Coronavirus SARS-CoV-2 in Hautprobe nachgewiesen – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal
Trotz negativem Test: Frau mit Corona infiziert
Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 steigt weiter an. Längst nicht alle Infizierten entwickeln Symptome. Der Nachweis für das neuartige Virus läuft über Abstriche aus dem Mund-, Nasen- oder Rachenraum. Der Erreger kann aber auch in der Haut nachgewiesen werden, wie Fachleute aus der Schweiz nun berichten.
Einer aktuellen Mitteilung zufolge ist es der Dermatologie und der Pathologie des Universitätsspitals Basel gelungen, in einer Hautprobe einer Patientin SARS-CoV-2-Viren nachzuweisen. Sowohl der Nasen-Rachen-Abstrich als auch der Antikörpertest der Frau waren dagegen negativ ausgefallen.
Symptome an der Haut
Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge sollten bei Verdacht auf das Vorliegen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) je nach klinischer Situation möglichst Proben parallel aus den oberen und den tiefen Atemwegen entnommen werden. Doch offenbar sind solche Abstriche nicht in jedem Fall sicher.
Denn wie eine Untersuchung eines Falles durch die Dermatologie und die Pathologie des Universitätsspitals Basel zeigt, kann COVID-19 auch Symptome an der Haut hervorrufen und dort nachgewiesen werden, auch wenn andere derzeit verfügbare COVID-19 Tests, wie beispielsweise der Nasen-Rachen-Abstrich und Antikörpertests im Blut negativ sind.
Die Erkenntnisse der Fachleute wurden in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht.
Auch Antikörpertest war negativ
COVID-19 wird als sogenannte Multisystemerkrankung verstanden, die vor allem die Lungen, Nieren sowie das Herz angreift. In den letzten Monaten wurden jedoch auch die Haut betreffende Reaktionen beobachtet. So wurden bislang Frostbeulen-, Vaskulitis- und Nesselsucht-ähnliche Symptome beschrieben.
Eine frühere Studie wies das neuartige Coronavirus in Frostbeulen-artigen Läsionen bei Kindern nach, deren nasopharyngeale Abstriche negativ auf SARS-CoV-2 gewesen waren.
Im jetzt beschriebenen Basler Fall geht es um eine 81-jährige Frau, die aufgrund ihrer Symptome beim Eintritt ins Universitätsspital Basel auf COVID-19 getestet wurde. Den Angaben zufolge lag neben dem für COVID-19 typischen Fieber noch ein ausgeprägter Hautbefall vor. Der Nasen-Rachen-Abstrich war zwar negativ, doch die Analyse einer Biopsie aus einer entzündeten Hautstelle konnte SARS-CoV-2-Viren, wenn auch in relativ geringer Zahl, nachweisen. Auch ein sechs Wochen später durchgeführter Antikörpertest fiel negativ aus.
Nicht alle Infizierten bilden Antikörper
Die Schweizer Forschenden um Seniorautorin Dr. Elisabeth Roider unterstreichen in der Publikation die Wichtigkeit des Falles. Wie es in der Mitteilung heißt, zeigt er einerseits, dass die gängigen Testmethoden für SARS-CoV-2 nicht fehlerfrei sind. Und andererseits, dass das Testen von Hautproben als Ergänzung zu den gängigen Tests bei Hautbefall sinnvoll sein kann.
Zudem bestätigt der Fall die Vermutung, dass nicht jede Patientin und nicht jeder Patient, die oder der an COVID-19 erkrankt, auch anschließend Antikörper bildet. Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge ist dies eine Beobachtung von großer Relevanz für die aktuellen Bestrebungen, einen Impfstoff zu entwickeln oder Herdenimmunisierung zu erreichen. (ad)
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