersachsen: 115.779 (+2395), 2239 Todesfälle (+66)
  • Nordrhein-Westfalen: 415.032 (+6043), 7507 Todesfälle (+261)
  • Rheinland-Pfalz: 78.054 (+1093), 1686 Todesfälle (+54)
  • Saarland: 21.730 (+292), 542 Todesfälle (+16)
  • Sachsen: 149.680 (+3054), 3792 Todesfälle (+178)
  • Sachsen-Anhalt: 35.362 (+1041), 824 Todesfälle (+28)
  • Schleswig-Holstein: 27.530 (+464), 520 Todesfälle (+6)
  • Thüringen: 47.571 (+1291), 1216 Todesfälle (+48)

Gesamt (Stand: 20.50 Uhr): 1.857.964, 38.384 Todesfälle

Vortag (Stand 06.01.2021, 23.00 Uhr): 1.829.901, 37.325 Todesfälle

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 1.474.000 (+23.100)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei 345.580 (+4004)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,77 (Stand: 07.01.)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 5491 (-78)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 3099 (-24)

Achtung: Eine Bewertung der Daten ist momentan schwierig, weil während der Weihnachtsfeiertage und um den Jahreswechsel herum vermutlich weniger Menschen getestet werden.

 

Illegale Party auf Allgäuer Berghütte: Polizei rückt mit Motorschlitten an

17.00 Uhr: Mit Hilfe eines Motorschlittens hat die Polizei im Allgäu eine illegale Hütten-Party mit mehr als 20 Gästen aufgelöst. Spaziergängern sei die Feier in Nesselwang im Landkreis Ostallgäu wegen der lauten Musik mit wummernden Bässen aufgefallen, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Als die Beamten die Party am Mittwochabend auflösen wollten, stießen sie auf ein Hindernis: Die Partygäste blockierten die einzige Zufahrtsstraße zur Hütte mit einem Auto. Die Beamten hätten sich daraufhin vor Ort einen Motorschlitten zur Weiterfahrt organisiert, sagte ein Polizeisprecher. "So etwas gehört eigentlich nicht zu unserem Fuhrpark."

Als die Polizisten zur Hütte kamen, versteckten sich die inzwischen vorgewarnten Partygäste demnach unter anderem in einem nahe gelegenen Wald. Trotzdem ermittelten die Beamten nach eigenen Angaben bis Donnerstag mehr als 20 Gäste. Sie erwarten nun Bußgelder wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz.

WHO ist besorgt über neue Coronavirus-Variante

16.00 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation ist alarmiert angesichts der Ausbreitung einer besonders ansteckenden Variante des Coronavirus und der allgemein steigenden Ansteckungszahlen in Europa.

Die europäischen Staaten müssten noch größere Anstrengungen im Kampf gegen das Virus unternehmen, forderte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Donnerstag in Kopenhagen.

In Großbritannien, wo die neue Variante besonders grassiert, werden die Krankenhausbetten für Corona-Patienten knapp.

"Fehler ist im Oktober passiert": Kanzleramtschef Braun räumt falschen Corona-Weg ein

13.53 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun hat im Interview mit "RTL/ntv" Fehler eingeräumt. Auf der Ministerpräsidentenkonferenz am 14. Oktober sei die zweite Welle bereits erkennbar gewesen: "Wir haben diesen Vorsprung, den wir den ganzen Sommer lang hatten, erst aufgebraucht, bevor wir angefangen haben, dann konsequenter zu handeln. Auch die Lockdown-Maßnahmen im November seien ja erkennbar nicht genug gewesen“, so Braun. „Das heißt: Wir hätten schon Mitte Oktober entscheidender und deutlicher handeln müssen," sagt er weiter.

Am 5. Januar beschlossen Bund und Länder die Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar. Angesichts der aktuellen Lage ist sich Braun sicher, dass dies die richtige Entscheidung war. Gegenüber der Vorwoche habe man in Deutschland zwar sieben Prozent weniger Corona-Fälle. Wenn man mit dieser Geschwindigkeit aber weitermachen würde, dauere es 15 Wochen, bis die 7-Tage-Inzidenz unter 50 käme. "Das ist etwas, das will ich für unsere Volkswirtschaft nicht und auch nicht für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft", so der Kanzleramtschef. dpa/Bernd von Jutrczenka/dpabild Helge Braun (CDU), Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben.

Gerade im Hinblick auf die neue Virus-Mutation aus England gebe es keinen anderen Weg. Bisher sei diese in Deutschland nur vereinzelt aufgetreten, nach Irland sei sie aber bereits geschwappt und sorge dort für hochschnellende Inzidenzen von 130 auf über 600. „Das kann in Deutschland auch passieren, wenn wir nicht sehr, sehr darauf achten, die Mutation möglichst aus dem Land zu halten und die Zahlen jetzt schnell so zu senken, dass wir, egal ob Mutation oder nicht, jede Infektion konsequent nachverfolgen und mögliche Ansteckungsverdächtige auch in Quarantäne schicken“, so Braun weiter.

Auf die Frage, ob der harte Lockdown ausgeschlossen werden kann, wich er aus: "Es ist jetzt ganz wichtig, dass einmal die Bevölkerung das ihre tut, um die privaten Kontakte zu reduzieren. Und da, wo wir politische Entscheidungen getroffen haben, müssen wir sie sehr konsequent umsetzen."

Surftipp: "Ein Schlag ins Gesicht für Familien" – Kontaktsperre für Millionen Familien? Länder wollen Kinder-Ausnahme streichen – harte Kritik

Im ehemaligen Corona-Hotspot: Regener Landrätin fordert Lockerung der 15-Kilometer-Regel

11.48 Uhr: Die Regener Landrätin Rita Röhrl (SPD) will bei der Bayerischen Staatsregierung erreichen, dass die 15-Kilometer-Regel gelockert wird. Dies geht aus einem Bericht des Bayerischen Rundfunks ("BR") hervor. Röhrls Ziel sei demnach, dass sich die Bewohner des Kreises Regen zumindest im eigenen Landkreis frei bewegen können. Alles andere sei schwer vermittelbar, so die SPD-Politikerin. Die Einhaltung der 15-Kilometer Regel ließe sich zudem nur schwer kontrollieren. Nach Röhrls Ansicht sei sie mit einem sehr hohen Aufwand für die Polizei verbunden. Foto: Screenshot BR

Der Landkreis Regen hat derzeit eine Inzidenz von rund 285 Fällen pro 100.000 Einwohner und zählt damit immer noch zu den Hochrisikogebieten. Im Dezember galt die Region mit zwischenzeitlich mehr als 650 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Stand: 17. Dezember) binnen einer Woche als Deutschlands Corona-Hotspot Nummer 1.

Mit Ausflugszielen wie den Arberseen ist der Landkreis Regen ein beliebtes Ziel für Tagesausflügler. Landrätin Röhrl empfindet es als daher unfair, dass beispielsweise Münchner Tagesausflügler die für sie etwa 100 Kilometer entfernten Seen aufsuchen dürften, während dies den meisten Bewohnern des Landkreises jedoch nicht möglich sei.

Tokio zählt Rekord an Coronavirus-Neuinfektionen – Notstand verhängt

11.36 Uhr: Japan hat wegen wieder stark gestiegener Corona-Neuinfektionen für den Großraum Tokio erneut den Notstand ausgerufen. Das gab Regierungschef Yoshihide Suga am Donnerstag bekannt. Ein Lockdown ist die ab Freitag bis 7. Februar geltende Maßnahme nicht: Die Bürger von Tokio sowie den angrenzenden Präfekturen Chiba, Saitama und Kanagawa sollen möglichst zu Hause bleiben und vor allem nicht nach 20.00 Uhr ausgehen.

Restaurants und Bars sollen ab 19.00 Uhr keinen Alkohol ausschenken und schon um 20.00 Uhr schließen. Anders in anderen Ländern sieht der Notstand in Japan jedoch keine Strafen bei Zuwiderhandlungen vor.

Wenige Monate vor den geplanten Olympischen Spielen in Tokio ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in der japanischen Hauptstadt am Donnerstag auf einen Rekord gestiegen. Erstmals wurden binnen eines Tages mehr als 2000 Fälle registriert. Erst am Vortag war die Zahl erstmals über die Marke von 1500 Fällen geklettert. Die Vorbereitungen für die Sommerspiele sollen fortgesetzt werden, hatte Suga zu Wochenbeginn gesagt. imago images/Kyodo News

Japan scheint das Corona-Virus unter Kontrolle zu haben.

Japan hatte zuletzt im April vergangenen Jahres für Tokio den Ausnahmezustand aufgerufen, der später auf das ganze Land ausgeweitet und Ende Mai wieder aufgehoben worden war. In jüngster Zeit sind die Infektionszahlen jedoch wieder stark angestiegen, vor allem im Großraum Tokio. Es besteht zunehmend die Sorge vor einer Überlastung des Gesundheitssystems.

In Deutschland bislang rund 800 Kinder mit Coronavirus im Krankenhaus behandelt

11.31 Uhr: Der Dresdner Kinderarzt und Infektiologe Reinhard Berner hat die andauernden Schließungen von Schulen und Kitas kritisiert. "Kinder sind nicht die Treiber der Pandemie", sagte der Leiter der Kinderklinik des Universitätsklinikums Dresden den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Donnerstag. Wissenschaftlich gesehen gebe es "keine klaren Gründe, warum Kitas und Schulen längerfristig geschlossen bleiben sollen".

Berner zufolge wurden in Deutschland von März bis Ende Dezember etwa 800 Kinder mit dem Coronavirus in Krankenhäusern behandelt. Das geht demnach aus dem Register der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie hervor. Der Spezialist für Infektionskrankheiten bei Kindern bewertete diese Zahl als "enorm wenig", wenn man sie auf die Gesamtzahl der 14 Millionen Kinder und Jugendlichen in Deutschland beziehe. dpa/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa Ein Stethoskop (Symbolbild).

Berner war auch in der großen Expertenrunde am Montagabend dabei, die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Regierungschefs der Länder und Bundesminister zu weiteren Corona-Maßnahmen beriet. Am Dienstag wurde die Verlängerung des seit Mitte Dezember geltenden harten Corona-Lockdowns beschlossen, zu dem die weitgehende Schließung von Schulen und Kitas gehört. Einige Länder planen für jüngere Schüler ab der zweiten Januarhälfte Wechselunterricht.

Berner hatte sich gegen eine weitere Schließung von Schulen und Kitas ausgesprochen. Kinder seien weniger empfänglich für Infektionen. "Und wenn insbesondere junge Kinder mit Coronavirus infiziert sind, das ist ausreichend gut belegt, kommt es seltener zu einer Weitergabe der Infektion", sagte Berner.

Präsenzunterricht ab 11. Januar: Berlin weicht von Merkels Corona-Linie ab

10.52 Uhr: Wie aus einer Pressemitteilung der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie hervorgeht, will Berlin ab dem 11. Januar den Präsenzunterricht wieder einführen. Demnach soll der Unterricht zunächst in den Klassen 9 bis 13 stattfinden, ab dem 18. Januar folgen dann die Klassen 1 bis 3. Ab 25. Januar sollen dann auch die Klassen 4 bis 6 wieder Präsenzunterricht haben.

Senatorin Sandra Scheeres einigte sich zudem zusammen mit den Schulleitungsverbänden darauf, dass für Grundschüler ab de, 11. Januar eine Notbetreuung angeboten werden soll. Diese könnten Kinder in Anspruch nehmen, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten. Für abschlussrelevante Jahrgänge sollen ein Wechselunterricht stattfinden.

Zuvor hatten Bund und Länder beschlossen, dass Schulen und Kitas bis Ende Januar weitestgehend geschlossen zu halten oder nur eingeschränkten Betrieb anzubieten. Die Bundesländer sind allerdings selbst für die Umsetzung der Beschlüsse zuständig.

Zuvor hatte schon Baden-Württemberg angekündigt, Grundschulen und Kitas schon ab dem 18. Januar wieder aufmachen zu wollen, wenn die Infektionszahlen dies zulassen. Auch in Niedersachsen sollen Grundschüler im Wechselbetrieb ab 18. Januar wieder in die Schule kommen. Kitas bleiben beispielsweise in Nordrhein-Westfalen grundsätzlich geöffnet, die Eltern werden lediglich gebeten ihre Kinder nicht zu bringen.

Austausch trotz Coronavirus: Deutsche Schülergruppe in England in Quarantäne

10.14 Uhr: Eine Schülergruppe einer Privatschule aus Torgelow (Mecklenburgische Seenplatte) befindet sich derzeit in Großbritannien in Quarantäne. Dabei handelt es sich um elf Mädchen und Jungen einer neunten Klasse und zwei Betreuer des Schlossgymnasiums mit Internat bei Waren an der Müritz, wie Leiter Mario Lehmann am Donnerstag sagte. Die Klasse sei am Montag von Berlin aus mit allen nötigen Genehmigungen zu einem regulären Schüleraustausch in die Nähe von Oxford geflogen, dort dann aber von den plötzlich verhängten Corona-Schutzmaßnahmen in England überrascht worden. Die Schüler kommen aus acht Bundesländern, darunter Berlin, Sachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Zuvor hatte der Neubrandenburger "Nordkurier" über den Fall berichtet. An der Internatsschule Torgelow lernen 250 Schüler aus Deutschland und dem Ausland. dpa/Sina Schuldt/dpa/dpa-tmn/Symbolbild Ein leerer Klassenraum.

Die betroffenen Neuntklässler waren die zweite neunte Klasse, die in diesem Schuljahr – ungeachtet der Corona-Einschränkungen in Deutschland – aus Torgelow den Schüleraustausch mit England praktizieren sollte. Sie waren mit negativem Tests aus den Weihnachtsferien nach Berlin gekommen und von dort geflogen. "Wenn die zehn Tage Quarantäne in England um sind, können sie an die englische Schule, aber dort lernen derzeit nur internationale Schüler", sagte Lehmann. Die englischen Schüler dürften derzeit dort nicht zur Schule. Insofern müssen entschieden werden, ob der Austausch Sinn mache oder die Gruppe lieber wieder zurückgeholt werde.

Das Internatsgymnasium habe für den Internatsbetrieb in Torgelow eine Ausnahmegenehmigung des Kreises. Bevor der Schulbetrieb nach dem Jahreswechsel startete, seien alle Schüler und Mitarbeiter getestet worden. Dabei habe es einen positiven Fall bei einem Betreuer gegeben, der aber keinen Kontakt zu anderen hatte.

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