Corona-Krise: Mit der Hitze im Homeoffice und bei häuslicher Quarantäne zurechtkommen – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal
Hitzesommer: Belastendes Arbeiten in den eigenen vier Wänden während der Corona-Krise
Fachleute rechnen in diesem Jahr erneut mit einem Hitzesommer. Die Temperaturen sollen immer wieder auf über 35 Grad steigen. Zudem soll es keine trockene Hitze sein, sondern häufig schwül-heiß. Arbeiten im Homeoffice und häusliche Quarantäne werden dann umso belastender. Wie also überstehen wir den Sommer in der Corona-Krise?
Um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 einzudämmen, ist es weiterhin wichtig, zwischenmenschliche Kontakte auf ein Minimum einzuschränken. Viele Menschen, vor allem auch diejenigen mit erhöhtem Risiko für schwere Krankheitsverläufe, bleiben daher oft zu Hause. Zudem arbeiten derzeit viele im Homeoffice. Das alles ist schon belastend genug, doch bald kommt wohl ein weiteres Problem hinzu: Wir müssen lange Hitzeperioden in den eigenen vier Wänden überstehen.
Besondere Herausforderungen
Wie das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in einer aktuellen Mitteilung schreibt, steht Deutschland und Europa abermals ein extrem heißer Sommer bevor. Davor warnte die Weltwetterorganisation der Vereinten Nationen (WMO).
In der Corona-Krise stellen sich damit für Städte und Gemeinden, und auch für jeden einzelnen Menschen besondere Herausforderungen.
Viel Zeit zu Hause
Für viele Menschen ist die Arbeit im Homeoffice inzwischen zur Normalität geworden. Ganze Belegschaften arbeiten derzeit in den eigenen vier Wänden. Zudem bewirken Kontaktbeschränkungen, dass mehr Menschen viel Zeit zu Hause verbringen müssen.
Und auch viele Ältere oder Personen aus Risikogruppen verlassen seltener die eigene Wohnung, um sich nicht mit dem Coronavirus anzustecken.
Kühle Orte wie klimatisierte Einkaufszentren oder schattige Grünflächen aufzusuchen, wenn es in der überhitzen Wohnung nicht mehr auszuhalten ist – dieser Ratschlag hat in Zeiten der Corona-Pandemie nur noch eingeschränkt Gültigkeit.
Nicht erst seit Corona ist klar: Insbesondere in dicht bebauten Quartieren werden lang anhaltende Hitzeperioden im Sommer zum Problem. Doch wie können sich Städte anpassen? Dieser Frage geht das Forschungsprojekt HeatResilientCity (deutsch: Hitzeangepasste Stadt) des IÖR noch bis Anfang 2021 nach.
Diese Maßnahmen können Hitze in Gebäuden mildern
Die bisherigen Untersuchungsergebnisse, die in der Fachzeitschrift „Buildings & Cities“ veröffentlicht wurden, zeigen, dass eine der wichtigsten Maßnahmen, um vor allem die Wohnungen in den oberen Stockwerken vor Überhitzung zu schützen, eine bessere Dämmung des Daches und der Zwischendecken in den oberen Etagen ist.
Auch dreifach verglaste Fenster verringern den Wärmeeintrag durch intensiven Sonnenschein im Sommer. Wichtig ist es dabei, dass diese Fenster für eine gute Auskühlung in den Nachtstunden vollständig geöffnet werden können.
Zudem sollten Räume mit großen Fenstern und hoher Sonneneinstrahlung von außen verschattet werden, etwa durch Außenjalousien oder Rollos. Laut den Fachleuten sollten bei der Gebäudesanierung im Bereich des Daches massive Bauteile zum Einsatz kommen, die viel Wärme speichern können.
Im Sommer zeigt sich der Nachteil ausgebauter Dachgeschosse. Diese sind besonders anfällig gegen Überhitzung, denn hier fehlt eine schwere Materialschicht, die die Wärme lange speichern könnte. Durch intensive Sonneneinstrahlung gelangt die Hitze über die Dachfläche schnell in die Innenräume.
Bauliche Anpassungen lassen sich nicht auf die Schnelle umsetzen
Das Problem beim bevorstehenden heißen Corona-Sommer: Die baulichen Anpassungen lassen sich nicht von heute auf morgen umsetzen.
Außerdem sind Bewohnerinnen und Bewohner von Miets- und Mehrfamilienhäusern darauf angewiesen, dass die vermietende Partei die Überhitzung der Wohnungen als Problem erkennt und aktiv wird.
Zudem sind die Maßnahmen teuer in der Umsetzung. Nicht jede Person kann sich das Wohnen in einem solchen aufgerüsteten Gebäude und die damit verbundenen höheren Mieten dann leisten.
Das kann jeder selbst unternehmen
Die Forschenden haben deshalb auch geprüft, was die Bewohnerschaft selbst tun kann, um den Hitzestress in der eigenen Wohnung zu reduzieren. Das Projektteam zeigt auf, dass es hier ebenfalls verschiedene Möglichkeiten gibt.
Das A und O sind demnach Maßnahmen, die dafür sorgen, dass die Hitze gar nicht erst in die Innenräume gelangt. Der effektivste Schutz ist wiederum eine außenliegende Verschattung.
Wer jedoch keine Außenjalousien hat, sollte stattdessen für den Sonnenschutz im Inneren sorgen. Hier empfiehlt es sich, beispielsweise Gardinen oder Rollos aus lichtundurchlässigem, stark reflektierendem Material zu nutzen.
Wenn sich die Räume dennoch aufgeheizt haben, dann kommt es auf das richtige Lüften an. Besonders effektiv ist es, nachts alle Fenster vollständig zu offen zu lassen. Selbst wenn keine spürbare Brise weht, strömt kühlere Luft von draußen in die Wohnung und mildert so die größte Hitze ab.
Dies ist besonders wichtig, wenn sich Wohnungen während lang anhaltender Hitzeperioden jeden Tag ein bisschen mehr aufheizen. Allerdings ist es nicht immer möglich, Fenster die ganze Nacht zu öffnen, sei es aufgrund von Lärm oder wegen der Einbruchgefahr in einer Erdgeschosswohnung.
Das Projektteam empfiehlt in solchen Fällen, Fenster und Zimmertüren zumindest in den Abend- und frühen Morgenstunden, wenn es draußen kühler ist als drinnen, so lange wie möglich geöffnet lassen. So können Wände, Böden sowie Decken der Wohnung, die die Sommerhitze speichern, herunterkühlen.
Nicht zuletzt könnte die gute Belüftung der Wohnräume auch ein probates Mittel sein, das Risiko, sich mit dem neuartigen Coronavirus anzustecken, zu minimieren. Denn der regelmäßige Luftaustausch senkt auch die Aerosolbelastung in den Räumen. Auf diese Weise lassen sich mit Maßnahmen gegen Sommerhitze gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
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