Nahrungsergänzungsmittel fürs Gehirn nutzlos: Was du stattdessen gegen tun kannst
Als eine Art Fitnesskur fürs Gehirn werden die Pillen beworben. Tabletten mit Gingko sollen bei älteren Menschen angeblich ebenso die Gedächtnisleistung stärken und womöglich Demenz verhindern wie solche mit B-Vitaminen, Vitamin E, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Fischöl oder Coenzym Q10.
Doch tatsächlich versprechen diese Nahrungsergänzungsmittel fürs Hirn viel – und bringen wenig. Das Geld dafür können sich Verbraucher in den allermeisten Fällen sparen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung von Medizinern und Forschern des "Global Council on Brain Health (GCBH)".
Studien weisen kaum Auswirkungen auf Demenz-Prävention nach
Die unabhängige Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, verlässliche Empfehlungen zum Thema Gesundheit zur Verfügung zu stellen, die auf dem neuesten Stand der Forschung sind. Für die Untersuchung zu Nahrungsergänzungsmitteln haben die Experten Studien analysiert, in der es um deren Wirksamkeit geht.
Allerdings: Es gibt demnach wenige Studien, in denen die angeblich gedächtnisfördernden Inhaltsstoffe auf ihre Wirksamkeit getestet worden sind. In den wenigen Studien, die es dazu gibt, wurden keine oder verschwindend geringe Auswirkungen auf etwa Demenz-Prävention nachgewiesen.
Zwar sei die Einnahme solcher Nahrungsergänzungsmittel sehr populär – etwa ein Viertel der erwachsenen Amerikaner über 50 greift einer Umfrage zufolge regelmäßig zu mindestens einem Produkt – und weltweit ein Milliardengeschäft.
Das ist eine gewaltige Geldverschwendung, so die Experten.
Denn es gibt laut GCBH keine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, dass eines der Nahrungsergänzungsmittel wirksam sei gegen kognitiven Verfall, oder dass die Vitaminpillen gar neurologische Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer verhindern können.
Was Experten stattdessen raten
Stattdessen raten die Experten: "Für die meisten Menschen ist eine Gesunde Ernährung die beste Möglichkeit, um Nährstoffe aufzunehmen, die für ein gesundes Gehirn förderlich sind", heißt es vonseiten des GCBH.
Es gibt nur eine einzige Ausnahme
Einzige Ausnahme: Vitamin-B12-Mangel und Folsäure-Mangel (Vitamin B9-Mangel). Dies könne zu Gedächtnis-Problemen führen, so die Forscher. Liege tatsächlich ein solcher Mangel vor, könnten sich entsprechende Nahrungsergänzungsmittel positiv auswirken. Doch bevor Verbraucher dazu greifen, sollten sie beim Arzt durch eine Blutuntersuchung abklären lassen, ob sie tatsächlich an einem Vitamin B12-Mangel leiden.
Viel besser als Nahrungsergänzungsmittel
Ansonsten raten die Gesundheitsexperten: "Sparen Sie sich Ihr Geld." Besser investiert sei das Geld in Lebensmittel, die gut fürs Hirn seien wie etwa:
- fetter Fisch und Meeresfrüchte
- frische Beeren
- frisches Gemüse, vor allem grünes Blattgemüse
- Nüsse
- Bohnen und Hülsenfrüchte
- frisches Obst
- fettarmer Joghurt
Wobei es nicht das eine Lebensmittel gebe, das alleine für ein gesundes Gehirn sorgen könne, so die Ernährungsexperten. Vielmehr sei es die Kombination verschiedener gesunder Lebensmittel.
Sehen Sie im Video: Alzheimer: Warum gerade junge Menschen auf einen Wert achten müssen
*Der Beitrag „Ergänzungsmittel fürs Gehirn nutzlos: Was stattdessen gegen Gedächtnisverlust hilft“ stammt von Wizelife. Es gibt keine redaktionelle Prüfung durch FOCUS Online. Kontakt zum Verantwortlichen hier.
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