Fließt in Regierungspapier ein: Neue Richtlinien empfehlen Deutschen nur noch 10 Gramm Fleisch pro Tag
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt regelmäßig neue Empfehlungen für die Ernährung der Bevölkerung heraus. Die demnächst erscheinenden Richtlinien sehen offenbar einen radikalen Verzicht auf Fleisch vor. Diese Pläne sollen auch in die neue Ernährungsstrategie der Bundesregierung einfließen.
10 Gramm Fleisch pro Tag: Das soll die neue Höchstgrenze sein, wenn es nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) geht. Der „Bild“ liegen die Auszüge aus einem internen Dokument zum Thema neue Lebensmittel-Strategie vor. Bei den Angaben handelt es sich zwar nur um Empfehlungen, doch werden diese an verschiedenen Stellen auch konkret umgesetzt.
So vergibt die DGE Zertifikate an Kantinen, die bei ihren Gerichten auf eine gesunde Ernährung achten. Die Herausgabe dürfte folglich strenger werden. Eckhard Heuser, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Milchindustrie, sagt der „Bild“ über die Pläne: „Es ist ein Irrsinn und nicht praktikabel. Wer seine Currywurst nicht mehr in der Kantine kriegt, geht in die Frittenbude davor.“
„Niemand möchte den Menschen ihre gelegentliche Currywurst verbieten“
Die bisherige Empfehlung der DGE von 600 Gramm Fleisch pro Woche war deutlich großzügiger. Sie entsprach auch in etwa dem tatsächlichen Verzehr der Deutschen, der bei 109 Gramm pro Tag und 763 Gramm pro Woche liegt. Wie die DGE der „Bild“ bestätigte, soll künftig auch die C02-Bilanz der Lebensmittel Berücksichtigung finden. „Niemand möchte den Menschen ihre gelegentliche Currywurst verbieten. Aber der Fleischkonsum in der Bevölkerung ist aus gesundheitlichen und nachhaltigen Gründen insgesamt zu hoch, das ist wissenschaftlicher Fakt.“
Die Vorgaben der DGE sollen auch in der neuen Ernährungsstrategie von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir umgesetzt werden. Das Eckpunktepapier „Weg zur Ernährungsstrategie der Bundesregierung“ wurde im Dezember 2022 vom Kabinett beschlossen. Bis Ende des Jahres soll eine Strategie verabschiedet werden.
CDU kritisiert „bevormundende Ernährungspolitik“
Kritik kommt vom Fleischverband, der eine zunehmende Unterversorgung mit bestimmten Nährstoffen wie Eisen oder Vitamin B12 sieht. Eine Reduzierung tierischer Lebensmittel würde diesen Trend verstärken. Albert Stegmann von der CDU zufolge wird die DGE „für eine bevormundende Ernährungspolitik eingespannt. Wertvolle tierische Lebensmittel wie Geflügel oder Milch dürfen nicht ohne Not an den Pranger gestellt werden. Wir brauchen Ernährungsbildung und Bewegungsangebote gerade für Jugendliche.“
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