Bayerns Intensivstationen zählen immer mehr geimpfte Patienten
Bayerns Intensivstationen zählen immer mehr geimpfte Patienten
19.10 Uhr: Auf den Intensivstationen im Freistaat müssen laut dem Chef der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen, immer mehr geimpfte Corona-Patienten behandelt werden. "Bis vor 14 Tagen haben wir von etwa 90 Prozent der ungeimpften Patienten auf den Intensivstationen in Bayern gesprochen, jetzt ändert sich das gerade ein bisschen und wir haben im Moment noch so 75 Prozent ungeimpfte Patienten auf der Corona-Station", sagte er dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, "radioWelt am Abend"). Robert Michael/dpa-Zentralbild/Symbolbild Ein Intensivbett mit Beatmungseinheit steht auf einer Corona-Station.
Nach seinen Angaben nehmen die sogenannten Impfdurchbrüche – also Infektionen trotz vollständigen Impfschutzes – bei älteren Menschen, gerade mit Vorerkrankungen, zu. Diese Patienten müssten dann auch zunehmend auf die Intensivstationen.
Engehausen meinte, dass das Klinikpersonal manchmal auch abwägen müsse, wer auf die Intensivstation komme. Hier müsse entschieden werden, ob ein Corona-Patient, der vielleicht ungeimpft war, die Intensivbehandlung bekomme oder "Non-Covid-Behandlungen, Schlaganfälle, Herzinfarkte und ganz normale Unfallopfer". Er kritisierte zudem, dass die Verschärfung der Corona-Maßnahmen etwa zwei Wochen zu spät käme.
Ampel will 3G-Pflicht am Arbeitsplatz und Rückkehr zu kostenlosen Corona-Tests
18.47 Uhr: Die Ampel-Fraktionen haben sich auf einen Gesetzentwurf zu Corona-Eindämmungsmaßnahmen bis ins kommende Jahr hinein verständigt. Zudem vereinbarten SPD, Grüne und FDP nach Angaben vom Montag, die Rückkehr von kostenlosen Corona-Tests sowie die Einführung einer 3G-Pflicht am Arbeitsplatz "auf den Weg" zu bringen. In dem Gesetzentwurf, der am Montag der Nachrichtenagentur AFP vorlag und der am Donnerstag im Bundestag beraten werden soll, sind diese Maßnahmen aber noch nicht enthalten. Kay Nietfeld/dpa/Archivbild Bilden die Ampel: Robert Habeck (l-r)und Annalena Baerbock(beide Bündnis 90/Die Grünen) Olaf Scholz (SPD) und Christian Lindner (FDP).
Die drei Fraktionen wollten "möglichst viele Menschen insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten schützen", erklärte SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese. Deswegen solle es wieder Gratis-Corona-Tests sowie eine 3G-Pflicht am Arbeitsplatz geben. Zudem wird es Wiese zufolge "zielgerichtete Zuschläge" für Krankenhäuser geben, die Covid-Patientinnen und -Patienten versorgen. Schließlich soll es laut Wiese Rechtssicherheit für eine Testpflicht in bestimmten sensiblen Einrichtungen der Altenpflege geben. Zudem solle ein "Monitoring auch für die Booster-Impfungen" geschaffen werden.
Die Ampel-Fraktionen wollen laut dem Gesetzentwurf einen "bundeseinheitlich anwendbaren Katalog möglicher Schutzmaßnahmen" ins Infektionsschutzgesetz aufnehmen. Dieser soll es ermöglichen, auch nach dem Auslaufen der epidemischen Notlage nationaler Tragweite am 25. November "je nach Entwicklung der aktuellen Lage erforderliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen", wie es in dem Entwurf heißt. Die neuen Maßnahmen sollen bis zum 19. März gelten.
Ausdrücklich genannt werden unter anderem Abstandsgebote, Maskenpflicht, 3G-Regelungen für öffentliche Räume, die Verpflichtung zu Hygienekonzepten und die Sammlung und Verarbeitung der Personendaten von Gästen. Schulschließungen und andere Lockdown-Maßnahmen zählen nicht zu den aufgeführten Optionen. Der neue Katalog sei "auf Maßnahmen beschränkt, die in der gegenwärtigen Phase der Pandemiebekämpfung sinnvoll und angemessen sein können", heißt es in dem Gesetzentwurf. "Die je nach der regionalen Situation in den Bundesländern differenzierte Anwendung bleibt gewährleistet."
Die "Ampel" will zudem den vereinfachten Zugangs zu den sozialen Sicherungssystemen bis zum 31. März 2022 verlängern. Damit solle "sichergestellt werden, dass diejenigen, die weiterhin unter den wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie leiden, auch künftig möglichst einfach und schnell die nötige Unterstützung erhalten", heißt es in dem Entwurf. Die bereits für das Jahr 2021 getroffenen Sonderregelungen zum Kinderkrankengeld sollen ebenfalls "in das Jahr 2022 hinein verlängert" werden.
Lauterbach warnt: "Jeder, der in einen Innenraum geht, muss mit einem Impfdurchbruch rechnen"
18.31 Uhr: Wenige Tage vor Beginn der Karnevalssaison am 11.11. hat die Stadt Köln die Regeln angesichts stark gestiegener Corona-Zahlen noch einmal verschärft. Die öffentlichen Feiern zum Karnevalsauftakt am Donnerstag werden nun auf Geimpfte und Genesene (2G) beschränkt. Das NRW-Gesundheitsministerium in Düsseldorf genehmigte ein entsprechendes Vorgehen.
Der SPD-Politiker und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach befürchtet dennoch, dass der Karneval zu einem "Superspreader-Event" werden kann. Auch mit 2G seien Veranstaltungen in Innenräumen eine "Riesengefahr", sagte Lauterbach der Deutschen Presse-Agentur. Seine Folgerung: "Deshalb ist jede abgesagte Karnevalsveranstaltung im Innenraum eine gute Veranstaltung. Denn sie schützt Leben." Michael Kappeler/dpa Der Gesundheitsexperte der SPD: Karl Lauterbach.
Auch wenn für Saalveranstaltungen 2G gelte, schaffe das keine wirkliche Sicherheit, weil der Impfschutz bei vielen schon nachlasse. "Jeder, der in einen Innenraum geht, muss mit einem Impfdurchbruch rechnen", warnte Lauterbach. "Diese Impfdurchbrüche darf man nicht unterschätzen. Zum Glück ist es so, dass die ganz schweren Verläufe nicht so häufig sind. Aber dennoch sind viele Impfdurchbrüche schwerer, als der Laie sich das vorstellt. Sie können auch zu Long Covid führen."
Ex-Charité-Virologe warnt: "2G bedeutet mehr Unfreiheit, ohne mehr Sicherheit zu bieten"
18.12 Uhr: Ex-Charité-Virologe Detlev Krüger hat im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung das aktuelle Corona-Vorgehen der Politik kritisiert. "Die Hoffnung dieser Politiker ist es sicherlich, durch ‚2G‘ die Ausbreitung des Virus stärker kontrollieren zu können. Aber so einfach ist das nicht, weil sich immer mehr herausstellt, dass auch vollständig geimpfte Personen das Virus weitergeben können. Wir erreichen durch die Impfung keine sterile Immunität", sagte er dem Blatt. Christoph Soeder/dpa/Archivbild Blick in die Halle des Corona-Impfzentrums Messe Berlin.
Eine Impfung bedeute vor allem Eigen-, nicht aber Fremdschutz. "Insofern bezweifle ich, dass die 2G-Regelung eine Verbesserung zu 3G darstellt. Im Endeffekt bedeutet 2G nur mehr Unfreiheit, ohne mehr Sicherheit zu bieten. Deshalb hat auch das Testen weiterhin Bedeutung", so Krüger. Der Virologe sieht auch keine "Pandemie der Ungeimpften". Dieser Begriff war zuletzt immer wieder gefallen, unter anderem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte ihn verwendet.
"Wir haben eine Pandemie der Ungeimpften und Geimpften, weil auch Geimpfte das Virus weitergeben können und sogar erkranken." Trotzdem bezeichnet sich Krüger als "großer Befürworter der Impfung". Booster-Shots seien "die beste Möglichkeit, die Alten und Vulnerablen, die am schwersten erkranken und am häufigsten sterben, zu schützen". Bei allen anderen sieht Krüger die Auffrischungsimpfung jedoch kritisch. Da "frage ich mich, ob in anderen Ländern, in denen bisher fast gar keine Immunisierung stattgefunden hat, der Impfstoff nicht noch besser aufgehoben wäre", sagte er der "Bild"-Zeitung.
Berlin führt Maskenpflicht im Unterricht wieder ein
17.31 Uhr: Berliner Schüler müssen im Unterricht wieder Masken tragen – zumindest, wenn sie den Jahrgängen eins bis sechs angehören. Das geht aus einem Bericht des "rbb" hervor. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) habe dies bei einer Sitzung des Hygienebeirats entschieden, im Laufe der Woche soll die Regelung umgesetzt werden.
Begründet wird die Rückkehr zum Mundschutz an Schulen mit den stark steigenden Infektionszahlen. Schülerinnen und Schüler sollen sich auch weiterhin dreimal die Woche auf Corona testen. Ihre Masken dürfen sie aber – genau wie die älteren Schüler – bei Klassenarbeiten oder Tests absetzen.
87,2 Prozent der Betten belegt: In Thüringen laufen die Intensivstationen voll
17.22 Uhr: Nirgendwo in Deutschland sind anteilig so viele Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt wie in Thüringen. Am Montag war es dort mehr als jedes fünfte, wie aus Daten der Medizinervereinigung Divi hervorging. Knapp die Hälfte der 36 dort verzeichneten Intensivstationen war demnach bereits im eingeschränkten Betrieb – Tendenz steigend. Die SPD im Land fordert angesichts der Situation verschärfte Regeln und eine flächendeckende Einführung von 2G, das heißt Zugang nur für Geimpfte und Genesene. Das Gesundheitsministerium will sich am Dienstag zum weiteren Vorgehen äußern. Fabian Strauch/dpa/Illustration Eine Mitarbeiterin der Pflege steht in einem Zimmer einer Corona-Intensivstation.
Den Divi-Zahlen zufolge stieg die Zahl der Corona-Patienten auf Thüringer Intensivstationen im Vergleich zum Sonntag um 17 auf 133; 22 spezielle Covid-Intensivbetten waren noch frei. Landesweit waren 87,2 Prozent der Intensivbetten belegt. Der Anteil der Corona-Patienten an den betreibbaren Intensivbetten lag bei 21,2 Prozent. Mitte April waren noch rund 220 Corona-Patienten auf den Intensivstationen behandelt worden. Laut Gesundheitsministerium ging die Zahl der Intensivbetten von teils 1100 im Jahr 2020 auf rund 700 Ende Oktober zurück. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat stieg weiter an und lag am Montag bei 427,5.
"Wir müssen die vierte Welle jetzt schnell brechen", erklärte der SPD-Landesvorsitzende Georg Maier. Seine Partei fordere daher den Zugang zu Gastronomie, Veranstaltungen oder Dienstleistungen in Innenräumen nur für Geimpfte und Genesene (2G). Ungeimpfte Beschäftigte am Arbeitsplatz sollten täglich getestet werden. Außerdem plädierte er für konsequentere Kontrollen der Regeln. Auch eine inzidenzunabhängige Testpflicht an Schulen sieht die SPD als richtigen Weg.
Landrat von Deutschlands schlimmstem Corona-Hotspot: "Kontaktreduzierungen sind jetzt angesagt"
15.12 Uhr: Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist mit einer 7-Tage-Inzidenz von 924,3 bundesweiter Corona-Hotspot. Vor diesem Hintergrund fand am Montagnachmittag eine Pressekonferenz statt, auf der sich Landrat Michael Geisler (CDU) zur aktuellen Virus-Lage äußerte.
"Derzeit laufen in den Krankenhäusern hausinterne Umverlegungsprozesse", sagte er. "Man muss davon sprechen, dass wir hier zu einer Überlastung kommen." Hauptursache für den drohenden Engpass sei fehlendes Klinikpersonal, betonte der Politiker. "Aufgrund der Lage – wir sind zurzeit der am stärksten betroffene Landkreis – müssen wir schauen, dass wir die Überlastung der Kliniken hier im Territorium vermeiden." Daniel Schäfer/dpa-Zentralbild/
Um die dramatische Corona-Situation in den Griff zu bekommen, sei Eigenverantwortung gefragt. "Kontaktreduzierungen sind jetzt angesagt", betonte der Landrat. Testen und impfen beschrieb er als zentrale Instrumente, um auf die Lage im Landkreis zu reagieren. So solle auch an Schulen täglich getestet werden, solange die Inzidenzen so hoch seien wie aktuell. Geisler appellierte an die Bundesregierung, wieder kostenlose Corona-Tests zur Verfügung zu stellen. "2G gut und schön – aber wir müssen davon ausgehen, dass es auch immer wieder Geimpfte gibt, die das Virus verbreiten."
Karnevals-Auftakt in Köln nur für Geimpfte und Genesene
14.53 Uhr: Die Stadt Köln verschärft die Regeln für den Karnevals-Auftakt am 11. November. Das berichtet der "WDR" unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. In abgesperrten Bereichen der Altstadt und im Zülpicher Viertel soll demnach am Donnerstag 2G gelten. Weiter heißt es, die Kommunen könnten in Abstimmung mit dem Ministerium 2G-Regeln anordnen, wenn es als angemessen erachtet werde.
Krankenhäuser rechnen mit eingeschränktem Betrieb – viele Intensivstationen voll
14.50 Uhr: Angesichts der rasant steigenden Corona-Infektionszahlen bereiten sich Deutschlands Krankenhäuser wieder darauf vor, ihren Betrieb deutlich einzuschränken. Wenn es nicht gelinge, die neuerliche Welle zu brechen, "haben wir sehr bald wieder über 4000 intensivpflichtige Covid-Patienten", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgabe). Dies führe zwangsläufig dazu, dass nach regionaler Betroffenheit aufschiebbare Leistungen später erbracht werden müssten. Bild: dpa Pflegekräfte kümmern sich um eine Patientin auf einer Corona-Intensivstation (Symbolbild).
Es würden also wieder Patienten auf ihre geplanten Operationen warten müssen, "vor allem diejenigen, bei denen nach der Operation eine Überwachung auf der Intensivstation erforderlich ist", führte Gaß aus. "Wir müssen dringend die vierte Welle brechen", appellierte er.
Der Leiter des von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) geführten Registers der Intensivkapazitäten, Christian Karagiannidis, sagte im WDR Fernsehen, die Intensivstationen seien bundesweit zu knapp 90 Prozent ausgelastet. In Bayern, Sachsen und Thüringen sei die Situation besonders angespannt.
Deutschland sei bei der Zahl der Intensivbetten "relativ gut" aufgestellt. "Wir müssen diesmal viel mehr regional gucken. Es kann sein, dass wir deutschlandweit 5000 Patienten vielleicht schaffen werden, aber es kann trotzdem sein, dass wir bei 3000 Patienten in Bayern absolut größte Schwierigkeiten haben, einen Covid-Patienten unterzubekommen."
Karagiannidis sprach sich für die bundesweite Einführung von 2G-Regeln aus. In Frankreich, Griechenland und Italien sei zu beobachten, wie viel der Zutritt zu öffentlichen Bereichen nur für Geimpfte und Genesene bringe, "dass es die Impfgeschwindigkeit noch mal deutlich erhöht hat", sagte der Mediziner.
Corona-Ampel in Bayern springt auf Rot – ab morgen 3G am Arbeitsplatz
14.02 Uhr: Die Krankenhaus-Ampel des bayerischen Gesundheitsministeriums ist am Montag wegen der hohen Zahl von mehr als 600 Corona-Patienten auf den Intensivstationen auf Rot gesprungen. Damit gelten ab Dienstag Verschärfungen der Zutritts- und Testregeln. Unter anderem ist dann laut Gesundheitsministerium an vielen Arbeitsplätzen die 3G-Regel verpflichtend: Zutritt haben nur noch Mitarbeiter, die geimpft, genesen oder getestet sind.
Wie am Montag aus dem Divi-Intensivregister hervorging, lagen aktuell am Mittag 609 Menschen mit Covid-19 auf den Intensivstationen im Freistaat, mehr als die Hälfte davon müssen beatmet werden. Landesweit sind demnach nur noch 446 Intensivbetten frei, davon 155 Covid-spezifische Betten mit Beatmungsmöglichkeit.
Um einen Kollaps des Gesundheitssystems zu vermeiden, treten bei Belegung von mehr als 450 beziehungsweise 600 Covid-Betten mit jeweils einem Tag Verzögerung schärfere Regeln in Kraft.
Bei 450 belegten Covid-Betten sprang die Krankenhaus-Ampel auf Gelb. Erst am Sonntag war unter anderem überall dort wieder auf FFP2-Masken umgestellt worden, wo zuvor medizinische Masken ausgereicht hatten.
Mit Ausnahme des öffentlichen Personennahverkehrs und des Handels müssen sich bei roter Ampel alle Beschäftigten in Betrieben mit mehr als zehn Mitarbeitern mindestens zwei Mal pro Woche per Schnelltest prüfen lassen, wenn sie während ihrer Arbeit Kontakt zu Kollegen oder Kunden haben.
Spahn berät mit Ampel über Wiedereinführung kostenloser Tests
12.22 Uhr: Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) berät mit den Parteien der voraussichtlichen Ampel-Koalition über die Wiedereinführung der kostenlosen Corona-Bürgertests. Das sagte ein Ministeriumssprecher am Montag in Berlin. Die Entscheidung von Bund und Ländern im August für ein Ende der kostenfreien Tests ab Oktober sei damals richtig gewesen. Seitdem sei bei den Erstimpfungen ein Anstieg zu erkennen, sagte der Sprecher.
"Der Minister sieht es auch so, dass es genauso richtig ist, sie in dieser vierten Welle vorübergehend wieder einzuführen und er ist zu einem möglichen Neustart der kostenlosen Bürgertests im konstruktiven Austausch mit den Ampel-Koalitionären."
Über das Thema wird vor dem Hintergrund der stark steigenden Infektionszahlen diskutiert. Kostenlose Schnelltests gibt es seit dem 11. Oktober nur noch in Ausnahmefällen, etwa für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter 12 Jahren, sowie übergangsweise für 12- bis 17-Jährige und Schwangere.
Söder schießt wegen Corona-Politik offen gegen Spahn: "Das war ein Fehler"
11.52 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat offene Kritik an der Corona-Politik von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geübt. Es sei "völlig absurd, ein Ende einer epidemischen Lage auszurufen", sagte Söder am Montag im Deutschlandfunk. "Das suggeriert ja, dass das Thema gar nicht präsent sei. Das Gegenteil ist der Fall." Den Hinweis, dass Minister Spahn ausdrücklich ein Ende der pandemischen Notlage gefordert habe, quittierte Söder in dem Interview mit der Bemerkung: "Das war ein Fehler." dpa Söder vor einem Starfighter beim Besuch des militärischen Luftfahrtzentrums von Airbus am Montag.
Söder forderte angesichts der Höchstzahlen bei den Ansteckungen eine 3G-Regelung für den Arbeitsplatz. Dazu müsse auch die Möglichkeit zählen, Beschäftigte nach ihrem Impfstatus zu fragen. Am Arbeitsplatz sollten dann nur diejenigen Beschäftigten erscheinen dürfen, die geimpft, getestet oder genesen seien.
"Das ist ja auch für die vielen Betriebe an den Arbeitsplätzen ganz, ganz wichtig", sagte Söder. Er forderte zudem "eine Veränderung des Datenschutzes, um schneller und präziser ein Lagebild zu haben".
In bestimmten Bereichen wie etwa in Alten- oder Pflegeheimen müsse über eine Impfpflicht nachgedacht werden, sagte der Ministerpräsident. Er warnte abermals vor einer allgemeinen Impfpflicht: Diese würde zu einer "noch weiteren aggressiven Spaltung der Gesellschaft führen". Söder forderte außerdem eine Wiedereröffnung der Impfzentren und die Wiedereinführung kostenloser Tests. Die Lage in den Intensivstationen sei wegen der vielen Corona-Patienten "in etlichen Regionen bedrohlich", warnte Söder.
Der Ministerpräsident bekräftigte seine Forderung nach einem neuen Spitzentreffen von Bund und Ländern zur Corona-Politik. "Es braucht da schon ein grundlegendes Gespräch von Bund und Ländern", sagte er. "Denn am Ende gibt es keine regionale Corona-Entwicklung, sondern am Ende trifft es immer das ganze Land – und für viele Menschen ist das verwirrend, wenn unterschiedliche Regelungen gelten."
Ampel will heute neuen Gesetzentwurf zur Pandemiebekämpfung vorlegen
7.28 Uhr: SPD, Grüne und FDP wollen an diesem Montag eine rechtliche Grundlage für die weitere Bekämpfung der Corona-Pandemie präsentieren. "Am Montag werden wir dem Parlament einen Gesetzentwurf zur angemessenen und entschlossenen Bekämpfung von Corona vorlegen", sagte SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese der "Welt" (Montag). Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will": "Das sagen wir morgen im Parlament natürlich und den Fraktionen als erstes".
Der Bundestag will am Donnerstag in erster Lesung über ein neues Infektionsschutzgesetz beraten. Am 25. November läuft der Sonderstatus der epidemischen Lage von nationaler Tragweite aus. Göring-Eckardt lehnte eine Verlängerung ab und betonte, notwendig sei eine Lösung, die ausreichend und auch angesichts einer Mehrheit geimpfter Menschen in Deutschland auch rechtssicher sei.
RKI: Inzidenz steigt auf Rekordhoch – wieder deutlich mehr Neuinfektionen als vor einer Woche
Montag, 8. November, 06.10 Uhr: Die 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen hat den höchsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie erreicht. Das Robert Koch-Institut gab die Zahl der bestätigten Fälle pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 201,1 an. Der bisherige Rekordwert wurde auf dem Höhepunkt der zweiten Corona-Welle am 22.12.2020 mit 197,6 erreicht.
Es ist wichtig zu beachten, dass anders als vor einem Jahr mittlerweile viele Menschen geimpft sind, insbesondere unter den besonders gefährdeten Hochbetagten ist die Quote hoch. Experten gehen deshalb davon aus, dass das Gesundheitssystem jetzt mehr Neuinfektionen aushalten kann als vor den Impfungen, da diese sehr gut vor schweren Krankheitsverläufen schützen.
Am Vortag hatte die Inzidenz bei 191,5 gelegen, vor einer Woche bei 154,8 (Vormonat: 63,8) Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 15.513 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.15 Uhr wiedergeben. Am Freitag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 37.120 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Vor genau einer Woche hatte der Wert bei 9658 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 33 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 23 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.782.546 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI zuletzt am Freitag mit 3,91 an (Donnerstag: 3,73). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.380.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 96.558.
Berlin bereitet flächendeckende 2G-Regelung vor
17.42 Uhr: Ungeimpfte müssen sich in Berlin auf stärkere Corona-Einschränkungen einstellen. Der Senat plant, die 2G-Regel für weitere Orte und Ereignisse anzuwenden. "2G wird vorbereitet", sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Sonntag dem "Tagesspiegel". Die Senatsmitglieder werden sich demnach in mehren Schalten dazu austauschen, auch eine Sondersitzung sei möglich. Eine turnusmäßige Senatssitzung ist wegen des Gedenktags 9. November erst eine Woche später wieder geplant.
Derzeit gilt in Berlin, dass Betreiber etwa von Restaurants oder Veranstalter selbst entscheiden können, ob sie den Zutritt zu ihren Innenräumen Geimpften, Genesenen und Getesteten (3G) erlauben oder nur noch Geimpften und Genesenen (2G). Im Falle von 2G entfällt die Maskenpflicht. Welche Neuregelungen im Gespräch sind, ließ ein Sprecher Kalaycis am Sonntag offen.
In mehreren Bundesländern greifen zum Wochenbeginn strengere Regeln. In Sachsen, das bundesweit die höchste Sieben-Tage-Inzidenz hat, haben von Montag an nur noch Geimpfte oder Genesene Zugang zu vielen Bereichen des öffentlichen Lebens – 2G.
Die Zahl der Neuinfektionen hatte sich bis Sonntag in weniger als drei Wochen mehr als verdoppelt. In den vergangenen sieben Tagen meldeten die Berliner Gesundheitsämter 195,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner, wie die Gesundheitsverwaltung am Sonntag mitteilte.
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