Schweinefleisch-Schock nach Greenpeace-Test: Jede fünfte Probe mit resistenten Keimen belastet

Eine Greenpeace-Untersuchung bringt beunruhigende Ergebnisse ans Licht. Bei einer Stichprobe von 44 Schweinefleischproben des norddeutschen Lebensmittelhandels wurden bei zehn Proben antibiotikaresistente Bakterien entdeckt.

Die Umweltorganisation Greenpeace hat im Rahmen einer Stichprobe von Fleischprodukten aus dem deutschen Lebensmittelhandel in 23 Prozent der Schweinefleischproben antibiotikaresistente Keime nachgewiesen. Jede fünfte Schweinefleischprobe sei demnach belastet gewesen. Die Ergebnisse hatte Greenpeace am Montag veröffentlicht.

Insgesamt 50 Fleischprodukte wurden in norddeutschen Supermärkten, Discountern und Werksverkäufen (Tönnies, Goldschmaus und Heidemark) von Greenpeace-Aktivisten gekauft und untersucht. Dabei konnten in zehn von 44 Schweinefleischprodukten Bakterien nachgewiesen werden, die gegen gängige Antibiotika resistent seien. Die sechs untersuchten Geflügelproben waren dagegen negativ.

Greenpeace: „Fleischindustrie befeuert Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen“

In vier Schweinefleischproben wurden Bakterien gefunden, welche gegen das wichtige Reserve-Antibiotikum Solistin resistent seien. Zwar werden die Gefahren für die Verbraucher als gering eingeschätzt. Jedoch warnte Greenpeace am Montag in Hamburg, dass die Verbreitung dieser Resistenzen dazu beitrage, dass es zukünftig immer schwieriger werde, Infektionskrankheiten bei Menschen zu behandeln.

dpa/arifoto UG/dpa-Zentralbild/dpabild Schweine stehen bei einem Bio-Landwirt in Tautendorf im Stall.  

„Die Fleischindustrie befeuert die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen”, so Dirk Zimmermann, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. „Die Tiere müssen besser gehalten werden und ihre Zahl muss sinken. Nur dann lässt sich der Antibiotika-Einsatz in den Ställen weiter verringern.” Bestes Angebot auf BestCheck.de

Greenpeace-Experte sieht Bundesregierung in der Pflicht

Die Ankündigung des Lebensmitteldiscounters Aldi, sein Frischfleischsortiment bis 2030 auf die höheren Tierwohl-Haltungsformen drei und vier umzustellen, bezeichnete Zimmermann als "Meilenstein". Außerdem forderte er die Bundesregierung auf, zügig einen Rahmen für eine bessere Tierhaltung zu setzen. Zudem sei es auch notwendig für eine faire Bezahlung für Landwirte zu sorgen, die ihre Betriebe auf artgerechte Erzeugung umstellten.

Kürzlich erst konnte die Umweltorganisation resistente Bakterien in den Abwässern von Schlachtbetrieben nachweisen. Auch in der Gülle wurden bereits resistente Bakterien und Rückstände von Antibiotika nachgewiesen.

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