Was Ihr Krebsrisiko wirklich erhöht und was nicht
Gerade beim Krebsrisiko gibt es manches, was zu Unrecht unter Verdacht steht. Anderes scheint unbedenklich zu sein, ist aber gefährlich. Krebsrisiko-Fakten zu Alkohol, Kaffee, Aluminium in Deos, Radon, Nikotin, Prellungen und mehr.
Jeder kann sein Krebsrisiko bis zu einem gewissen Maß selbst beeinflussen, das ist sicher. Allerdings ist Gesundheitsprävention bei diesem Thema auch oft mit Einschränkungen und Verzicht verbunden, was nicht immer leicht fällt. Gerade deshalb ist es wichtig, bestimmte Krebsrisikofaktoren etwas genauer unter die Lupe zu nehmen:
Alkohol
Der Zusammenhang zwischen Alkohol und erhöhtem Krebsrisiko ist bewiesen. Alkohol fördert nachweislich verschiedene Krebsarten, etwa Krebs im Mund und Rachen, Kehlkopfkrebs, Speiseröhren- und Leberkrebs, aber auch Brustkrebs. Fast zehn Prozent der Brustkrebserkrankungen in Deutschland sind alkoholbedingt.
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Nicht nur Alkohol selbst, sondern vor allem auch seine Abbauprodukte wie Acetaldehyd können zu Genveränderungen führen, die wiederum die Entstehung von Krebs fördern. Mehr als ein Glas Alkohol pro Tag – also ein kleines Glas Wein oder Sekt, entsprechend ein Viertel Bier, sollte in Hinblick auf Krebs nicht getrunken werden. Ganz wichtig: Mindestens zwei Tage pro Woche alkoholfrei bleiben, damit sich der Körper erholen kann.
Kaffee
Kaffee stand wegen mancher bioaktiver Substanzen, die zu seinen Inhaltsstoffen gehören, aber auch wegen des Koffeins und der Röststoffe, unter Verdacht, Krebs zu begünstigen. Analysen zeigen aber, dass Kaffeegenuss harmlos ist und das Krebsrisiko nicht erhöht. Im Gegenteil, es gibt Hinweise, dass Kaffee sogar das Risiko für manche Krebsarten wie Leberkarzinom und Gebärmutterkrebs senken könnte.
Verantwortlich dafür ist wohl eher nicht das Koffein, wie bislang vermutet, sondern andere Stoffe im beliebten Getränk. Das sind Kaffeesäure, aber auch B-Vitamine, weitere Antioxidanzien und verschiedene Mineralstoffe. Sie haben insgesamt einen eher positiven Effekt auf die Gesundheit.
Aluminium
Viele Deos enthalten Aluminium in Form von Aluminiumchlorohydrat, weil es die Schweißbildung hemmt. Die tägliche Anwendung dieser Antitranspirantien, so eine gängige Überzeugung, kann zu Krebs führen. Inzwischen gibt es Entwarnung. Der Körper nimmt bei der Anwendung über die Haut wesentlich weniger von dieser Substanz auf, als früher befürchtet. Der Krebsrisikoverdacht ist also nicht bestätigt.
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In größeren Mengen kann Aluminium allerdings neurotoxisch wirken, also etwa Effekte im Gehirn nach sich ziehen. Wer deshalb möglichst „alufrei“ leben möchte, tut sich jedoch schwer. Denn Aluminium ist das dritthäufigste Element auf der Welt, deshalb in vielen Pflanzen und Lebensmitteln enthalten. Deshalb ist es sinnvoll, sich nicht einseitig zu ernähren, Lebensmittel abzuwechseln. Bei der Benutzung von Alufolie, Alugefäßen, Alu-Grillschalen und ähnlichen Dingen sollten Sie darauf achten, dass diese nicht mit sauren oder salzigen Lebensmitteln Kontakt haben.
Radon
Immer wieder gibt es Meldungen darüber, dass in manchen Gegenden das Krebsrisiko, vor allem für Lungenkrebs, besonders hoch ist. Schuld ist Belastung mit Radon. Dieser Zusammenhang ist klar erwiesen. Radon ist ein natürliches, radioaktives Gas.
Radon entsteht durch den Zerfall von Uran, das im Erdboden oder Gestein einiger Landstriche vorhanden ist. Von dort strömt das Edelgas nach oben aus und kann sich im Keller ansammeln und in Häuser aufsteigen. Radon ist geruchslos und unsichtbar. Doch werden das ionisierende Gas und seine Folgeprodukte wie Polonium und Blei länger eingeatmet, kann Lungenkrebs entstehen. Häufiges Lüften, sowie Türen, Schächte und Leitungen zum Keller sicher abdichten, kann die Radonkonzentration im Haus senken.
Übergewicht
Zu viel Fett, vor allem um die Taille herum, ist ein starker Risikofaktor für einige Krankheiten, darunter auch Krebs. Rund sieben Prozent aller Krebserkrankungen in Deutschland sind die Folge von Adipositas, also starkem Übergewicht. Für manche Krebsarten sind die massiven Fettdepots sogar ein besonders hoher Risikofaktor, etwa Speiseröhrenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Brustkrebs, Leberkarzinom, Darmkrebs und weitere.
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Ursache für diesen Zusammenhang sind Entzündungsstoffe und Hormone, die das Fettgewebe in großen Mengen bildet. Sie können das Zellwachstum fördern und stumme Entzündungen schwelen lassen. Beides begünstigt Krebs. Abnehmen ist deshalb immer die beste Wahl, wenn Übergewicht oder bereits Adipositas besteht.
Prellungen, Verletzungen
Bei einem Unfall eine Leberprellung abbekommen, oder die Brust wurde durch den Gurt gequetscht – dann könnte sich später hier eine Krebserkrankung entwickeln. Und tatsächlich, manchmal erkrankt der Betroffene später tatsächlich an Leber- beziehungsweise Brustkrebs. Lange wurde deshalb ein Zusammenhang vermutet. Doch das sind verschwindend wenige Fälle.
Es handelt sich also um ein zufälliges, tragisches Zusammentreffen zweier Ereignisse, wenn es auf die Anzahl der jährlichen Erkrankungszahlen gerechnet wird. Traumata wie Blutergüsse, Quetschungen, Stoßverletzungen erhöhen nicht das Krebsrisiko. Anders ist das bei unzureichend behandelten, schweren Brandverletzungen. Hier kann sich in sehr seltenen Fällen ein Brandnarbenkrebs entwickeln.
Nikotin
Vor allem wegen des Nikotins haben Raucher ein höheres Krebsrisiko als Nichtraucher. Davon sind auch heute noch viele überzeugt. Doch – ohne das Alkaloid als völlig harmlosen Stoff darstellen zu wollen – reines Nikotin ist nicht Krebsrisikofaktor Nummer 1. Rauchen wird vor allem deshalb zur Gefahr, weil der Rauch neben Nikotin noch Tausende anderer Chemikalien enthält: Teer, Arsen, Nitrosamine, Blausäure, Kadmium, Benzol und viele weitere. Sie bilden sich beim Verbrennen, unter dem Einfluss der starken Hitze von rund 800 Grad und sind krebserregend.
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Deshalb ist es richtig, mit dem Rauchen aufzuhören, was sich übrigens auch viele Raucher vornehmen. Doch die Umsetzung ist schwierig, etappenweise lässt sich das Ziel Rauchstopp vielleicht einfacher erreichen. Eine Unterstützung bieten hier ein Tabakerhitzer, weil bei ihnen weit weniger Hitze als bei normalen Zigaretten erforderlich ist. Auf diese Weise entstehen 90 Prozent weniger Schadstoffe, auf Nikotin muss trotzdem nicht verzichtet werden.
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