Nicht effektiv: Von diesen 5 gesunden Routinen raten Ernährungsexperten ab

Abnehmen, den Körper straffen oder Muskelmasse aufbauen – viele Menschen verfolgen ein bestimmtes Ernährungs- oder Fitnessziel.

Damit die gewünschten Erfolge besser früh als spät erreicht werden, legen sich die meisten eine gewisse Routine und bestimmte Angewohnheiten zu, die helfen sollen, gesündere Entscheidungen zu treffen.

Doch wann wird eine gesunde Routine eher ungesund und hinderlich?
 

Verbreitete Tipps nicht immer sinnvoll

Viele Tipps stammen im Alltag von Social Media-Plattformen, wo sich nicht alle ausschließlich als Experten im Bereich Ernährung oder Gesundheit nennen dürfen.

Und dennoch dienen oft diese Tipps und Ratschläge als Orientierung für das eigene „gesunde Leben“ und werden irgendwann zu einer gewissen Routine.

Die meisten dieser Routinen erscheinen im ersten Moment zwar logisch, können sich aber auch als Motivations-Killer entpuppen oder aber auch im schlimmsten Fall die Psyche negativ in Richtung Ess- und Sportsucht lenken.

Die Ernährungsberaterin Brigitte Zeitlin erklärt in einem Artikel des Portals ‚SELF‘, welche „gesunden“ Angewohnheiten man lieber überdenken sollte.
 

1. Sich nie etwas gönnen

Kuchen, Kekse und Pudding haben bekanntlich reichlich Kalorien und viel Zucker – weshalb sich viele Menschen die süßen Versuchungen verkneifen. Doch das kann auf Dauer nach hinten losgehen.

„Gesund zu sein bedeutet auch psychische Gesundheit“, erklärt Zeitlin. „Das bedeutet, auch Dinge zu essen, auf die man Lust hat, ohne sich dadurch gestresst oder schuldig zu fühlen.“

Sich immer die leckeren Sachen zu verkneifen, führt nicht nur zu einem angespannten Verhältnis mit dem Essen, es hat auch noch einen weiteren Nachteil: Die Lust auf ungesunde oder kalorienreiche Lebensmittel steigt nämlich an und führt irgendwann höchst wahrscheinlich zu einer Fressattacke – auch im Zusammenhang mit Binge Eating bekannt.

Dieses eigene Verhalten löst wiederum noch mehr Stress und Angst aus. „Das Leben ist bereits stressig genug – das Essen sollte es nicht sein.“
 

2. Jede einzelne Kalorie tracken

Zu diesem selbsterzeugten Stress gehört auch, jede einzelne Zutat, wie Salatgurke, die kaum Kalorien enthält, und jeden Snack bis auf die letzte Kalorie zu tracken und die angestrebte Kalorienanzahl unter keinen Umständen zu überschreiten.

Ein solches Verhalten, kann ein gestörtes Verhältnis zum Essen erzeugen, da die Nahrung in vielen Fällen bald als „Feind“ angesehen wird, was wirklich alles andere als gesund ist.

Anstatt zu strenge Essensregeln zu befolgen, empfiehlt die Expertin, sich hin und wieder auch mal etwas zu gönnen – selbst wenn es ungesund ist.

Denn wer sich die meiste Zeit von frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln mit guten Nährstoffen ernährt, darf ab und zu auch mal Schlemmen.

„Es ist erstaunlich, wie viel einfacher es ist, Gesundheitsziele zu erreichen, wenn man keine Angst hat, etwas zu essen, das man liebt“, weiß Zeitlin.

Wer Kalorien trackt, sollte zudem wissen, dass es nicht auf den einzelnen Tag ankommt, sondern auf die Wochenbilanz. Daher kann man ein bis zwei Tage über seinen Kalorien-Soll liegen – gar kein Problem.

3. Zu stark auf das Ziel fokussiert sein

Um Pläne zu erreichen, benötigt man einen gewissen Fokus. Wer jedoch zu verkrampft auf ein Ziel hinarbeitet, sich nie entspannt und dabei die Freude am Prozess verliert, erschwert sich diese Reise nur unnötig.

„Diese Art von hyperfokussierter Mentalität hat mehrere Nachteile. Denn man kann nicht mehr richtig einordnen, ob diese selbstgesetzten Vorschriften dem Bedürfnis entsprechen“, erklärt die Expertin.

„Dazu zählt, ob die Einschränkungen wirklich gut tun, wie sie sich auf die Selbstwahrnehmung, die Konzentration, den Schlaf sowie dem allgemeinen Wohlbefinden samt der zwischenmenschlichen Beziehungen auswirken.“

Für einen gesunden Prozess ist es wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören, um unnötigen Stress zu vermeiden – ganz egal, ob im es ums Abnehmen oder um die wöchentliche Fitness geht.

Eine regelmäßige Self-Care-Routine kann helfen, zwischendurch wieder zu sich zu finden, zu entspannen und die Batterien aufzuladen und dann mit neuer Energie weiterzumachen.

Dabei gibt es verschiedene Dinge, die helfen können, wieder im Hier und Jetzt anzukommen:

  • Yoga und Meditationsübungen
  • Ausgiebige Spaziergänge an der frischen Luft
  • Ein Buch lesen oder Tagebuch führen
  • Einen entspannten Nachmittag mit den Liebsten verbringen
  • Sporteinheiten, sofern sie helfen, den Kopf freizubekommen

 

In der Bildergalerie:Die 11 besten Tipps gegen Stress

4. Das Meal-Prepping übertreiben

Frisch und nährstoffreich zu kochen ist das A und O, wenn es um einen gesunden Lebensstil geht. Die Mahlzeiten für die Woche vorzubereiten, kann dabei einiges an Zeit ersparen.

Jedoch kann der Spaß am regelmäßigen Vorkochen schnell verfliegen, wenn die Zubereitung zu anstrengend und zeitaufwändig wird und überhand nimmt.

Um dem vorzubeugen, hiflt es, beispielsweise schon vorgekochtes, geschnittenes und portioniertes Gemüse zu verwenden – tiefgefrorener Brokkoli kann mit den gleichen Nährstoffen aufwarten wie frischer, sollte er nicht schon monatelang geöffnet im Tiefkühlfach liegen.

Mit schon teilweise vorgefertigten Zutaten zu kochen, erspart Zeit und Stress, liefert zeitgleich jedoch alle gesundheitlichen Vorteile. Eine absolute Win-Win-Situation!
 

5. Denken, die Gesundheit sei allein vom Essen abhängig

Eine Mahlzeit oder selbst ein Tag voller Essen wird in der Regel das Erreichen bestimmter körperlicher Ziele nicht beeinflussen – sofern man am nächsten Tag wieder dem guten Kurs folgt.

Außerdem gehört so viel mehr zur Gesundheit als nur das Essen. „Der Schlaf, das Energie- sowie Stresslevel und auch die körperliche Aktivität spielen alle eine große Rolle“, erklärt Zeitlin.

Anstatt sich nur auf die Ernährung zu konzentrieren, sollten all diese Komponenten bestmöglich abgedeckt sein.

„Man sollte sich fragen, wie man seinen Schlaf verbessern, mit Stress umgehen oder aktiver werden kann“, empfiehlt die Expertin. „Mir persönlich hilft es, mich mehr zu bewegen und meine körperliche Aktivität zu erhöhen.“

Denn Sport eignet sich hervorragend dazu, Stress abzubauen und gleichzeitig sowohl die Stimmung als auch die Energie zu steigern, solange das Workout oder die Jogging-Runde nicht zu Tortur wird. Bei einem Training, welches länger als 30 Minuten geht, wird ebenfalls das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet.

Ein weiterer Pluspunkt: Auch der Schlaf kann sich verbessern, wenn man sich viel und ausgiebig bewegt.

Mit einer ausgewogenen Lebensweise kommt man wohl am weitesten – und verliert seine gute Laune nicht!

Quelle

  • 5 ‚Healthy‘ Things You Should Stop Doing, According to a Registered Dietitian; abgerufen am 24.11.2020 https://www.self.com/story/healthy-things-you-should-stop-doing-according-to-a-registered-dietitian?utm_source=nl&utm_brand=self&utm_mailing=SLF_Daily_112119&utm_campaign=aud-dev&utm_medium=email&bxid=5d0071862ddf9c11fcbae148&cndid=56609240&esrc=bounceX&utm_content=Final&utm_term=SLF_Daily_GenericOpens

Cornelia Bertram

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